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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs
Autoren: Unbekannt
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Der Neid der Feinde aber führte dazu, daß wir in alle Winde zerstreut wurden.
    Trotzdem aber wohnen die Kräfte des Kosmos noch immer in jedem einzelnen Mitglied unseres Volkes, selbst in dem niedrigsten Arbeiter.
    Man sagt, unsere Mittelarme seien eigens dazu geschaffen, anderen Körpern und anderer Materie diese Kräfte mitzuteilen. Deswegen schaufeln unsere Arbeiter die Erde, die sie zum Bildnis des Götterboten auftürmen, mit eben diesen Gliedmaßen auf die Förderbänder.
    Die Erde, die sie berühren, erhält die Kraft, Signale auszusenden, die Paj-Pajanoor, wenn die Zeit gekommen ist, benutzen wird, um unsere Kolonie zu finden."
    Die Wißbegierde des Vario war noch immer nicht befriedigt.
    „Manche in deinem Volk besitzen erstaunliche Gaben, andere nicht. Wie kommt das?"
    „Du hältst das für ungewöhnlich. Wir nicht. Die Natur hat unser Volk so erschaffen, daß es aus Wesen unterschiedlicher Begabung besteht. Es gibt nichts, was wir tun könnten, um dies zu ändern.
    Die Mehrzahl der Wolklovs wird als Arbeiter geboren Ihre Pflicht ist es, an dem Bildnis des Götterboten zu bauen, durch dessen Hilfe wir einst wieder mit den übrigen Teilvölkern unserer Nation vereinigt werden.
    Andere wiederum kommen mit höherentwickelten Fähigkeiten zur Welt. Aus, diesen rekrutiert sich unser Beamtenstand.
    der wiederum, den Begabungen entsprechend, in verschiedene Klassen unterteilt ist. Die höheren Klassen besitzen die Fähigkeit, sich durch Gedankenbilder untereinander zu verständigen, und beherrschen überdies die Kunst der absoluten Bewegung."
    „Absolute Bewegung?"
    „Sie bilden sich einen Gedankenpfad. Diesem Pfad folgen sie und erreichen ihr Ziel, ohne daß eine meßbare Zeit währenddessen verstreicht."
    Teleportation, vermerkte der Vario als Kommentar. Aber es war, so vermutete er, keine Fähigkeit im Sinne des terranischen Mutantentums, sondern eher eine Art Vorrecht, das die zuvor erwähnte 'besondere Beziehung zu den übergeordneten Kräften des Kosmos' den Wolklovs einräumte.
    „Wie lange", fragte der Robot, „wollt ihr eure Rolle als Halbintelligenzen noch weiter spielen?"
    „Solange, bis Paj-Pajanoor uns findet und zurückholt."
    „Und das in dieser beengten Welt, die nur aus einem Gewirr von unterirdischen Gängen besteht?"
    Die Antwort der Königin verriet Belustigung.
    „Du kennst unsere Welt nicht. Unter diesem Bereich der Gänge, die wir angelegt haben, weil ein Fremder von Insekten erwartet, daß sie Gänge bauen, gibt es eine andere Welt - mit Bergen und Tälern, mit Meeren, Wäldern, Ebenen, Städten."
    In den Gedanken der Königin entstand eine kurze Pause.
    Das nächste Gedankenbild fragte: „Willst du sie sehen?"
    In dieser Sekunde ereigneten sich zwei Dinge nahezu gleichzeitig. Das Rufzeichen an der Wand leuchtete auf. Die Königin ließ einen ihrer Beamten ein, der meldete, daß die larischen Kampfroboter nur noch wenige Minuten entfernt seien.
    Und der Vario empfing eine Botschaft von Kershyll Vanne.
    Sie lautete: „Ich habe deinen Bericht erhalten. Es bietet sich eine Möglichkeit, dich nach Gäa zurückzubringen. Eine Korvette der GAVÖK wird in kurzer Zeit am nördlichsten Punkt des Spinnenkörpers, zwischen dem nordöstlichen und nordwestlichen Bein der Skulptur, landen, um dich aufzunehmen. Kommandant der Korvette ist Mutoghmann Scerp, ein Mann der GAVÖK. Er wird sich bereit finden, dich nach Gäa zurückzubringen."
    Die Bionik empfand diese Botschaft als einigermaßen überraschend. Kershyll Vanne hatte damit Geheimnisse preisgegeben, die, falls sie den Laren in die Hände fielen, zu seinem Untergang führen mußten. Der Vario schloß daraus, daß Vanne sicher war, daß sein Funkspruch nicht abgehört werden konnte. In diesem Augenblick trat Saj-Saj auf den Roboter zu.
    „Du hast gesagt, du würdest die Königin schützen", sagte das Gedankenbild des Obersten Planers.
    „Was ich gesagt habe, gilt", antwortete der Vario. „Zeig mir den Platz, von dem aus ich den Thronraum verteidigen kann!"
     
    *
     
    Am östlichen Horizont bildete sich ein lichter Streif. Da sagte Saginaw Holt: „Da kommt einer!"
    Mutoghmann Scerp starrte auf den Bildschirm. Die hyperenergetische Tätigkeit war im Begriff abzuflauen, aber die Orter funktionierten noch immer nicht. Im Halbdunkel gewahrte er, als sie nahe genug herangekommen war, eine merkwürdige Gestalt: ein Ei, das von vier spinnenähnlichen Beinen getragen wurde. Kurz entschlossen setzte er den Mikrokom in Betrieb.
    „Bist du
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