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0833 - Orbit um Terra

Titel: 0833 - Orbit um Terra
Autoren: Unbekannt
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Dschungel der Stadt, oder wir stellen uns den Männern Kanthalls. Eine andere Möglichkeit kenne ich nicht", erwiderte Trento Gardano schweratmend. „Sie werden uns bestrafen, wenn wir uns stellen."
    „Nicht, wenn wir ihnen sagen, was passiert ist."
    „Du kannst von keinem Menschen verlangen, daß er uns auch nur ein Wort von dieser verrückten Geschichte glaubt."
    „Wir können es später versuchen, wenn Gras über die Sache gewachsen ist. Haben sie das Konzept erschossen?"
    „Ich weiß es nicht."
    Sie gingen im rechten Winkel zu der Fluchtlinie weiter und erreichten die ersten Ausläufer des Sichelwalls. Wenn sie sich geschickt verbargen, fand sie niemand. Sie würden einen langen Fußmarsch haben bis in einen inneren Stadtbereich. „Es ist das Beste, wir verstecken uns", meinte schließlich Gardano und dachte an den Zellaktivator. „Später können wir überlegen, was wir unternehmen. Und Dee? Sie ist mit mir davongerannt, hat sich losgerissen. Wo ist sie?"
    Sie hatten Waffen und Ferngläser verloren, aber derlei Ausrüstung ließ sich leicht beschaffen. Bando deutete nach hinten und sagte: „Ich habe sie laufen sehen. Ist sie das nicht?"
    Vor der fernen Helligkeit zeichnete sich vage eine Silhouette ab. Es konnte Dee oder ein übereifriger Mann der Patrouille sein. Die Männer duckten sich hinter einen Mauerrest und warteten. Schließlich erkannte Gardano die junge Frau, stand auf und rief ihren Namen.
    Viel später saßen sie auf einem Baumstamm, in halber Höhe des Walles. Sie schauten hinunter zu den winzigen Leuten, die zwischen Hangar und Kontrollgebäude hin und her gingen und mit den Scheinwerfern die Umgebung absuchten. Das bedeutete, daß sie zumindest nur wenige der Gruppe gefangen hatten. Gardano stieß einen Fluch aus, ließ sich erschöpft ins hohe Gras fallen und schlief sofort ein. Er war ebenso ratlos und verzweifelt wie Dee Tasch und Bando. Sie hatten ihre Freiheit schlecht genutzt und dafür bezahlt. Der Traum von Macht und Überfluß war unwiderruflich vorbei.
     
    *
     
    Durch einen Zufall trafen sie Bo-gna Rishter und Crome Mizzar am Ausgang des versteckten Tunnels. Sie warfen sich zu Boden und merkten, daß sie sich in unmittelbarer Nähe des kleinen Lagers mit Ausrüstung und Nahrungsmitteln befanden. Sie hatten alles zurückgelassen, um frei beweglich zu sein. Als Bogna wieder ruhig atmen konnte, fragte sie: „Wo ist das Konzept?"
    „Keine Ahnung. Zuletzt habe ich Adams vor dem Kontrollgebäude gesehen."
    „Was sollen wir tun? Sie riefen, wir sollten uns stellen. Ist das klug?"
    Crome schraubte den Verschluß einer Wasserflasche auf und reichte sie Bogna. „Ich weiß nicht. Wir werden bestimmt nicht mit freundlichen Worten empfangen."
    Nachdem Bogna wie eine Verdurstende getrunken hatte, erwiderte sie ruhig: „Ich werde hier bleiben und zu schlafen versuchen. Vielleicht gehe ich morgen dort hinunter und sage ihnen, was passiert ist."
    „Meinetwegen. Wer kann sagen, was besser ist?"
    Sie saßen schweigend da und versuchten, vernünftig über alles nachzudenken. Aber die Verwirrung war zu groß. Sie kamen aus der relativ festgefügten Ordnung des Generationenschiffs und keiner von ihnen hatte diese neue, weitaus vielschichtigere Welt richtig begriffen. Das Leben in der SOL hatte sie verändert, ohne daß sie es gemerkt hatten. Und jetzt sollten sie sich abermals ändern. Die Freiheit schmeckte bitter -in diesen Nachtstunden ganz besonders. 7.
    Es war, als hätte das Bewußtsein von Homer G. Adams gespürt, wie Ely Dulitsch starb. Zugleich mit dem plötzlichen Schmerz der Erkenntnis drang eine unergründliche Kraft auf Adams ein. Mit einem einzigen mentalen Druck schleuderte er Sucanne Weyter zurück. Ihr Bewußtsein verkroch sich, krampfte sich zusammen und kappte augenblicklich sämtliche Verbindungen, mit denen sie den Körper unter Kontrolle gehalten hatte. Der nächste Impuls für Adams war, davonzurennen, besinnungslos zu flüchten und sich jeder Verantwortung zu entziehen. Aber dann begann er wieder zu kämpfen.
    Mit seiner Warnung und der Aufforderung, sich der Patrouille zu stellen, nahm er seine Verantwortung für die Terraner wahr.
    Dann erkannte er die Verantwortung für seinen eigenen Körper und versuchte, aus dem tödlichen Bereich der Schüsse zu flüchten. Dabei wurde er ergriffen. Wieder lenkten die Ereignisse sein Bewußtsein ab; Sucanne übernahm den Körper kurzfristig und riß sich mit fast übermenschlicher Kraft los. Dabei riß das Hemd bis zum Gürtel
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