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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen
Autoren: Jason Dark
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stürzte.
    Das Wasser sammelte sich in einem kleinen See, und von dort floss es dann als Bach weiter über den Felsen hinweg durch dichtes Strauchwerk und in Schlangenlinien in die Tiefe.
    Eine romantische Gegend, aber etwas paßte hier überhaupt nicht hinein. Ich hatte es beim Aufstieg noch nicht gesehen, nun aber wurden meine Augen sehr, sehr groß.
    Auf dem Plateau stand ein Gegenstand, mit dem ich zunächst nicht zurechtkam. Ich schaute hin, zwinkerte mit den Augen, wobei mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf schossen, die sich dann auf einen Punkt konzentrierten.
    Er war zwar völlig verrückt, aber oft ist es das Verrückte, das der Wahrheit immer nahe kommt.
    Ich sah ein… ein … Raumschiff!
    Keine fliegende Untertasse, auch wenn das Gebilde so ähnlich aussah. Zumindest war es rund wie eine Scheibe. In der Mitte gab es so etwas wie einen ovalen Turm, der hervorschaute, als würde das Fahrzeug noch einen Hut tragen. Es stand auf vier Stelzen.
    Mein Herz schlug schneller. Die Kehle trocknete allmählich aus.
    Trotzdem ging ich nicht zum Wasser, um einen Schluck zu trinken.
    Ich fühlte mich in diesem Moment wie leicht betrunken, denn dieser Anblick und die Entdeckung hatten mich überfallen wie ein Orkan.
    Oft genug war über Raumschiffe fremder Völker geschrieben und spekuliert worden. Wissenschaftler hatten Zeichnungen angefertigt, hatten sich über bestimmte Antriebe Gedanken gemacht, und wenn ich mir dieses Raumschiff anschaute, so hatte es eigentlich die ideale Form.
    Zudem flößte es mir Respekt ein.
    Obwohl es so verlassen auf seinen Stelzen stand und sich in seiner Nähe auch nichts rührte, wartete ich erst einmal ab, bevor ich mich dem Ding näherte.
    Nach meinem Gefühl mußten einige Minuten vergangen sein, in denen sich nichts getan hatte. An die Geräusche der Umgebung hatte ich mich gewöhnt. Wäre der Wasserfall nicht gewesen, dann wäre mir die Stille sehr unnatürlich vorgekommen.
    So aber war alles normal geblieben, und ich überwand endlich meine eigene Scheu.
    Mit vorsichtigen Schritten ging ich über den harten Boden auf das Raumschiff zu. In meinem Kopf tobten noch immer zahlreiche Gedanken, die ich nicht in die richtige Reihenfolge bringen konnte. Zuviel schoß durch mein Gehirn, das Ende aber hing immer wieder mit diesem Heiligen zusammen.
    Hatte ihm das Raumschiff gehört?
    Alles wies eigentlich darauf hin. Wenn dem dann so war, dann mußte ich ihn von nun an mit anderen Augen betrachten. Dann war er kein Mensch im eigentlichen Sinne, sondern jemand, der die menschenähnliche Form angenommen hatte, ansonsten aber aus einer Zeit stammte, die weit in der Zukunft lag.
    Er war aus ihr gekommen und in der tiefen Vergangenheit der Erde gelandet, um die Botschaft der Sternengötter zu bringen. Zum Beispiel den Menschen in Atlantis oder auch den Urvölkern anderer Kontinente auf dieser Erde.
    Je näher ich kam, umso mehr Einzelheiten konnte ich erkennen.
    Das Raumschiff war zwar gut gelandet – Zerstörungen entdeckte ich nicht –, aber es lag etwas auf der Seite, als stünde es kurz vor dem Abrutschen. Daran trug allein die Beschaffenheit des Bodens Schuld, weil er doch nicht so eben war.
    In Filmen, bei dessen Drehbüchern sich Autoren austobten, waren oft leuchtende Kreise um die Raumschiffe zu sehen gewesen. Das war hier nicht der Fall. Keine Lichtaura umhüllte diesen runden Gleiter.
    Seine Farbe war nicht genau zu beschreiben. Silbrig, auch ein leichtes Rot schimmerte durch, hinzu kam ein dunkleres Grau. War es Stahl, Kunststoff oder ein Werkstoff, den wir auf dieser Welt überhaupt nicht kannten. Ich tippte auf das letztere und war jetzt schon gespannt auf eine Berührung. Mich trieb auch der Wunsch weiter, hineinzuklettern, und meine eigene Situation hatte ich völlig vergessen.
    Ich näherte mich dem UFO von der Wasserseite. Das heißt, dicht an ihm vorbei gurgelte der kleine Bach, der die Mulde verlassen hatte. Das Wasser war sehr klar.
    Ich ging in die Knie, schöpfte Wasser in meine hohlen Hände, trank etwas und fühlte mich kurze Zeit später herrlich erfrischt. Danach stellte ich mich wieder hin und ging nun daran, das unbekannte Objekt genauer zu untersuchen.
    Es war doch größer, als es aus einer gewissen Entfernung gewirkt hatte. Die Stelzen reichten mir bis zur Stirn. Ich konnte also unter dem Objekt bequem die Einstiegluke suchen.
    Ich fand keine.
    Sicherheitshalber holte ich die kleine Leuchte hervor und strahlte den Boden ab. Das Material bekam im Licht einen
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