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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk
Autoren: Unbekannt
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man schließlich stieß, enthielt Spuren, aus denen eindeutig hervorging, daß Walik Kauks Befürchtungen gerechtfertigt waren. Bluff Pollard und das Mädchen hatten hier gehaust. Ihre wenigen Habseligkeiten waren durchwühlt. Sie hatten gemeinsam den Raum verlassen, durch den rückwärtigen Ausgang, gefolgt von dem Unbekannten. Man konnte sich leicht vorstellen, daß er sie vor sich hergetrieben hatte.
    Jentho Kanthall gab eine entsprechende Meldung an die beiden anderen Gruppen. „Das wird bitter", reagierte Roi Danton. „Auf Menschenleben nimmt Trevor Casalle keine Rücksicht."
    „Es sei denn, man macht ihm klar, daß das Töten der Geiseln ihm keinen Vorteil bringt", sagte Jentho Kanthall. „Das ist unsere einzige Chance!"
    Kanthall teilte seine Mannschaft in zwei Gruppen. Die eine, deren Führung Walik Kauk übernahm, verfolgte die Spuren des Unbekannten rückwärts. Die andere Gruppe, unter Jentho Kanthall, wandte sich in die Richtung, in die der Unbekannte mit seinen beiden Gefangenen gegangen war. Beide Gruppen befanden sich jetzt in unmittelbarer Nähe des ehemaligen „Kellers". Jentho Kanthall meldete sich über Funk „Es besteht kein Zweifel mehr daran, daß er sich in dem kleinen Prozeßrechenzentrum aufhält!"
    Vor dem Eingang zum Rechenzentrum wurde der Korridor weiter und bildete eine Art Platz. Am Eingang des Platzes ließ Walik Kauk seine Leute eine vier Mann breite Front bilden. Die kräftigen Handscheinwerfer waren vorwärts gerichtet und erzeugten in der Nähe des Zugangs zum Rechenzentrum eine Zone tagesgleicher Helligkeit.
    Auf der anderen Seite des Platzes mußte in Kürze Roi Danton mit seiner Mannschaft erscheinen. Grukel Athosien dagegen hatte die Marschrichtung geändert und stand im Begriff, sich mit Jentho Kanthall zu vereinigen. Dadurch war auch der zweite Zugang zum Rechnerraum blockiert. Die Falle war geschlossen.
    Trevor Casalle mußte, wenn er auch nur einen Funken Verstand besaß, einsehen, daß es für ihn kein Entrinnen gab. Walik Kauks Zuversicht wuchs. Casalle kannte Gefühle wie Mitleid, Erbarmen und Respekt vor menschlichem Leben nicht. Aber er würde darauf verzichten, den Geiseln Schaden zuzufügen, wenn er erkannte, daß er dadurch seine Lage nicht verbessern konnte.
    So dachte Walik Kauk, und als er von Roi Danton die Nachricht erhielt, daß dessen Mannschaft den gegenüberliegenden Ausgang des Platzes in höchstens drei Minuten besetzen werde, da war er des Erfolgs vollends sicher.
    Doch es kam anders.
    Plötzlich öffnete sich das schwere Schott, das den Eingang zum Rechnerraum bildete. Die Männer packten die Waffen fester. Zwei Gestalten kamen zum Vorschein, die sich zögernd und widerwillig bewegten: Bluff Pollard und das Mädchen. Die Hände waren ihnen gefesselt. Hinter ihnen schritt Trevor Casalle, den Thermostrahler in Anschlag. Er benutzte die beiden Geiseln als Dek-kung. Es war unmöglich, einen Schuß anzubringen, der nicht zugleich auch Bluff und Viana in ernsthafte Gefahr gebracht hätte.
    Casalle sicherte nach beiden Seiten. Er mußte erkennen, daß bislang nur ein Ausgang des Platzes besetzt war. Einem Mann von seiner Umsicht fiel es jedoch nicht schwer zu erraten, daß auch auf der anderen Seite der Feind schon nahe war. „Hört mir zu!" rief der ehemalige Diktator mit lauter Stimme. „Ihr glaubt, ihr hättet mich in einer Falle.
    Nach außen hin mag das so aussehen. Aber vergeßt die beiden Geiseln nicht. Ihr Leben ist euch wert und teuer - ich weiß, wie das bei euch Emotionarren ist! Ihr werdet auf jede meiner Bedingungen eingehen und keine einzige davon ändern, um nur das Leben dieser beiden Leute zu retten. Aber es könnte unter euch welche geben, die mich nicht so recht kennen und meinen, ein Menschenleben müsse mir doch etwas bedeuten. Diesen Leuten muß ich klarmachen, daß sie sich irren. Dazu gibt es keine bessere Möglichkeit als diese..."
    Noch während er sprach, packte er das Mädchen beim Arm und stieß es ein paar Schritte von sich weg.
    Der Lauf des Blasters schwenkte herum, zeigte auf Vianas Rücken. „Nein ...!" schrie Walik Kauk voller Entsetzen. „Verfluchter Mörder!" gellte Bluff Pollards Schrei.
    Walik sah, wie der Junge sich herumwarf und seine Fesseln zerriß.
    Im selben Augenblick fauchte der Blaster, und ein nadelfeiner Stahl weißglühender Energie stach auf Viana ein.
     
    *
     
    „Sie kommen", hatte Trevor Casalle vor ein paar Minuten gesagt.
    Er löste seinen Gefangenen die Beinfesseln und zwang sie aufzustehen.
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