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0844 - Meegh-Jagd

0844 - Meegh-Jagd

Titel: 0844 - Meegh-Jagd
Autoren: W.K. Giesa
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Kurs.
    »Nicht!«, brüllte Al Cairo, der begriff, was Zamorra vorhatte. »Dranbleiben!«
    »Herr, es ist zu klein. Es wird uns zerdrücken.«
    »Raus aus dem Sitz!«, schrie der Alpha zornig. Er zerrte den Man in Black aus dem Pilotensessel, Heß sich selbst hineinfallen und korrigierte blitzschnell den Kurs.
    »Distanz fünfhundert Meter«, kam es von NullZwei.
    Die letzten Silben sprach er, als sie bereits in das Tor stießen, das von einem Moment zum anderen rapide anwuchs. Es vergrößerte sich gerade so weit, dass die Yacht hindurchschrammen konnte. Krachende und berstende Laute hallten durch das Raumschiff.
    Dann wurde es wieder still.
    Sie waren hindurch.
    Hinter ihnen zerfiel das Weltentor endgültig, als Zamorra sein Amulett einfach fallen ließ und sich erschöpft in seinen Sessel warf.
    Ted Ewigk löste die Hände ruckartig von seinem Machtkristall, als hätte er sich daran verbrannt. Und Nicole schleuderte Cascals Amulett von sich und ließ sich auf Zamorra fallen, um ihren geliebten Gefährten und Chef zu umarmen und zu küssen.
    Ted hob das Amulett auf, das direkt vor seinen Füßen gelandet war, und steckte es ein.
    »Na also«, bemerkte Al Cairo trocken. »Es geht doch. Ihr habt was bei mir gut, Professor.«
    ***
    »Schadensanalyse«, verlangte der Alpha eingedenk des Krachens und Berstens beim Durchflug. Aber es gab keine Schäden.
    »Ich werde mich um Sandy kümmern«, verkündete Nicole.
    »Und ich mich um die Meeghs«, sagte Zamorra.
    »Ich bin dabei«, versprach Ted.
    Gemeinsam verließen sie die Zentrale.
    Sie fanden zwei Sterbende. Die beiden Meeghs setzten ihrem Leben ein Ende.
    Da war nichts zu machen. Es gab keine Möglichkeit, sie zu retten. Sie starben einfach. Das Letzte, was die beiden Menschen von ihnen erfuhren, war, dass der Spiegel weit-Verdacht stimmte. In einer der Spiegelwelten waren die Meeghs niemals ausgelöscht worden, und sie arbeiteten daran, sich endgültig von ihren Herren, den MÄCHTIGEN, zu lösen.
    Mehr war aus den beiden Spinnenmenschen nicht mehr herauszubekommen. Warum sie Sandy entführt hatten, blieb ein vorerst ungelöstes Rätsel…
    Eine Stunde später stellten sie fest, dass Taran spurlos verschwunden war. In seiner Angst vor Shirona war er auf die ihm eigene Weise geflüchtet, irgendwohin. Aber Zamorra war sich sicher, dass das Amulettwesen sich schon bald wieder zeigen würde. Er hatte es im Gefühl.
    Abermals eine Stunde darauf war auch Shirona fort. Und mit ihr - Cascals Amulett!
    »Verdammte Klaubacke!«, murmelte Zamorra. »Jetzt hat sie erreicht, was sie wollte. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie an Yves' Tod unschuldig ist. Vielleicht hat sie ein bisschen mitgeholfen. Diesem Rabenaas traue ich alles zu!«
    »Sie will noch mehr«, sagte Ted. »Hast du dein Amulett noch?«
    Zamorra Hand zuckte zu der Silberscheibe, die vor seiner Brust hing. Dann nickte er.
    »Vorhin in der Zentrale, als Nicole Cascals Amulett von sich schleuderte«, sagte Ted, »habe ich mir das noch einmal kurz angesehen, ehe ich dich zum Meegh-Verhör begleitete. Das dreizehnte Zeichen, die Spinne, war verschwunden.«
    »Ich hab's mir fast gedacht«, murmelte der Dämonenjäger. »Wenn ich nur wüsste, was das zu bedeuten hat…«
    Er straffte sich. »Was wirst du jetzt tun, mein Freund?«
    »Du meinst, jetzt, wo Carlotta tot ist und ich nicht mehr nach ihr suchen muss?«
    Zamorra nickte.
    Ted lächelte bitter. »Ich werde noch ein wenig an Bord bleiben. Aus zwei Gründen. Erstens zieht mich momentan nichts zur Erde zurück. Da gibt es zu viele Erinnerungen. Davon muss ich jetzt Abstand gewinnen, ich muss lernen damit zu leben, dass Carlotta niemals zu mir zurückkommen wird. Und zweitens… Cairo ist ein alter Freund. Er mag zwar ein kleiner Teufel sein, vielleicht auch ein großer, aber er will Nazarena Nerukkar hinwegfegen. Ob ich ihm danach helfe, selbst ERHABENER zu werden, ist eine andere Sache. Aber Nerukkar hat uns allen eine Menge angetan.«
    »Schade«, sagte Zamorra. »Ich hatte gehofft, ich könnte dir helfen, einen Weg in eine neue Zukunft zu finden und die Vergangénheit hinter dir zu lassen.«
    »Ich nehme den Willen für die Tat«, sagte Ted. »Aber diesen Weg muss ich ganz allein finden.«
    Sie hatten die Zentrale wieder erreicht.
    Auf dem großen Holobildschirm leuchtete bereits die Erde.
    »Schau sie dir an, Ted«, sagte Zamorra. »Sie wartet auf dich.«
    Auf-Yves Cascal würde sie vergeblich warten.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 837 »Taran kehrt
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