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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk
Autoren: Unbekannt
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seinen Weg zurück zu nehmen. Statt dessen drängte er sich mitten durch die Gruppe, zu der er bis eben noch gehört hatte, und wenn ihm jemand in den Weg kam, dann trieb er ihn mit harten Faustschlägen beiseite. Die Konzepte reagierten zunächst unerwartet friedlich und wichen dem Wütenden aus. Das aber schien diesem wiederum nicht zu behagen. Da sich keiner mehr fand, den er aus dem Weg boxen konnte, setzte er den Ausweichenden nach. Zwei von ihnen schlug er nieder, dann erst begannen die übrigen Konzepte, sich zu wehren.
    Fasziniert verfolgte Homer G. Adams die Prügelei, die sich nun blitzschnell entwickelte. Drei Konzepte griffen den brutalen Unbekannten gleichzeitig an. Der Dunkelhaarige streckte eines von ihnen mit einem einzigen Hieb nieder. Dem zweiten rannte er die Faust in den Leib, und als der Mann sich wie ein Klappmesser zusammenfaltete, traf er ihn mit dem Knie von unten her gegen den Schädel. Den dritten packte er beim Kragen, zog ihn dicht zu sich heran und schleuderte ihn dann von sich. Mit wirbelnden Armen landete der Unglückliche in einem verfilzten Gestrüpp, aus dem er sich nur mit Mühe wieder hervorarbeiten konnte.
    Der Dunkelhaarige hatte nun anscheinend genug von der Prügelei. Er ließ von seinen Opfern ab und kam mit weit ausgreifenden Schritten die Straße herauf, auf das Gebäude zu, von dem aus Homer G. Adams den Vorfall beobachtet hatte. Es gab keine Verfolgung. Die Konzepte schienen zufrieden, daß der Schläger sie in Ruhe ließ.
    Je näher der Mann kam, desto aufmerksamer beobachtete ihn Adams. Erregung hatte sich seiner bemächtigt. Er glaubte, das Gesicht zu kennen - den markanten Schnitt der Physiognomie, den etwas kantigen Schädel, den kraftvollen, federnden Gang.
    Der Mann bahnte sich einen Weg durch die Menge auf der Straße. Er ging jetzt etwas vorsichtiger zu Werke, als hätte er eingesehen, daß er mit seinen Kräften haushälterischer umgehen mußte. Er kam unmittelbar auf den Wohnturm zu, und als er noch etwa zwanzig Meter von dem Gebäude entfernt war, da gab es für Homer G. Adams keinen Zweifel mehr.
    Er wandte sich um und griff nach einer kleinen Kamera, die er sich vor kurzem griffbereit zurechtgelegt hatte. Er preßte das Auge gegen den Sucher - aber der Mann, den er hatte aufnehmen wollen, war verschwunden. Adams suchte straßauf und straßab. Er hatte keinen Erfolg. Es war, als hätte der Erdboden den Schwarzhaarigen verschlungen.
    Ein zweites Mal ging Adams zum Radiokom. „Sante ...?"rief er. „Walik Kauk hier", antwortete der Empfänger. „Sante ist vor ein paar Augenblicken abgelöst worden."
    „Gib Alarm, Walik!" rief Adams. „Ich habe Trevor Casalle unter den Konzepten gesehen!" 2.
    Der Mann, von dem Homer G. Adams sprach, hatte sich inzwischen von der Menge gelöst und war in der Ruine eines früheren Bürogebäudes verschwunden. Der Lärm verebbte hinter ihm, während er sich durch schuttbedeckte Korridore bis in den Hintergrund des Gebäudes vorarbeitete.
    Er brauchte Ruhe. Unter einem offenen Fenster, durch das der kalte Wind strich, hockte er sich auf einen kleinen Berg aus herabgefallenem Putz und Mauerwerk. Er stützte das Kinn in die Hände und starrte vor sich hin.
    Ich, Trevor Casalle, dachte er. Und wer war der andere gewesen?
    Gleichgültig, gab er sich selbst die Antwort. Casalle hatte ihn verdrängt. Er war ein friedlicher Charakter gewesen, einer von den Emo-tio-Narren. Er hatte sich dagegen gesträubt, mit einem Bewußtsein, das den Regeln der reinen Vernunft gehorchte, in ein und denselben Körper gesperrt zu sein. Aber er verstand es nicht zu kämpfen. Trevor Casalle hatte nur zu warten brauchen, bis seine Wachsamkeit nachließ. Dann hatte er zugeschlagen - mit aller Härte, deren er fähig war. Das war das Ende des Narren gewesen.
    Gut, dachte Casalle, ich bin also jetzt kein Konzept mehr. Ich habe mein Bewußtsein und meinen Körper.
    Immerhin verdankte er es seinem Konzept-Status, daß er auf dieselbe Weise wie rund drei Milliarden anderer Konzepte auf die Erde gelangt war. Er hatte die Stadt sofort erkannt, obwohl sie halb in Trümmern lag.
    Und was jetzt? fragte er sich.
    Es konnte für Trevor Casalle nur eine Aufgabe geben: das Regiment der reinen Vernunft wiederherzustellen.
    Casalle wußte, daß es kein anderes Bewußtstein mehr gab, dem das Licht der Vernunft leuchtete. Nur er allein hatte als Aphiliker überlebt.
    Ich werde nirgendwo Unterstützung finden, sagte Casalle zu sich selbst.
    Dann mußte er sich eben allein an
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