Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0846 - Im Namen des Leibhaftigen

0846 - Im Namen des Leibhaftigen

Titel: 0846 - Im Namen des Leibhaftigen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Im grellen Licht großer Scheinwerfer suchten Beamte jeden Quadratzentimeter Boden ab. Fündig waren sie bisher noch nicht geworden.
    Abe lehnte seinen Körper gegen einen hohen, steinernen Kasten, in dem Mülltonnen untergebracht worden waren. Das Gesicht unseres Freundes zeigte Hilflosigkeit. Er wußte nicht, wo er anfangen sollte und fluchte leise vor sich hin.
    »Müssen wir wieder warten?« fragte er dann.
    »Es sieht so aus.«
    »Wer ist der nächste?«
    Wir hoben die Schultern.
    »Ich würde mal den Richter anrufen und auch den Staatsanwalt«, schlug Suko vor.
    Abe schaute ihn für einen Moment starr an. »Ja, das ist eine gute Idee. Vielleicht wissen sie schon Bescheid.«
    Der Staatsanwalt wußte es. Die Frau des Attorney erklärte Abe, daß sich ihr Mann bereits auf dem Weg befände. Ihre Stimme zitterte dabei, was auch wir hören konnten.
    »Stehen Sie unter Schutz?«
    »Ja, Mr. Douglas. Zwei Leute.«
    »Das ist gut.« Er verabschiedete sich und wählte die Nummer des Richters, die er sich aufgeschrieben hatte.
    Der Mann meldete sich selbst.
    »Douglas vom FBI hier, Mr. Mazka. Sie wissen, was geschehen ist?«
    »Ich war dabei, meinen Mantel überzustreifen. Man hat mich informiert.«
    »Dann kommen Sie zum Tatort?«
    »Ja.«
    Abe steckte das Telefon wieder weg. »Das ist alles, mehr können wir nicht tun.« Er stampfte mit dem Fuß auf. »Verdammt noch mal, dieser Killer ist wie ein Schatten, wie ein Phantom! Er… er taucht auf, er killt, er verschwindet wieder…«
    »Und er steht mit den Mächten der Finsternis in Verbindung«, fügte ich noch hinzu.
    »Aber wir müssen an ihn heran«, sagte Suko und setzte eine Frage hinterher. »Könnte es sein, daß wir über Cabal an ihn herankommen? Er muß doch etwas wissen.«
    »Daran habe ich auch gedacht«, erwiderte Douglas. »Deshalb war ich bei ihm. Aber er hat nichts gesagt. Ihr versteht. Er hat sich auf Shango verlassen, er hat mir erklärt, daß alles viel schlimmer werden würde, und ich habe ihm sogar geglaubt. Den Beweis haben wir erhalten. Wie kann man nur einen Menschen derartig zerstören?« Abe schüttelte sich.
    »Durch tiefen Haß«, sagte Suko. »Durch Haß, der regelrecht in der Seele brennt.«
    »Aber wer haßt so?«
    »Jemand, der mit den Menschen nicht zurechtkommt. Der sie als Mittel zum Zweck sieht. Der denkt, über ihnen zu stehen. Der sich zu etwas Höherem berufen fühlt. Der einer Macht dient, an die viele nicht mal zu denken wagen.«
    »Der Leibhaftige.«
    »Ja, Abe. Wobei ich nicht mal davon überzeugt bin, daß dieser Leibhaftige mit dem Teufel gleichzusetzen ist. Cabal und Shango stammen aus einer anderen Kultur. Sie kennen sicherlich auch andere Dämonen. Ich würde da mit irgendwelchen Schlüssen vorsichtig sein. Das kann eine uns noch fremde Magie sein, mit der wir es hier zu tun haben. Alle Theorie nutzt nichts, wenn es uns nicht gelingt, eine Spur zu finden. Und die hat er nicht hinterlassen.«
    Hinter der Absperrung wurde ein Wagen so stark abgebremst, daß die Reifen jaulten. Ein Mann stieg hastig aus und geriet für einen Moment in den Lichtschein einer Laterne.
    »Das ist Walter Bing, der Attorney«, sagte Abe Douglas. »Ein karrieregeiler Typ, der auch in der Politik mitmischen will und deshalb Erfolge auf seiner Habenseite buchen will.«
    Ich grinste hart. »Der sich jetzt aber vor Angst bald in die Hose macht, wie man schon sehen kann.«
    Ich mochte diese Typen nicht, die aufgrund ihrer Karriere Menschlichkeit vergaßen. Leider gab es in unserer Gesellschaft zu viele davon.
    Der Staatsanwalt kam uns mit wehendem Mantel entgegen. Der Stoff umflatterte ihn wie ein helles Fahnentuch. Er war groß und hatte ein noch jungenhaftes Gesicht. Die Brille vor seinen Augen fiel kaum auf, weil das Gestell so dünn war. Schwer atmend blieb er vor Abe Douglas stehen. »Jetzt haben wir den Dreck, verdammt noch mal.« Er wischte über seine Stirn.
    »Ja, das zweite Opfer.«
    »Wir müssen die Bestie kriegen.«
    »Sicher, Sir.« Abe konnte nicht anders, er mußte dem Attorney einen verbalen Schlag mitgeben.
    »Es deutet alles auf eine Serie der Rache hin. Da will sich jemand die Personen holen, die dabei waren, als man Cabal verurteilte. Sie gehören auch dazu, Sir. Aber Ihnen sind ja Leibwächter zugeteilt worden.«
    Bings Blick wirkte geschliffen. »Was haben Sie denn damit sagen wollen, Douglas?«
    »Nur das, was Sie gehört haben, Sir.«
    Die schmalen Lippen des Attorney verzogen sich. »Ach - stecken Sie nicht auch darin?«
    »Sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher