Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dabei angehoben, und es zeigte dabei den Ausdruck namenlosen Entsetzens.
    Die Sekunden kamen ihr unwahrscheinlich lang vor. Sie nahm in dieser Lage jedes Detail wahr und sah auch, daß sich ihr Kollege endlich bewegte. Mit den Ellbogen auf den Boden gestützt, streckte sie ihm ihre Arme entgegen, als wollte sie seine Hilfe herbeiholen.
    Leichengestank umwehte ihre Nase. Der Zombie roch widerlich, und Gnade kannte er nicht. Er gehörte zu dieser tödlichen Brut, die es einfach nicht mehr geben sollte.
    Mit der freien Hand packte er ebenfalls zu. Sie fiel schwer auf den Rücken der Frau. Iris hatte den Eindruck, von einem dicken Stein getroffen worden zu sein.
    Jetzt steckte sie endgültig fest.
    Alvin stand neben ihr.
    »Tu was - bitte!«
    Er suchte nach einem Ausweg, dann hob er den Fuß und wollte zutreten, obwohl es im Prinzip keinen Sinn hatte.
    »Lassen Sie das!«
    Er hörte die Stimme und fuhr herum.
    An der Treppe standen zwei Männer.
    Und einer von ihnen war ein Chinese!
    ***
    Ich hatte dem Mann den Befehl zugeschrieen, weil ich aus Erfahrung wußte, wie wenig sinnvoll es war, einen Zombie mit den Händen oder den Füßen ausschalten zu wollen. Das würde niemals klappen, das war einfach unmöglich, für ihn brauchte man besondere Waffen, und damit waren Suko und ich glücklicherweise ausgerüstet.
    Wir waren wirklich im allerletzten Augenblick erschienen. Ein Drehbuchautor hätte die Szene nicht besser schreiben können, und beide stürmten wir vor.
    Der Zombie merkte, daß sich etwas verändert hatte. Als er uns hörte oder sah, da hob er sein graubleiches Gesicht an und glotzte uns aus seinen Totenaugen an.
    Es war ein widerliches Wesen, daß auf der bedauernswerten Frau lag, und Suko hielt bereits seine Peitsche schlagbereit.
    Diesmal allerdings war ich an der Reihe. Ich wollte nicht schießen, mein Kreuz reichte aus.
    Ich warf mich nach vorn, ich prallte gegen die kalte Leiche und wuchtete sie zurück.
    Gleichzeitig trat das Kreuz in Action.
    Es zischte, als die beiden unterschiedlichen Mächte aufeinander trafen. Ich roch die verbrannte Haut, was mir den Atem raubte, und ich sah die Glut in seinem Gesicht, die allmählich anfing, die gesamte Haut aufzufressen.
    Mit dem Knie rammte ich ihn von mir weg und schwang mich wieder auf die Füße.
    Suko hatte sich mittlerweile um die Frau gekümmert und ihr auf die Beine geholfen. Sie sagte Worte, die keinen Sinn ergaben, sie weinte auch, und an der gegenüberliegenden Wand stand ein Mann, der die Hände gegen seine Wangen gepreßt hielt und ins Leere starrte. Er sah aus wie jemand, der nicht begriffen hatte und es auch nicht fassen konnte.
    Der Untote war auf den Rücken gerollt. Da lag er und würde nie mehr wieder aufstehen. Das Gesicht war gezeichnet. Es gab keine helle Haut mehr, nur noch verbrannte, schwarze Flecken. Sein Mund stand offen und sah aus wie der Eingang zu einer Höhle.
    Wir hatten es gepackt, aber wir hatten keinen Ghoul erledigt, sondern nur einen lebenden Toten, einen Zombie, und das wiederum war uns neu. Es gab sie also beide, die Ghouls und die Zombies.
    Schlimmer hätte es nicht kommen können.
    Wenn ich richtig darüber nachdachte, dann hatten sich die Japaner eine doppelte Laus in den Pelz gesetzt. Nicht daß sie nur die Ghouls vom Friedhof entfernten, nein, sie hatten auch gleich die Zombies mitgenommen, vielleicht nur einen oder mehrere, das konnte ich nicht so genau beurteilen. Da mußten uns der Mann und die Frau helfen, über deren Funktionen ich nicht informiert war.
    Sie standen jetzt zusammen, hielten sich gegenseitig fest und sahen aus wie ängstliche Kinder, die soeben dem großen schwarzen Mann begegnet waren.
    Suko hatte schon auf sie eingesprochen, aber nur stammelnde Antworten erhalten. Als er meinen fragenden Blick sah, hob er die Schultern an. »Es ist ein Kreuz, aber wir können nichts dagegen tun, John.«
    »Wogegen?«
    »Gegen die Brut.«
    »Ist sie noch hier?«
    »Es scheint so.«
    »Also müssen wir davon ausgehen, auf weitere Zombies oder Ghouls zu treffen?«
    »Das sehe ich auch so.«
    Beide Menschen waren mit ihren Nerven am Ende. Sie waren noch immer nicht davon überzeugt, der großen Gefahr entronnen zu sein, das erkannte ich an ihren Blicken, die stets den großen Raum durchforschten, als hielten sich hier noch weitere Monstren versteckt.
    Ich sprach beruhigend auf die beiden ein und hoffte zumindest, daß sie mir vertrauten.
    »Ihnen wird nichts mehr passieren, das hat Ihnen sicherlich auch mein Freund und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher