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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr. Sie haben mich enttäuscht. Sie haben mich nicht mehr angenommen.«
    Das weiß ich, denn ich habe dich beobachtet. Du stehst jetzt auf meiner Seite. Ich werde dich in die Welt schicken, damit du Böses tust. Du wolltest der vierte Engel meines Todfeindes werden, das geschah nicht, deshalb wirst du mir gehören, und du wirst den anderen Engeln beweisen, dass es lächerlich ist, sie als Schutzengel zu bezeichnen, weil sie die Menschen nicht beschützen und dir die Menschen nicht entkommen können. Wenn du tötest, dann denke an die Engel, die dich nicht wollten!
    »Das werde ich. Ja, das werde ich. Ich denke nicht nur an sie, sondern auch an dich.«
    Keine Sorge, du bist jetzt mein. Ich habe das Böse aus deiner Seele hervorgeholt, das dich von nun an beherrschen und auch dein Antrieb sein wird!
    »Was soll ich tun?«
    Es wird sich ergeben. Du wirst nicht mehr lange in diesen Mauern als Gefangener bleiben. Du wirst freikommen, und du wirst mit deiner Rache beginnen können. Alles wird wunderbar werden, man wird dich jagen, aber man wird dir nicht auf die Spur kommen, und ich werde meine schützende Hand über dich halten. Ich bin der Mächtigste, der Größte, auch wenn es viele Menschen nicht wahrhaben wollen. Durch dich werden sie eines Besseren belehrt!
    »Ja, das tue ich.«
    Dann geh deinen Weg!
    Es waren die letzten Worte, die im Kopf des Mannes aufzuckten. Die Kälte verschwand allmählich, und mit ihrem Verschwinden kehrten auch die normalen physikalischen Gesetze zurück, denn er blieb nicht mehr in dieser Haltung dicht unter der Decke schweben. In einem zeitlupenhaften Tempo glitt er dem Zellenboden entgegen, berührte ihn sacht und saß wieder zwischen seinen Büchern.
    Dort blieb Leeland auch hocken.
    Wie lange er ins Leere starrte, wusste er nicht. Er blieb im Netz der Erinnerung dessen gefangen, was kurz hinter ihm lag. Je mehr er darüber nachdachte, um so klarer wurde ihm, dass nun endlich die neue Zeit für ihn hereingebrochen war.
    Er glaubte Luzifer, dass dieser dafür sorgen würde, dass er freikam. Keine Mauer sollte ihn mehr halten. Er würde sie verlassen, und er würde sich auf die Menschen stürzen wie ein wildes Tier, angetrieben von der Kraft des großen Engels.
    Falco lächelte.
    Er strich über sein Gesicht.
    Es war schmal geworden. Die Haut zog sich bleich über die Knochen, und er hatte den Eindruck, als läge in seinen Augen ein düsteres Feuer.
    Tief atmete er durch, und er wusste genau, dass er diese schlechte Luft bald vergessen konnte.
    Dann würde die Rache beginnen. Es standen noch einige Rechnungen offen, und ganz am Schluss, aber nicht weniger wichtig, schälte sich ein Bild hervor.
    Das Gesicht eines jungen Mädchens.
    Er wusste nicht, was aus ihr geworden war. Nur ihren Namen hatte er behalten.
    Kate Duvall!
    ***
    Vom nächsten Tag an veränderte er sich, und es begann damit, als Hogan ihn besuchte und er von den Worten des Insassen schon an der Türschwelle überrascht wurde.
    »Ich möchte meinen Ausgang in Anspruch nehmen!«
    Hogan rührte sich nicht. Er sah seinen Patienten an der Wand stehen, die Hände hinter dem Rücken verborgen, und er musste zunächst einmal tief Luft holen.
    »Haben Sie nicht gehört?« fragte Falco.
    »Doch.«
    »Warum sagen Sie nichts?«
    »Darf ich erst einmal nähertreten?«
    »Bitte.«
    Es gab zwei Stühle in der Zelle, auf denen die Männer ihre Plätze nahmen. Hogan stellte seinen schmalen Aktenkoffer neben sich. »Das überrascht mich wirklich, mein Lieber. Woher kommt dieser Sinneswandel?«
    Falco Leeland hob die Schultern. »Ich fühle mich jetzt reif genug.«
    »Schön, akzeptiert. Seit wann wissen Sie es?«
    »Seit der letzten Nacht. Da bin ich in mich gegangen. Da habe ich überlegen können und kam zu dem Entschluss, dass ich freie Luft schnappen will.«
    Der Psychiater lächelte. »Meine Güte, was haben wir lange Gespräche geführt. Noch nie hat einer meiner Patienten so wenig von seiner Freiheit gehalten wie Sie. Wir haben Ihnen vieles angeboten, Sie haben nie akzeptiert, und deshalb bin ich überrascht, gleichzeitig auch glücklich, weil Sie endlich wie ein Mensch reagieren und nicht wie ein seelenloser Roboter.«
    »Ich musste eben erst zu mir selbst finden und die nötige Reife erreichen. Das habe ich auch durch Ihre Hilfe geschafft, Dr. Hogan.«
    »Danke. Ich werde noch heute alles nötige in die Wege leiten. Allerdings werden Sie nicht allein raus können, Falco.«
    »Das weiß ich. Werden Sie mich
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