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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt
Autoren: W.K. Giesa
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zurückgreifen, die ihm von Natur aus zur Verfügung standen - und die reichten nicht aus, den Drachen zu stoppen.
    Gryf schleuderte Feuerringe zu den Augen des Ungeheuers hinüber, um ihn zu blenden und so zu irritieren. Aber es reichte nicht aus.
    Chrufu schob dunkle Nickhäute über seine großen gelben Augen und schützte sie damit vor dem gleißenden Feuer, das sich kreissägenartig auf ihn zufraß. Im nächsten Moment warf er den Kopf hoch und riss das Maul auf.
    Für ein paar Sekunden wurde der Dämon in die Luft geschleudert und drehte sich. Er schrie, und schwarzes Blut sprühte aus seinen Wunden umher, regnete auf den öden Boden. Dann fing das Drachenmaul seinen fallenden Körper auf. Der Dämon rutschte senkrecht in den Drachenschlund. Er versuchte noch, sich an den Zähnen festzuhalten, aber Chrufu klappte das Maul zu. Abgetrennte Finger fielen zu Boden, und der Schrei des Dämons verklang, als der Drache eine kräftige Schluckbewegung machte.
    Rontorr gab es nicht mehr.
    Chrufu rülpste eine Glutwolke, verzog das Maul zu einem Krokodilgrinsen und wandte sich Gryf zu. »Und nun zu dir…«
    ***
    Zamorra hatte sich nicht richtig abfedern können. Er war ziemlich hart aufgeprallt und benommen. Es dauerte eine Weile, bis er wieder klar sehen und denken konnte.
    Langsam richtete er sich auf.
    Er sah, dass der Drache und Gryf gegeneinander kämpften. Teri und Nicole waren fort, und der Dämon wurde gefressen. Es ging jetzt also nur noch um ihn selbst und den Druiden.
    Wo war der Blaster? Er war ihm aus der Hand geprellt worden. Suchend sah Zamorra sich um. Es dauerte über eine Minute, bis er die Waffe entdeckte. Er hob sie auf; sie schien unbeschädigt zu sein.
    Sofort richtete er sie wieder auf den Drachen. Der blaßrote, nadeldünne Strahl fauchte durch die Luft. Diesmal zielte Zamorra beidhändig. Er versuchte, eines der Drachenaugen zu treffen. Wo der Laserstrahl das Ungeheuer traf, loderte es auf. Aber die Strahlwaffe, die sogar Panzerplastronit schmolz, richtete keinen wirklichen Schaden an.
    Ihm graute davor, dass Fooly eines Tages ebenso unverwundbar werden würde - und so unberechenbar bis feindselig wie die anderen Drachen aus dem Drachenland. Zamorra hatte ja einige von ihnen kennen gelernt bei seinem Zwangsaufenthalt in jener anderen Welt… [6]
    Auch dazu hatte ihm das Buch »verholfen«. Und jetzt, als Nicole Fooly holen wollte, um es mit Drachenfeuer zu verbrennen, waren sie hierher geschleudert worden, einem weiteren Drachen vor die Füße…
    Gab es Zusammenhänge zwischen Buch und Drachen?
    Es spielte jetzt, in diesen Minuten, keine Rolle. Jetzt ging es darum, zu überleben.
    Dem Drachen jedenfalls schien der Laserbeschuss lästig zu sein. Er wandte sich von Gryf ab und Zamorra zu.
    »Merde!«, murmelte der Dämonenjäger. »Lass uns hier verschwinden, alter Freund!«
    Aber Gryf reagierte nicht. Er stand plötzlich da wie Lots Frau, nachdem sie sich zu dem im Atomfeuer verglühenden Sodom umgedreht hatte.
    »Was zum Teufel«, stöhnte der Dämonenjäger, »ist denn jetzt schon wieder passiert?«
    ***
    Rontorr wusste, dass er starb. Selbst wenn der Drache ihn jetzt noch einmal ausgespien hätte, würde er an seinen schweren Verletzungen verenden.
    Er konnte dem Silbermond-Druiden keine Schuld geben. Der hatte alles versucht, ihn zu retten. Es war ihm leider nicht gelungen.
    Aber noch steckte ein winziger Funken Leben in Rontorr, während die-Verdauungssäfte des Drachenmagens seinen Körper bereits angriffen. Chrufu, diese ungeheuerliche Bestie, hatte etwas übersehen - Rontorrs Hörner!
    Seine Eibrüder waren bereits tot gewesen, als Chrufu sie verschlungen hatte. Aber Rontorr lebte noch. Er konnte nicht mehr schreien, er bekam keine Luft mehr, er konnte seine verstümmelten Hände nicht mehr benutzen, und er konnte auch seine Magie nicht mehr wirken lassen, weil er sich im Körper des Drachen befand. Aber er konnte sich noch mit letzter Kraft bewegen.
    Er setzte seine Hörner ein!
    Mit schier überdämonischer Anstrengung gelang es ihm, damit die Magenwände des Drachen aufzureißen, an drei, vier Stellen nacheinander. Er wühlte sich förmlich hindurch, bis er so viel an Kraft verloren hatte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.
    Er starb mit dem Wissen, dass er sich und seine Eibrüder, zwischen deren Knochen er lag, gerächt hatte…
    ***
    »Was ist los?«, fragte Zamorra, der langsam auf den Druiden zuging. Dabei gab er weiter Dauerfeuer auf den Drachen, der sich ebenfalls nicht
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