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0833 - Hexenliebe

0833 - Hexenliebe

Titel: 0833 - Hexenliebe
Autoren: Jason Dark
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herausgefunden haben, daß es nicht Sukos Blut ist, treten wir nach wie vor auf der Stelle. Wir wissen nicht, mit wem er die Auseinandersetzung hatte.«
    Ich runzelte die Stirn. »Es geht wieder alles von vorn los.«
    »Im Moment müssen wir uns auf die Fahndung verlassen«, sagte er Superintendent. »Obwohl ich nicht davon überzeugt bin, daß sie etwas bringt. Wer immer in Sukos Wohnung eingedrungen ist, er muß sich seiner Stärke bewußt gewesen sein, und er muß auch genau gewußt haben, was zu tun war. Sicherlich ist er kein Einzelgänger. Ich kann mir gut vorstellen, daß hinter ihm eine gewaltige Macht steht. Ich habe auch schon an Shao gedacht und an die Sonnengöttin Amaterasu.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Aber warum hat Suko dann nicht mit Ihnen über dieses Problem gesprochen, John?«
    »Das weiß ich leider nicht.«
    »Man kann ihn überrascht haben«, sagte Glenda.
    »Stimmt. Eine Nacht ist lang.«
    »Und du hast auch nichts gehört? Keine Kampfgeräusche aus Sukos Wohnung. Wo ihr doch Wand an Wand wohnt.«
    »Nein, habe ich nicht. Die letzte Nacht war auch seltsam genug. Ich habe so tief und fest geschlafen wie selten in den letzten Tagen zuvor. Alles kam mir vor, als hätte man mich in einen Sarg gesteckt und den Deckel zugenagelt. Ich fiel hinein in die dumpfe Finsternis und erwachte erst am Morgen. Da hätte man mich wegtragen können, ich glaube, ich hätte es nicht einmal gemerkt.«
    »Hat man dich manipuliert?«
    »Das glaube ich nicht, Glenda. Ich war einfach müde und kaputt. Dieser Job ist kein Zuckerschlecken, und oft genug bekommen wir in den Nächten wenig oder keinen Schlaf. Das alles mußt du bedenken. Ich sehe meinen Tiefschlaf als sehr natürlich an.«
    Sir James nickte. Er hatte dabei seine Hände zusammengelegt, schaute über die Spitzen hinweg und meinte: »Wir stehen wieder am Beginn. Wir können nichts tun. Wir haben keine Spur, wir sind deshalb gezwungen, so lange zu warten, bis sich Suko, ich sage mal, meldet. Stimmen Sie mir da zu, John?«
    »Voll und ganz, Sir.«
    Glenda ballte die Hände. »Aber das ist doch Mist. Stellen wir uns damit nicht ein Armutszeugnis aus?«
    »Im Prinzip schon«, gab ich ihr recht. »Nur möchte ich dich fragen, ob du einen besseren Vorschlag hast. Ich kann nicht hingehen und jeden Fleck hier in London absuchen, an dem sich Suko schon einmal aufgehalten hat. Das ist nicht möglich.«
    »So meine ich das auch nicht.«
    »Was denkst du denn?«
    »Noch immer an Shao. Wäre es nicht möglich, wenn du versuchen würdest, Kontakt mit ihr aufzunehmen?«
    ***
    »Gern. Nur - wie?«
    »Das müßtest du wissen, John. Ich stehe da außen vor. Ich kann nur nach meinem Gefühl gehen.«
    »Damit kommen wir nicht weiter«, erklärte Sir James. Er sah ratlos aus wie selten.
    ***
    Der Tag zuvor!
    Suko war froh, daß der lange Tag vorbei war, den er und sein Freund John im Büro verbracht hatten.
    Es hatten Berichte geschrieben werden müssen, um die sich John glücklicherweise gekümmert hatte, und er war noch vor Suko aus dem Büro verschwunden, weil er noch mit Sir James den Bericht durchgehen wollte.
    Suko machte Feierabend.
    Er wollte bei sich zu Hause ruhige Stunden verbringen und zuvor etwas essen. Da er keine Lust hatte, selbst zu kochen, suchte er sich ein Lokal aus.
    Suko war kein Mensch, der nur bei seinen Landsleuten saß, die Griechen oder Italiener waren ebenso »in« bei ihm, aber an diesem Abend wollte er einige Happen aus seiner Heimat essen, und gerade in Soho gab es genügend gute Lokale, in denen ein unverfälschtes Essen angeboten wurde, was nicht überall der Fall war.
    Er fuhr mit der U-Bahn und erlebte das gleiche Gedränge wie am Morgen. Auch jetzt standen die Fahrgäste dicht an dicht, auch jetzt lasen sie Zeitungen, und es kamen nur sehr wenige Unterhaltungen zustande.
    Suko hielt sich nahe der Tür auf. Während die anderen Menschen mehr ins Leere schauten, war sein Blick wachsam. Ein Mensch wie er war immer auf der Hut, oft genug bedauerte er es, sich nicht so locker geben zu können, aber sein Beruf brachte eben die zahlreichen Gefahren mit sich, und die Mächte der Finsternis schliefen nie.
    Es passierte nichts. Suko verließ die Bahn inmitten des Stadtteils Soho, der in den letzten Jahren ein völlig anderes Bild bekommen hatte. Es war nicht mehr der Gruselort von früher. Es war renoviert worden, längst nicht immer zum besten der Umgebung, und viele Köche hatten hier in Soho ihre Restaurants eröffnet, als wollten sie die
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