Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und von ihm entsprechenden Schutz erhalten.«
    »Warum das Morden?«
    »Für seinen Herrn und Meister, Suko.«
    »Könnte hinkommen.«
    Die Tür wurde geöffnet und sehr schnell wieder geschlossen. Abe Douglas hatte das Schlafzimmer betreten. Er sah verschwitzt aus, die Krawatte saß längst nicht mehr korrekt. Die Augen zeigten einen wütenden und gleichzeitig müden Ausdruck, der mehr in die Verzweiflung überwechselte, denn eine Spur hatten die Fachleute der Mordkommission nicht gefunden. Es war wie bei den vorherigen Taten, nur hatte Shango diesmal zweimal zugestoßen.
    »Es ist die Hölle«, sagte der G-man. »Manhattan hat mal wieder seine schaurige Sensation und die Vertreter der Medien stürzen sich darauf. Der Attorney war eine bekannte Größe in dieser Stadt.«
    »Er war verheiratet, nicht?« fragte ich. »Zumindest macht die Wohnung einen derartigen Eindruck.«
    »Ja, seine Frau weiß nur nichts davon. Sie befindet sich auf dem Weg nach Chicago, wie ich hörte. Man wird es ihr sagen, wenn die Maschine gelandet ist.« Douglas hob die Schultern. »Es ist einfach schrecklich. Man fühlt sich so hilflos und ausgeliefert und ist dabei zwischen die Backen einer Presse geraten, die uns vernichten kann. Der Killer ist ein Mörder, ein Mensch und gleichzeitig ein Schatten.« Abe schlug gegen seine Stirn. »Das muß man sich mal vorstellen.«
    »Und er hat ein Ziel«, sagte ich.
    »Ja, aber welches? Cabal freizubekommen und…« Wieder wurde die Tür geöffnet. Ein Mann verlangte nach Abe. »Da ist jemand für Sie am Telefon, Mr. Douglas.«
    »Wer ist es?«
    »Ich weiß es nicht?«
    Abe nickte uns zu. »Bin gleich wieder da.«
    Er ließ uns allein. Suko sagte: »Abe ist fertig. Der zweifelt beinahe an sich selbst.«
    »Das sehe ich auch so. Aber was sollen wir machen? Nichts, wir können gar nichts tun. Shango hält die Trümpfe, Shango spielt sie aus und präsentiert uns seine grauenvollen Taten.«
    Suko nickte und stellte mir gleichzeitig eine Frage. »Hast du denn überhaupt Hoffnung?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du bist der einzige von uns, der ihm je von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hat.«
    »Das stimmt wohl.«
    »Hast du da keine Chance gesehen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich meine Rettung letztendlich dem Kreuz zu verdanken gehabt habe. Tatsache ist, daß es unter den Einfluß des Killers geraten war. Es war heiß und zugleich kalt. Das habe ich an ihm noch nicht erlebt. Es ist eine neue Erfahrung, und ich frage mich, ob sie zur Hoffnung Anlaß gibt?«
    »Kaum.«
    »Eben.«
    Abe Douglas kehrte zurück. Diesmal stieß er die schwarze Holztür so wuchtig nach innen, als wollte er sie mit der Klinke gegen die Wand donnern. Er schaute uns an, und wir sahen sofort, daß etwas passiert war. Er kam vor, die Tür fiel wieder zu.
    »Dieser Anruf… dieser…«
    Ich unterbrach ihn. »Shango?«
    »Ja.«
    Ich ballte die linke Hand zur Faust. Nicht weil ich so zornig war, ich hatte eher den Eindruck, daß mit diesem Anruf einiges in Bewegung gesetzt worden war und gewisse Dinge jetzt vorangingen.
    »Er gab den Mord zu, er freute sich sogar. Er sprach von dem dritten Opfer, und er redete auch von einem vierten, das dem dritten bald folgen würde, worauf er sich nicht einmal nur auf die Menschen beschränkte, die mit Cabals Verurteilung etwas zu tun hatten. Nein, er würde auch andere vernichten. Das alles hat er mir gesagt und mir gleichzeitig erklärt, daß es an uns liegt, dies zu verhindern.«
    »Wie hat er es sich vorgestellt?«
    »Wir müssen seinen Bruder freilassen, John.«
    Es war nicht mal überraschend gekommen. Suko und ich hatten uns so etwas gedacht. Ob allerdings das Morden danach beendet war, wagte ich zu bezweifeln, und Abe dachte ähnlich.
    »Was machen wir?« murmelte er.
    »Wir gehen darauf ein«, sagte ich.
    »Tatsächlich?«
    »Zumindest zum Schein.«
    Douglas verzog die Lippen. »Und dann?«
    »Ich kann nicht in die Zukunft sehen.«
    »Eben, ich auch nicht.«
    Suko wurde seine konkrete Frage los. »Hat er Bedingungen gestellt, was die Freilassung seines Bruders angeht? Hat er vorgeschlagen, wie so etwas ablaufen soll?«
    »Das hat er nicht.«
    »Will er das?«
    Der G-man hob die Schultern. »Ich denke schon, und ich bin zudem sicher, daß er mich noch einoder zweimal anrufen wird. Wie dem auch sei, wir haben uns darauf einzurichten.« Er ging zum Spiegel und lehnte sich mit dem Rücken gegen die blanke Fläche. »Wichtig für uns ist, daß wir nicht mehr in New York bleiben. Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher