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0844 - Meegh-Jagd

0844 - Meegh-Jagd

Titel: 0844 - Meegh-Jagd
Autoren: W.K. Giesa
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er zum Gürtel seines Overalls und berührte den in der Schließe eingelassenen Dhyarra-Kristall.
    Zamorra wusste, dass es sich um einen Machtkristall 13. Ordnung handelte. Noch stärkere Kristalle gab es nicht. Ein Machtkristall stand nur dem jeweiligen ERHABENEN zu. Als Ted damals von Sara Moon abgelöst wurde, hätte sein Dhyarra eigentlich zerstört werden müssen. Sie hatte es vergessen…
    Aber ihr eigener existierte ja auch noch, obgleich sie schon längst keine ERHABENE mehr war.
    Ted schloss die Augen. Er konzentrierte sich. Was er beabsichtigte, ging weit über die Möglichkeiten hinaus, die die Bordwaffen der STERNENJÄGER boten. Mit dem Kristall konnte er die Sonne sprengen, wenn er es für nötig hielt. Mit der Planetenbasis wurde er allemal fertig.
    Die Station der Meeghs unten auf dem Planeten verwandelte sich in einen Feuer speienden Vulkan. Verdampfende Trümmerstücke wurden emporgeschleudert, Flammenfontänen loderten bis in den Weltraum hinauf.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben begriffen Zamorra und Nicole, wozu ein Machtkristall in der Lage war. Sie wurden Zeugen eines Schauspiels, wie sie es niemals zuvor erlebt hatten. Auf dem fremden Planeten fand der Weltuntergang statt.
    »Kampfstation zu hundert Prozent zerstört«, meldete NullZwei. »Planet zeigt Störungen in der tektonischen Struktur.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Zamorra heiser.
    »Er wird über kurz oder lang endgültig auseinander brechen. Die bei der Vernichtung der Station freigesetzte Energie hat Kanäle und Risse bis zum Glutkern hinab geschaffen. Es wird in Kürze zu enormen vulkanischen Erschütterungen kommen, welche die Spalten zwischen Kontinentalplatten vergrößert. Magmaströme aus dem Planeteninneren werden sich Bahn brechen und den Planeten zerspalten.«
    »Verdammt«, flüsterte Ted. »Das war mehr, als ich bewirken wollte.«
    Zamorra steckte den Blaster des Man in Black ein. »Du hast so was noch nie gemacht?«, vermutete er. »Nicht einmal in deiner Zeit als ERHABENER?«
    Ted schüttelte den Kopf.
    »Natürlich hat er nicht«, sagte Cairo. »Er war ja der Friedensfürst!«
    »Und was nun?«, fragte Nicole. »Wo ist der Spider geblieben? Hat es ihn auch erwischt?«
    »Spider befindet sich nach wie vor auf Landekurs«, meldete NullZwei.
    »Na gut«, sagte Al Cairo. »Lassen wir ihn landen. Vielleicht zerschellt er dabei. Wenn nicht, greifen wir anschließend alles ab, was in ihm kreucht und fleucht. Bist du nun zufrieden, Professor?«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf.
    »Zufrieden bin ich erst - vielleicht wenn alles vorbei ist und wir alle unbeschadet wieder zu Hause sind.«
    Al Cairo zuckte mit den Schultern.
    »Dein Wort in LUZIFERs spitze Lauschorgane«, sagte er.
    ***
    Shirona betrachtete die irrwitzige Szene. Dann trat sie näher und beugte sich über Yves Cascal. Das Blut strömte aus seiner Kehle. Shirona tastete nach seinem Bewusstsein. Es war erloschen. Selbst wenn sie über ihre magischen Fähigkeiten hätte verfügen und die grausige Verletzung heilen können, wäre es sinnlos gewesen. Cascal war tot. Der Schock des mörderischen Schnittes hatte ihn umgebracht, ehe er am Blutverlust gestorben war.
    Shirona erhob sich wieder und ging zu dem Meegh hinüber. In ihm war noch Leben. Aber daran war sie nicht interessiert, sondern an dem Amulett. Sie bekam die Kante, die noch hervorragte, zu fassen, und zog die Silberscheibe heraus. Das gelbe, zähflüssige Blut wischte sie an den Borstenhaaren des Spinnenmanns ab.
    Aus seinen verbliebenen Augen starrte er sie an und knurrte.
    »Sei still und stirb«, sagte Shirona und tötete ihn endgültig.
    Sie betrachtete das Amulett. War es wirklich das, welches sie damals hervorgebracht hatte? Dieses hier besaß dreizehn Tierkreiszeichen statt der normalen zwölf. Aber das Spinnensymbol war entschieden kleiner als die anderen Zeichen, und irgendwie schien es zugleich auch einen Totenschädel darzustellen.
    Eine Reaktion auf Cascals Tod?
    Sie ließ die Scheibe in ihrem roten Overall verschwinden. Sie sah wieder Cascal an. Zeitlebens hatte er versucht, dieses sechste Amulett loszuwerden - vergeblich. Egal, was er anstellte, es war immer wieder zu ihm zurückgekehrt. Dabei empfand er es als eine Belastung.
    Shirona wusste das natürlich. Schließlich war sie in diesem Amulett entstanden.
    Später allerdings, als er seinen Rachezug gegen Lucifuge Rofocale, den Mörder seines Bruders Maurice, und gegen andere Dämonen begann, war er froh gewesen, dieses Amulett zu
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