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0848 - Spionin der Hölle

0848 - Spionin der Hölle

Titel: 0848 - Spionin der Hölle
Autoren: Volker Krämer
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Barthaaren. »Das Gestrüpp muss wieder ab.«
    »Darüber verhandeln wir nach meiner Rückkehr…«
    Wenig später war er bereits unterwegs - in die Hölle…
    ***
    »Da werden Helden wohl zu Memmen.«
    Dr. Artimus van Zant warf einen strafenden Blick zu dem Mann, der diese Worte gesprochen hatte - zu seinem Freund Professor Zamorra. Der Parapsychologe grinste den Südstaatler offen an, als habe er einen großartigen Witz zum Besten gegeben.
    Van Zant konnte darüber aber wahrlich nicht lachen.
    »Du verballhornst mir hier den guten Friedrich Schiller - doch bei ihm heißt es: Da werden Weiber zu Hyänen! Immer schön werksgetreu bleiben, Professor.«
    »Und treiben mit Entsetzen Scherz, noch zuckend, mit des Panthers Zähnen, zerreißen sie des Feindes Herz.« Zamorra zitierte die Text st eile aus dem Lied von der Glocke sicher weiter. »Ich hoffe doch, die Wächterin hält ihre Pantherzähne bei sich… wenn wir sie denn endlich finden. Aber ich meinte eigentlich ja etwas anderes.«
    Zamorra deutete auf Artimus' rechtes Bein, das dieser mehr oder minder hinkend zum Einsatz brachte. »Ich frage michnämlich, ob du dich hier nicht wie ein kleines Internatsmädel anstellst… du, mit deinem Fersendingsbums.«
    »Fersensporn, Herr Professor - Fersensporn! Und das Mistding schmerzt höllisch. Von wegen Mädel…«
    Seit einiger Zeit quälte sich van Zant mit einem schmerzhaften Problem herum, das die Medizin schlicht und ergreifend als Fersensporn bezeichnete -oder als Kalkaneussporn, was unverständlicher und somit viel wichtiger klang. Im Grunde war das nichts weiter als ein winziger Knochensplitter, der sich an einer so gemeinen Stelle im Fuß bildete, dass er bei jedem Auftreten höllisch schmerzte. Unangenehm, langwierig und nicht unbedingt eindeutig in der Behandlung, denn da gab es so viele Methoden wie Ärztemeinungen. Akupunktur, Stoßwellentherapie, Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten… und noch so einiges mehr.
    Artimus van Zant hielt die medizinische Abteilung von Tendyke Industries für ein Schmuckstück des Konzerns. Und dennoch… in seinen Augen waren die Ärzte dort ein Rudel reißender Wölfe, die es speziell auf ihn abgesehen hatten.
    Ein Leuchten trat in die Augen von Dr. Nome Berenga, wenn der Chefarzt Artimus erblickte. Schließlich war der Physiker ein Prachtexemplar von Mensch, bei dem man die herrlichsten Symptome ausgraben konnte: Mittvierziger, 195 Zentimeter groß… und unverkennbar übergewichtig. Dazu bekennender Fleischfresser der schlimmsten Sorte. Gut, van Zant rauchte nicht, trank nicht übermäßig Alkohol, doch da gab es doch ganz bestimmt noch eine Menge übler Angewohnheiten, aus dem man ihm einen Gesundheitsstrick drehen konnte.
    Das war der Grund, warum Artimus viel zu lange gezögert hatte, mit seinem Wehwehchen, wie er es für sich selbst getauft hatte, den Arzt zu konsultieren. Als es schließlich nicht mehr anders ging, hatte er sich in die Klauen des Chefwolfs begeben. Berenga hatte Akupunktur verordnet, doch van Zant glaubte nicht so recht an einen Erfolg. Er war ein ungeduldiger Patient.
    »Im Grunde hatte ich ja gehofft, du würdest mir mit ein wenig Hokuspokus-Medizin helfen können, aber da sieht man wieder einmal, wie wenig man sich auf seine Freunde verlassen kann.« Van Zant brummelte noch ein paar unverständliche Worte vor sich hin, deren Sinn Zamorra verschlossen blieben.
    »Da bin ich nun wirklich nicht der richtige Ansprechpartner. Vielleicht solltest du einmal Merlin fragen - wenn er aus seinem Regenerationskoma wieder aufwacht. Der Alte weiß so viel - wenn er in seinem Repertoire wühlt, kommen die erstaunlichsten Dinge zum-Vorschein. Ich bin mir sicher, darunter befinden sich entsprechende Heilzauber. Oder du gibst Doc Berenga erst einmal eine echte Chance.«
    »Den alten Knaben kenne ich ja nicht einmal persönlich. Also leide ich still vor mich hin, ich armer Kerl.«
    Zamorra überlegte… van Zant hatte Recht. Der Zauberer kannte weder den Physiker noch Dalius Laertes. Irgendwie war es bisher zu keinem Kontaktpunkt gekommen. Das würde sich gewiss ändern, doch es zeigte auch die derzeitige Befindlichkeit zwischen Merlin und dem Zamorra-Team.
    Artimus setzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Eingang eines der schneeweißen Häuser. »Kleine Pause. Zudem denke ich, unser zielloses Umherirren bringt nicht viel. Ich bin für meinen Teil inzwischen so orientierungslos, dass ich nicht einmal mehr eine Ahnung habe, wie wir zur Wurzel
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