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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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Denkens und Fühlens.
    Ich erschauderte und spürte eine wilde Entschlossenheit, mich gegen die Absichten BARDIOCs zu stellen und alles zu tun, um die Menschen der SOL vor der Versklavung ihrer Seelen zu bewahren.
    Langsam erhob ich mich, ging zu Rorvic, schüttelte und schlug ihn, bis er die Augen aufschlug und mich verständnislos ansah.
    „Wir müssen etwas tun, Sir!" sagte ich.
    „Was sollen wir schon tun, Marszwerg?" fragte der Tibeter undeutlich. „Diese Gravitationsfalle erlaubt uns zwar, alles zu sehen und zu hören, was außerhalb vor sich geht, aber hyperdimensional betrachtet, hat sie uns aus unserem Universum herausgerissen. Meine Fähigkeiten reichen bis an die hyperdimensionale Schale der Gravitationsfalle, aber keinen Millimeter darüber hinaus."
    Ich lächelte listig.
    „Das ist auch nicht nötig, Sir. Mir ist nämlich eingefallen, wie wir unsere außergewöhnlichen Fähigkeiten auch dann zu unserer Befreiung einsetzen können, wenn wir sie nur innerhalb der Gravitationsfalle anwenden können. Hören Sie gut zu, Sir!"
    Ich erklärte ihm meinen Plan. Als ich geendet hatte, brachte sogar das fettleibige Scheusal ein verschmitztes Lächeln zustande.
    „Manchmal flackert sogar in der vertrockneten Dattel, die Sie anstelle eines Gehirns in ihrem Schädel spazierentragen, eine Art Geistesblitz auf", meinte er. „Lassen Sie mich nachdenken, damit ich in Ihre verworrenen Ideen eine Linie bringe."
     
    *
     
    Khun Zburra war gleich einem gefangenen Tiger in der Zelle hin und her gegangen, in die man ihn und seine beiden Gefährten gesperrt hatte. Jetzt hielt er inne und blickte Terly Anternach und Gondor Grayloft an.
    „Wir dürfen nicht länger untätig warten, sondern müssen endlich selbst handeln!" erklärte er.
    Terly Anternach hockte auf einer gepolsterten Wandbank, das Kinn in die Hände gestützt, und blickte zu Zburra auf.
    „Auf der SOL weiß man, daß wir verschwunden sind", sagte sie. „Man wird nach uns suchen - und wenn man vermutet, daß die Varben uns gefangenhalten, wird man unsere Freilassung fordern."
    Gondor Grayloft, der neunzehnjährige Astronom und Observatoriumsanwärter, der bisher schweigend an der Wand ihres Gefängnisses gelehnt hatte, hob den Kopf.
    „Auf der SOL kann man nur Vermutungen darüber anstellen, was mit uns geschehen ist", erklärte er.
    „Wenn die Varben abstreiten, etwas mit unserem Verschwinden zu tun zu haben, kann man überhaupt nichts machen."
    Khun Zburra schüttelte den Kopf. Er war sich bewußt, daß er und seine Leidensgefährten noch unter einer gewissen Schockwirkung standen. Etwas war mit ihnen geschehen, aber er vermochte sich nur dunkel an das Erlebnis zu erinnern. Außerdem spürte er, wie noch eine andere Erinnerung an die Oberfläche seines Bewußtseins drängte, sie aber nicht erreichte.
    „Perry Rhodan läßt seine Leute nicht im Stich. Er wird Mutanten einsetzen, die uns aufspüren werden.
    Mir ist sogar, als hätten wir für kurze Zeit eine Begegnung mit anderen Menschen gehabt, aber ich kann die Erinnerung nicht aus meinem Unterbewußtsein herausholen."
    Er strich sich mit der rechten Hand über sein schwarzes Kraushaar.
    „Aber wenn jemand versucht hat, uns zu befreien, dann ist der Versuch mißglückt. Sonst wären wir nicht hier. Deshalb müssen wir selbst etwas unternehmen."
    „Aber was?" fragte Gondor Grayloft. „Die Tatsache, daß wir gefangen wurden, ohne es zu merken, und die Tatsache, daß wir in einem unheimlichen Bauwerk umherirrten und ein schreckliches Erlebnis hatten - das alles beweist doch, daß die Varben nicht so harmlos und friedfertig sind, wie wir alle zuerst annahmen. Sie sind wahrscheinlich sogar äußerst raffiniert und arbeiten mit technischen und vielleicht auch parapsychischen Tricks. Bestimmt haben sie dafür gesorgt, daß wir nicht ausbrechen können."
    Khun Zburra setzte sich auf die Wandbank, Terly gegenüber.
    „Zweimal täglich kommen zwei Varben und bringen uns etwas zu essen und zu trinken", sagte er.
    „Dabei bleibt einer stets an der Tür stehen und richtet eine Waffe auf uns, während der andere Varbe den leeren Servierschweber gegen den vollen austauscht. Wenn es uns irgendwie gelingt, den bewaffneten Varben in die Zelle zu locken, können wir ihn überwältigen. Schließlich sehen diese Wesen nicht besonders stark aus, und wir alle sind mehr oder weniger in Dagor ausgebildet."
    „Ich beherrsche siebzehn Dagorgriffe", erklärte Gondor Grayloft mit einem gewissen Stolz. „Als ob es allein
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