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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler
Autoren: Volker Krämer
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Sammlers einmal zu bunt werden sollte, dann würden auch die Menschen im Umland darunter zu leiden haben.
    Der Gedanke daran, die Vorstellung einer Strafaktion der Invasoren, hatte seit Jahren Besitz von Maus' Bewusstsein ergriffen. Irgendwo in ihrem Kopf hatte sich die Idee breit gemacht, dass sie es war, die das verhindern musste, sie… und niemand sonst.
    Dass sie sich damit ein ums andere Mal in Lebensgefahr brachte, ignorierte Maus ganz einfach. Irgendwann, da war sich Artus ganz sicher, würde der Sammler sie bei ihren Nachforschungen erwischen. Artus konnte nicht ständig wie ein Schutzengel hinter Maus herlaufen.
    »Nun mal ganz ruhig. Was hast du denn gesehen?« Artus strich sanft über die Haare seiner Geliebten, die sich ganz langsam zu beruhigen begann.
    »Er hat immer alles gesammelt, was ihm Macht versprach. Die Burg ist voll gestopft mit Waffen, magischen Gegenständen… du weißt das ja nur zu gut.«
    Artus nickte nur kurz. Der Sammler hatte seinen Namen schließlich nicht umsonst. Die Ruine, die einst eine prächtige Burg gewesen war, hatte nicht mehr viele intakte Räume. Den Angriff der Höllenhorden hatte sie damals nicht unbeschadet überstehen können, denn sie war ein erstes Zentrum dieser Attacken gewesen. Im Sammler und den seinen hatten die Invasoren gefährliche Feinde gesehen. Doch die Katakomben unterhalb der Anlage waren vollständig erhalten geblieben. Dort ging der Sammler seiner Leidenschaft nach -dort gab es Relikte, von denen nicht einmal er genau wusste, welche Bedeutung sie besaßen.
    »Er hat einen Weg gefunden, die Sterne zu sich zu holen! Ich…«
    Ein tiefes Dröhnen erklang, gefolgt von einer heftigen Erschütterung, die der abbruchreifen Hütte beinahe den Rest gegeben hätte. Die Wände wackelten beängstigend, Dachschindeln verloren ihren Halt und schlugen im Haus zu Boden.
    Dann herrschte für Sekunden absolute Ruhe, doch Artus und Maus wussten nur zu genau, was nun folgen würde. Wie von Furien gehetzt rannten sie aus ihrer Behausung ins Freie. Noel Casall stand keine zehn Schritte entfernt vor der Hütte. Sie war Artus also doch neugierig und wütend gefolgt. Ihr Blick richtete sich starr nach Norden - in Richtung der Stadt, die nur wenige Kilometer entfernt lag.
    Dann sah Artus es auch. Die Stadt brannte lichterloh!
    Einen Herzschlag später raste ein viele Meter durchmessender blassroter Strahl durch die dichten Wolken hindurch, fraß sich mitten in das Herz der Metropole. Artus glaubte, die Schreie der unzähligen Opfer des Angriffs bis hierher schreien zu hören, doch das war natürlich nur imaginär.
    Durch den entsetzlichen Lärm hindurch, der sich seinen Weg bis hierher fraß, hörte er die ungläubige Stimme von Casall.
    »Der Schirm… sie haben den Schirm durchschlagen. Mögen uns die dunklen Götter beistehen.«
    Götter… auf die setzte Artus keinen Pfifferling.
    Wenn es jetzt noch eine Hilfe geben konnte, dann musste die schon von den Herrschern über diese Welt selbst kommen. Denn schließlich waren sie das eigentliche Ziel dieses verheerenden Angriffs.
    Teufel gegen Teufel - so lautete die Devise.
    Besorgt suchte Artus den Himmel ab, denn irgendwo dort oben, hinter den dichten Wolkenbergen, lauerten sie: Die Teufel aus den Tiefen des Weltalls.
    Wenn sie es tatsächlich geschafft hatten, die Stadt empfindlich zu treffen, dann konnte schon die nächste Angriffswelle das Umland erfassen. Artus griff nach der Hand seiner Gefährtin, die wie gelähmt wirkte.
    Ohne Rücksicht zog er sie mit sich. Es gab nur einen einzigen Ort, an dem sie vielleicht die winzige Chance hatten, einen direkten Treffer zu überleben. Artus begann zu laufen, hörte nicht auf die Proteste von Maus… rannte immer weiter.
    Sein Ziel war die Ruine des Sammlers.
    ***
    Dalius Laertes hatte sich von einem Gefühl durch die Gänge des Châteaus treiben lassen, das er nicht exakt betiteln konnte. Eine Vorahnung? Er glaubte zu wissen, dass sich schon bald das 11. Siegel öffnen würde, doch Glauben und Wissen waren zwei grundverschiedene Dinge.
    Irgendetwas hatte ihn schließlich genau hierher geführt.
    Laertes lächelte dünn. Irgendetwas klang als Erklärung immer so schön geheimnisvoll. Ganz so, als folge man doch nur einer Bestimmung, gegen die man schließlich machtlos war. Laertes schätzte solchen Selbstbetrug nicht; wenn das Siegel sich öffnete, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit hier, in Zamorras so genanntem »Zauberzimmer« - und nur deshalb hatte der Vampir seine Schritte
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