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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk
Autoren: Unbekannt
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seitdem er eingetreten war. Jetzt drehte sie sich zur Seite und sah den Jungen an. „Willst du, daß ich sterbe?" fragte sie. „Nein!"
    Ein paar Augenblicke der Stille folgten. Dann begann Walik Kauk wieder zu sprechen, und seine Stimme war eindringlich. „Sie gehört nicht hierher, Bluff. Ihre Heimat ist EDEN II. Nur dort wird sie überleben. Willst du eigensüchtig sein? Willst du ihr das Leben verwehren, nur damit sie noch ein paar Stunden bei dir sein kann?"
    Der Junge barg das Gesicht in den Händen. „Nein!" stieß er hervor. „Ich will, daß sie lebt!"
    „Dann mußt du sie gehen lassen!"
    Bluff sah auf. Sein Gesicht war eine Grimasse der Verzweiflung. „Ich lasse sie gehen!" schluchzte er. „Sie soll leben. Mein Gott - ich will, daß sie lebt!"
    Er beugte sich zu der Liege hinab und umarmte Viana. Das Mädchen strich ihm übers Haar. „Es wird alles gut werden", flüsterte sie. „Ich vergesse dich nie!"
    Walik Kauk nickte Athosien zu. „Wir gehen", sagte das Konzept Er reichte Walik die Hand. „Betrachten Sie sich als Vertreter der terranischen Menschheit", sagte er ernst, „und nehmen Sie diesen Abschiedsgruß. Wir werden uns wahrscheinlich nie mehr sehen. Ich gehe nach EDEN II. Vor mir liegt der Start ins Ungewisse. Sie bleiben hier. Ihre Zukunft ist kaum weniger aufregend als die meine, aber sie enthält mehr Gewißheit. Die Wege der Menschen und der Konzepte trennen sich an dieser Stelle, in diesem Augenblick. Aber eines sollten wir nie vergessen: wir sind vom gleichen Stamm!"
    Er trat auf das Mädchen zu. Bluff Pollard erhob sich unwillkürlich und trat beiseite. Grukel Athosien legte Viana die Hand auf den Oberarm. So stand er ein paar Sekunden. Dann verschwammen seine Umrisse und die des Mädchens.
    Einen Augenblick später waren beide verschwunden. Bluff starrte fassungslos auf das leere Bett. Walik Kauk legte ihm den Arm um die Schulter. „Wir haben hier nichts mehr verloren, Junge", sagte er.
     
    *
     
    Ein paar Tage waren vergangen. Roi Danton kehrte mit seiner Mannschaft von einhundert Experten nach-Luna zurück. Von dort kam die Nachricht, die Produktion für EDEN II laufe weiter auf vollen Touren.
    Die Heimat der Konzepte befand sich noch immer im Orbit um die Sonne Medaillon - zusammen mit ihrer unbewohnten Schwesterwelt, einer Halbkugel, die wie EDEN II aus der Substanz des Planeten Goshmos Castle entstanden war.
    Man hatte Trevor Casalle begraben und über seinem Grab einen Gedenkstein errichtet. Der Stein trug den Namen des Toten und die Jahreszahlen der Geburt und des Todes. Es war Bluff Pollard, der auf der einfachen Grabstätte einen Baum pflanzte - als Zeichen der Vergebung für den, der sich in seiner Sterbestunde als den größten aller Verbrecher bezeichnet hatte.
    Die Robotarmeen waren weiterhin in Tätigkeit. Mit atemberaubendem Tempo räumten sie die Trümmerfelder der Erde auf. Die Städte entstanden neu. An einem dieser Tage besuchte Walik Kauk seinen Freund Homer G. Adams, der nach wie vor in dem großen Wohnturm lebte. Früher war es in dem Turm still gewesen. Jetzt jedoch rumorten dort ein paar Dutzend Roboter und versetzten das große Gebäude wieder in einen bewohnbaren Zustand. Die Energieversorgung war längst wiederhergestellt.
    Adams hatte seine primitiven Generatoren abschalten können. Auch Treppen brauchte er nicht mehr zu steigen. Die Antigrav-schächte funktionierten wieder.
    Walik Kauk brachte ein paar Flaschen Wein aus dem Keller in der Innenstadt, in dem er seinerzeit auf Grukel Athosien gestoßen war. Zwischen zwei Schlucken des kostbaren Getränks meinte Adams: „Ich frage mich, was das alles soll. Gehorcht NATHAN einfach seiner Programmierung und repariert die Erde ohne Rücksicht darauf, wieviel Menschen hier leben - oder steht uns von irgendwoher ein nennenswerter Bevölkerungszuwachs ins Haus?"
    Walik Kauk schwenkte genußvoll den letzten Schluck im Glas, bevor er austrank. Dann sagte er: „Was wir erlebt haben, ist der sogenannte Plan der Vollendung. Wir werden wahrscheinlich einige Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte brauchen, um ihn in seinem ganzen Umfang zu verstehen. Was auf uns zukommt, gehört wohl noch dazu. Grukel Athosien hat uns eine aufregende Zukunft versprochen. Vor ein paar Wochen hat er auf Goshmos Castle verlauten lassen, daß ES Terra in eine weniger feindliche Umgebung versetzen werde. Ich halte die Idee mit dem bevorstehenden Bevölkerungszuwachs gar nicht für so abwegig. Ich habe großen Respekt vor NATHAN. Ich
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