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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose
Autoren: Unbekannt
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in das hyperenergetische Verteilerfeld eingetaucht war, raste sie durch Leitschächte und Transmitterpunkte dem Ziel entgegen.
    Anson Argyris hoffte, daß er rechtzeitig ankam, um dem Molekülverformer den Weg in das tödliche Fallensystem zu verlegen.
    Er wollte nicht, daß dieses Wesen starb. Es war ihm aber auch unmöglich, die Fallensysteme seines Labyrinths durch Fernschaltung zu deaktivieren. Diese Möglichkeit hatte er bei der Konstruktion seines Labyrinths absichtlich ausgeschlossen, denn sie wäre eine schwache Stelle in einem sonst perfekten Sicherheitssystem gewesen, die auch von Feinden zu beeinflussen gewesen wäre.
    Als die Kapsel aus dem Verteilerfeld des Zielgebiets glitt und kurz hinter dem grünlich flimmernden Energievorhang anhielt, stieg der Robotkaiser aus.
    Mit einem Impuls schickte er die Kapsel in einen nahen Bereitstellungssektor, wo sie auf ihn warten sollte.
    Argyris sah sich um.
    Links von ihm mündete ein schmaler, schwach erleuchteter Korridor in die kleine Halle, in der der Kaiser stand. Von der Halle führten drei unterschiedlich große Korridore in verschiedene Richtungen - aber jeder Korridor mündete in einem Fallensystem.
    Der von links kommende Korridor enthielt ein System von positronischen Elementen, die jeden, der durch den Korridor kam, registrierte und ihn durch optische und akustische Signale warnte, daß er sich in gefährliches Gebiet begab.
    Anson Argyris nahm jedoch nicht an, daß sich der Molekülverformer davon abhalten lassen würde, seinen Weg fortzusetzen.
    Nicht nur, weil er den Tod nicht fürchtete, sondern auch, weil er sich denken konnte, daß jemand, der innerhalb des Labyrinths alle Warnsignale beachtete, nur in einem begrenzten Gebiet herumirren konnte, bis er eingefangen worden war.
    Der Kaiser spähte suchend in den betreffenden Korridor und runzelte die Stirn. Eigentlich hätte der Molekülverformer die Warnsignale bereits auslösen müssen. Doch auch dann, wenn er die entsprechenden positronischen Elemente manipuliert hatte, konnte er sich nicht unbemerkt nähern.
    Oder war er etwas schneller als berechnet gewesen und befand sich inzwischen schon auf dem direkten Weg in eines der Fallensysteme?
    Anson Argyris setzte sich mit seiner Zentralen Positronik in Verbindung und erkundigte sich, ob in einem der drei von der Halle wegführenden Korridore Spionaugen ausgefallen waren.
    Die Zentrale Positronik verneinte die Frage; sie bestätigte aber den Verdacht des Kaisers, daß die positronischen Elemente der Warnanlagen manipuliert worden waren und deshalb von der Z. P. nicht kontrolliert werden konnten.
    Allerdings traf das nur auf die positronischen Elemente bis etwa zur Mitte des betreffenden Korridors zu. Alle anderen Elemente arbeiten noch einwandfrei und wurden von der Z. P. kontrolliert.
    Argyris konnte sich zwei Erklärungen dafür vorstellen: Entweder war der Gys-Voolbeerah noch auf dem Marsch durch den Korridor - oder er hatte es vorgezogen, die Warnsignale zu beachten und war umgekehrt. Die erste Erklärung schied aus, denn wenn der Gys-Voolbeerah sich noch in dem schnurgerade verlaufenden Korridor befände, hätte der Vario-Roboter ihn entweder sehen oder mit den Tasten seines Ortungskopfs anmessen können.
    Aber die zweite Erklärung paßte nicht zu der Mentalität eines Gys-Voolbeerah. Es sei denn, er wäre deshalb umgekehrt, um seine Spur für einige Zeit zu verwischen und dann seinen Weg in einem der Abzweigungen, deren Spionaugen er schon zuvor ausgeschaltet hatte, fortzusetzen.
    Dieser Grund leuchtete dem Robotkaiser schon eher ein, denn wenn er umgekehrt war, so hatte er damit etwas getan, was sein Gegner seiner Meinung nicht vermutete, weil er dem Molekülverformer unterstellte, daß er nicht zurückgehen würde, weil er dann auf Verfolger treffen müßte.
    Argyris überlegte, ob er abermals die Transportkapsel benutzen sollte, um dem Fliehenden den Weg zu verlegen. Er entschied sich dagegen, denn er konnte nicht wissen, an welcher Stelle seines bisherigen Fluchtwegs der Gys-Voolbeerah eine Abzweigung nehmen würde.
    Der Kaiser entschloß sich dazu, seinen Gegner zu Fuß zu verfolgen. Er vermochte eine Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern zu erreichen und war sicher, daß sein Gegner nicht halb so schnell war.
    Er stürmte los.
    Aber nach knapp fünfzig Metern stoppte er abrupt.
    Sein Ortungskopf hatte einen Schauer von Impulsen empfangen, die typisch für Überlagerungsfelder waren, mit denen Manipulationen von Positroniken
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