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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath
Autoren: Volker Krämer
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verjagen. Sollte sie es sich ruhig auf ihm gemütlich machen. »Ich war… tot. Dieses Mädchen hat mich doch glatt aufgespießt. Und ich habe keinen Finger gerührt, um mich zu wehren. Dann… der Schacht, ja. Ein Teil meiner Selbst war dort, ganz unten auf dem Grund. Und wer oder was auch immer hat mich ins Leben zurückgebracht.«
    Mit gespitzten Ohren lauschte die Katze Zamorras Selbstgespräch.
    Doch da war noch etwas, an das Zamorra sich erinnerte. Eine Spur von Silber, gebettet in tiefes Schwarz. Diese Idee hatte eine große Rolle gespielt. Doch was für eine?
    Zamorras Überlegungen wurden jäh unterbrochen. Die Tür öffnete sich geräuschlos - Nicole betrat den Raum. Und in ihrem Schlepptau folgten Dalius Laertes und Doktor Artimus van Zant.
    Zamorra wollte die Katze beruhigend streicheln, damit das-Tier nicht sofort verschreckt das Weite suchte. Doch seine Hand griff ins Leere. Da war keine Katze… und das Laken auf Zamorras Brust zeigte keinerlei Spuren an, dass dort noch gerade ein Tier gelegen hatte. Der Parapsychologe zog die Augenbrauen in die Höhe. Vielleicht hatte er sich das Tier in diesem Fall tatsächlich eingebildet? In der Aufwachphase konnte einem das Gehirn schon einmal Dinge vorgaukeln, die nicht tatsächlich real waren.
    Nicole setzte sich zu ihm auf die Bettkante und gab ihrem Gefährten einen zärtlichen Kuss.
    Was folgte, war ein Abgleich zwischen den Anwesenden. Jeder hatte aus seiner Sicht heraus Erzählbedarf. Und der war nicht eben knapp bemessen.
    Mehrfach versuchte Zamorra zwischendurch, seine Beine aus dem Bett zu schieben. Es wollte ihm einfach noch immer nicht gelingen. Jeder einzelne Muskel schmerzte bei der kleinsten unbedachten Bewegung. Und so fand der Gesprächskreis rund um das Krankenbett statt.
    Es war letztendlich Dalius Laertes, der ein Resümee wagte, auch wenn das auf tönernen Beinen zu ruhen schien.
    »Ich denke, der ganze Angriff auf die weiße Stadt hatte nur das eine wirkliche Ziel - Zamorra zu töten. Niemand in der Schwarzen Familie konnte ernsthaft glauben, mit diesem Zerrbild einer Armee ein Gebilde, wie Armakath es darstellt, wirklich einzunehmen.« Als ihm niemand widersprach, setzte er nach. »Zamorras Mörderin… entschuldigt, das klingt makaber, aber entspricht ja den Tatsachen… diese junge Frau also war so neutral, dass niemand sie bemerkte. Und du, Zamorra, hast keine Anstalten gemacht, sie abzuwehren.«
    Der Parapsychologe nickte. »Es war, als existiere sie nicht. Ich konnte sie sehen, aber für mich war da kein Grund, etwas zu unternehmen. Unheimlich… Ähnliches habe ich noch nie erlebt. Man kann seine Aura so unterdrücken, dass man in einer Menschenmenge quasi ein Unsichtbarer wird, doch das ging weit darüber hinaus. Was mag aus der Frau geworden sein?«
    Er erhielt keine Antwort. Niemand hatte sich um die Assassine gekümmert.
    Laertes fuhr fort. »Sie hat sicher nicht aus eigenem Antrieb gehandelt. Da stecken andere dahinter. Doch mich beeindruckt dein Bericht noch weitaus mehr, Zamorra. Die Bewohner, Urbanen. Ich hatte es immer vermutet, doch nun dürfte es Gewissheit sein - die weißen Städte warten auf ihre rechtmäßigen Besitzer. Auf die, die dort ihre Basen besetzen wollen. Nur… wo sind sie? Wer sind sie? Was wollen sie?«
    Van Zant vervollständigte die Fragen. »Was können sie? Denn wenn ihre Intentionen nicht die friedlichsten sind, dann ist das für mich die alles entscheidende Frage.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich bin für ›Wann kommen sie?‹ Wenn ich die richtigen Erinnerungen habe, dann ist das vollkommen ungewiss. Es kann noch eine Ewigkeit dauern, es kann aber auch morgen geschehen. Wir können nur warten. Und auf die wenigen Hinweise achten, die ich erhalten konnte. Silber, Gold und tiefstes Schwarz. Nicht viel, aber mehr, als wir zuvor überhaupt ahnen konnten.«
    Der Franzose spürte die große Müdigkeit, die ihn wieder überfiel. Er brauchte jetzt einen möglichst langen und störungsfreien Schlaf. Immer wieder suchten seine Finger unbewusst die Stellen seines Oberkörpers ab, in die sich die spitzen Klingen gebohrt hatten. Doch da gab es keinerlei Spuren zu entdecken. Es war so, als wäre das alles nicht geschehen.
    Noch einmal griffen die Freunde die Thematik auf - und Hauptthema war der Schild , den van Zant so unvermittelt gebildet hatte. Sie würden zu keiner Erklärung, zu keinem Ergebnis finden, das wurde schon nach wenigen Minuten klar.
    Es war Nicole, die schließlich die beiden Männer aus
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