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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath
Autoren: Volker Krämer
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aufgelöst.
    Doch da war wieder die kalte Stimme. »Das erfährst du noch zur rechten Zeit. Denke immer daran, was deiner Tochter geschieht, wenn du dich weigerst, wenn du einen Fehler machst. Zieh das an - und dann warte. Man wird zu dir kommen und dich vorbereiten.«
    An der Stelle, die vorhin noch die Sphäre eingenommen hatte, lag ein Bündel.
    Kleidung? Yola konnte sich jetzt nicht darauf konzentrieren. Wie gelähmt lag sie auf dem kalten Fußboden. Kein einziger Muskel in ihrem Körper wollte ihr gehorchen. Cloe…
    Es dauerte lange, bis sie sich zusammenriss und aufstand. Man wird zu dir kommen …, hatte die Stimme gesagt. Es war besser, sie würde vorbereitet sein.
    Besser für sie. Besser für ihr Kind.
    Und Yola schwor sich, alles zu tun, damit Cloe am Leben blieb…
    ***
    Es zog ihn immer wieder nach Afrika.
    Sein eigentliches Ziel war Ghana gewesen. Er hatte versucht, hier etwas über das Schicksal der Asanbosam in Erfahrung zu bringen - dem Vampirstamm, dem Sabeth entstammte, dessen Königin sie einst gewesen war. Doch seine Nachforschungen waren nur halbherzig verlaufen. Er gestand es sich ein. Natürlich hätte er Sabeth gerne neue Informationen nach Deutschland gebracht, wo die dunkelhäutige Schönheit nun lebte. Doch im Grunde ging es ihm ja um etwas ganz anderes.
    Was machst du dir eigentlich vor? Dein wahres Ziel ist doch Uganda…
    So war es, denn dort, in den Bergregionen des Landes, hatte Laertes eine unterirdisch gelegene Höhle entdeckt, die über und über mit uralten Wandmalereien verziert war. Malereien der ganz besonderen Art allerdings. Szenen und Ereignisse aus der tief sten Vergangenheit der Erde wechselten sich ab mit Bildern, die Dinge zeigten, die erst vor kurzer Zeit geschehen waren. Oder die erst geschehen würden. Ja, so verrückt es auch klang, auch solche Zeichnungen hatten Laertes, Zamorra und van Zant dort entdeckt. Und nicht alle der dort abgebildeten Szenen schienen dem Planet Erde zugeordnet zu sein. [1]
    Das Symbol von Uskugen, Laertes' Heimat weit, hatten sie dort ebenfalls entdeckt. Es hatte Laertes und den Professor zu einer Reise inspiriert, die sie durch Zeit und Raum geführt hatte. Bei seiner Rückkehr hatte Dalius Laertes einen wahren Schatz an Erinnerungen mitgebracht, und die große Bürde eines riesigen Fragenpaketes, das düster auf ihm lastete.
    Wer war er wirklich? Dalius Laertes, Wissenschaftler, Sportass und Familienvater? Oder das Kunstgeschöpf eines Irren, den er für seinen besten Freund gehalten hatte? Wie und warum war er zur Erde gekommen? War er auf der Reise von Uskugen hierher wirklich alleine gewesen? Wie lauteten seine Pläne auf diesem Planeten… bevor Sarkana ihn zu einem Vampir gemacht, und wahrscheinlich genau dadurch seine Erinnerungen zerstört hatte?
    Er wusste es nicht. Und nirgendwo am Horizont war ein Licht zu sehen, das ihm als Schlüssel für all diese Fragen dienen konnte.
    Laertes horchte in sich hinein, als er auf der kleinen Lichtung angekommen war, an deren Rand der verborgene Einstieg zu der Höhle lag. Wie hatte er es zu van Zant gesagt? Ich habe diesen Ort nicht gesucht - er hat mich gesucht. Genau so war es gewesen. Doch irgendwie war hier nun alles anders. Laertes konnte die Familie der Berggorillas nicht fühlen , die hier gelebt hatte. Was war mit den Tieren geschehen?
    Und auch sonst… überall Fußspuren im feuchten Waldboden, sicher einige Wochen oder gar Monate alt. Fußspuren von Menschen!
    Immer waren es Menschen, die das Gleichgewicht in der Natur aus der Waage brachten. Laertes fürchtete, das es sich um Wilderer gehandelt hatte, die es auf die Berggorillas abgesehen hatten. Doch er spürte weder Tod noch Gewalt -aber blinde Zerstörungswut. Und die konnte er sogar mit dem bloßen Auge entdecken.
    Der Höhleneingang… verschüttet, verschlossen mit Felsbrocken, die so mit Sicherheit nicht von alleine vom Berg herunter gerollt waren. Söldner? Die Wahrscheinlichkeit war groß. Die Unruhen in Afrika wollten einfach kein Ende nehmen. Bürgerkriege, sinnloser Hass und Gewalt. Und marodierende Söldnertruppen, die sich für harte Währung von jedem verdingen ließen, überquerten Ländergrenzen, wie es ihnen gerade gefiel.
    Und die Grenzen waren nicht weit von hier entfernt. Söldner, deren fragwürdige Dienste gerade nicht gebraucht wurden, entwickelten sich rasch zu dem, was sie im Grunde sowieso waren: Zu menschlichen Hyänen, die jedes Verbrechen in Kauf nahmen, wenn es nur ihrem eigenen Vorteil diente. Hier
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