Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Zamorras Verdacht stimmte, hatte es hier einen Kampf gegeben. Er war garantiert ziemlich ungleich gewesen, denn als Gegner kamen nur die Sauroiden in Betracht. Den Waffen nach waren es vier gewesen, aber die Killersklaven, die »Bestien«, wie der auf der Erde bruchgelandete Sauroide sie genannt hatte, hatten die dreifache Zahl eingebüßt. Zamorra sah auch vier Brandflecken und Asche auf dem Boden. Offenbar waren die toten Sauroiden zerstrahlt worden.
    Und hier hatte sich der Boden nicht gewehrt, als er von den Blasterstrahlen getroffen wurde…
    Plötzlich stutzte die Frau, deren Stofffetzen nicht einmal das Notwendigste an ihrem durchaus attraktiven Körper bedeckten. Geradezu provozierend sah sie aus, wie sie so dastand.
    Sie sah in Zamorras Richtung. Und sie ließ die Waffen, die sie hielt, fallen, hob blitzschnell einen der schweren Zweihandblaster auf und richtete ihn auf den Meister des Übersinnlichen!
    Sie sah ihn!
    Unwillkürlich prüfte er seine Aura. Sie war nach wie vor eingegrenzt. Dennoch hatte die Frau ihn wahrgenommen.
    Sie sagte etwas auf Altgriechisch, der Sprache der Ewigen. Zamorra hatte sie einst an seinem Gymnasium gelernt und war in diesem Fach - wie auch in Latein und anderen Sprachen - der Klassenprimus gewesen.
    »Woher kommst du?«, verstand er. »Du bist keiner von uns! Sage mir, wer du bist, woher du kommst und warum du hier bist.«
    Der Abstrahlpol in der leicht trichterförmigen Mündung der Waffe glühte in blassem Rot.
    ***
    »Das sind viele Fragen auf einmal«, sagte Zamorra und streckte die Arme weit aus, die leeren Handflächen der Frau zugekehrt. Sie sollte sehen, dass er nicht bewaffnet war. Sein Blaster haftete an der Magnetplatte am Gürtel und wurde von der weit geschnittenen Jacke verdeckt. »Welche darf ich zuerst beantworten?«
    Die Frau runzelte die Stirn. »Was soll das?«, fragte sie scharf. »Willst du mich verspotten?«
    »Wie käme ich dazu?« Zamorra seufzte vernehmlich. »Noch dazu angesichts einer solchen Waffe? Kannst du überhaupt richtig damit umgehen?«
    »Du kannst es ausprobieren.«
    »Du musst den kleinen Schalter links am Waffenschloss, direkt über der Batterieklappe, ganz nach vorn schieben. Nicht nach hinten, sonst schaltest du den Blaster aus.«
    Sie fiel nicht darauf herein und schaltete nicht von Laser auf Elektroschock um. Das rötliche Leuchten des Abstrahlpols blieb.
    »Du bist kein Ewiger«, sagte sie. »Ich würde es spüren. Also noch einmal: Wer bist du?«
    »Mein Name ist Zamorra, ich bin ein Mensch. Ich komme vom Silbermond und will die Sauroiden dorthin holen.«
    »Sauroiden?«
    »Die Echsen«, sagte er.
    Sie nickte. »Nimm sie mit, wenn du kannst - ich schenke sie dir.«
    »Ihr seid mit ihnen verfeindet, nicht wahr? Ich weiß, dass sie euch Bestien nennen. Sie sollten euch im Auftrag der Ewigen nach Gaia bringen.«
    Immer noch hielt sie die Waffe auf ihn gerichtet.
    »Ich bin nicht dein Feind«, sagte er. »Wie hast du mich entdeckt?«
    Sie lachte spöttisch. »Deine Magie ist bei weitem nicht so stark wie meine.«
    »Es ist ja auch keine Magie«, gab er zurück, »sondern nur ein kleiner-Trick.«
    Sie ging nicht darauf ein. »Du kannst froh sein, dass du mein Totenritual nicht gestört hast.«
    »Was hättest du dann mit mir gemacht?«
    »Das willst du sicher nicht wissen, Zamorra vom Silbermond.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hast du Recht, Frau ohne Namen. Dein Volk gehört nicht auf diese Welt. Ihr kommt von einem Planeten, der eine dunkle Sonne umkreist. Wir könnten euch dorthin zurückbringen.«
    »Wir?«
    »Meine Begleiter und ich.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Mit mir sind es drei.«
    »Und wie wollt ihr uns fortbringen?«
    »Mit den Raumschiffen.«
    »Du bist ein Narr«, sagte sie. »Sie werden nie mehr fliegen. Wer soll sie lenken? Nehmt die Echsen mit euch und verlasst diese Welt. Wenn sie fort sind, können wir leben und eine Zivilisation aufbauen, ohne ständig gejagt und gemordet zu werden. Die Echsen verschlingen unsere Seelen.«
    »Gut«, sagte Zamorra, »wir werden euren Wunsch respektieren und euch hier zurücklassen. Wir werden die Sauroiden suchen und…«
    »Du weißt nicht einmal, wo du sie findest?«
    »Der Priester der Kälte weiß es. Er zeigt uns den Weg.«
    »Kälte!« Sie lachte schallend auf. »Ja, kalt ist es hier, aber wenn wir erst diese ganze Welt besiedeln, sind wir so viele, dass unsere Magie die Sonne anheizt. Dann wird es warm.«
    Die Wärme eines giftigen Sterns, dachte er. Sie werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher