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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe
Autoren: Volker Krämer
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einfach.
    Artimus van Zant hatte sich nie zuvor intensive Gedanken über die Art und Weise gemacht, in der Zamorra in die Welt überwechselte, die von den allermeisten Menschen schlicht als Hölle bezeichnet wurde.
    Der Parapsychologe hatte ihm von Weltentoren berichtet, von anderen -magischen - Wegen, über die man in die Schwefelklüfte gelangen konnte. Und er wusste von den mehr als fantastisch anmutenden Methoden, mit denen Dalius Laertes und der Druide Gryf ap Llandrysgryf Entfernungen in Nullzeit überwinden konnten. Ebenso von den Möglichkeiten der Regenbogenblumen.
    Sein eigener Schritt über die Grenzen der Dimensionen war ganz intuitiv vonstatten gegangen. Artimus hatte sich auf die drei Silberfäden konzentriert, war mit seinem Geist auf sie zugegangen. Ein körperliches Gefühl hatte er dabei nicht verspürt. Nicht im mindesten. Und dann war es einfach so geschehen. Van Zant verließ die Erde in Richtung der Schwefelklüfte.
    Erst ganz kurz vor dem Ziel hatte van Zant die Spur verloren, die durch die Fäden gelegt war. Er wusste, dass er ihren Zielort verfehlt hatte, doch dabei konnte es sich nur um eine geringe Distanz handeln.
    Ein kurzer Blick reichte aus, um van Zant zu zeigen, wo genau er sich befand. Präziser hätte seine Vorahnung also überhaupt nicht sein können. Sarkanas Thronsaal - er hoffte nur, dass Zamorra seinen Hinweis auf diesen Ort verstanden hatte. Sehen konnte er den Franzosen und seine Gefährtin jedenfalls nicht. Ebenso wenig wie die drei Vampire, denen er gefolgt war.
    Was van Zant sah, war ein schwarzer Schatten, der pfeilschnell auf ihn zuschoss!
    Van Zants Größe und Gewicht ließen ihm nicht die kleinste Chance, um rechtzeitig auszuweichen. Er war schneller und wendiger, als die meisten Menschen es ihm zutrauten, doch gegen diesen Angriff wäre wohl kaum jemand angekommen. Mit voller Wucht prallte der heranfliegende Körper gegen Artimus und riss ihn von den Füßen.
    Doch so leicht wollte er sich hier nicht abschlachten lassen. Artimus’ rechte Faust schoss nach oben… zumindest hatte er das so geplant, doch sein Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen. Der Vampir, der auf ihm lag - und der Physiker war sicher, dass es sich dabei um einen Blutsauger handelte - hatte van Zants und seinen eigenen Körper mit einer Art Kuppel überzogen, die sie wie ein Zelt überspannte. Kein Licht drang von außen hinein; so musste sich eine Schildkröte in ihrem Panzer fühlen, wenn sie sich vor Angriffen in Sicherheit brachte.
    »Warum müsst ihr Menschen immer so einen furchtbaren Lärm machen?«
    Erst jetzt erkannte Artimus, wer ihn da zu Boden geworfen hatte.
    Mit Dalius Laertes hätte er hier nicht gerechnet. Der Vampir hatte eine große Rolle in Khira Stolts Kindheit gespielt.
    Und bei Sarkanas Vernichtung war er mehr als hilfreich gewesen. Dennoch konnte sich Zamorra noch nicht dazu durchringen, Laertes als Freund einzustufen. Van Zant hatte lange mit dem Professor über den Vampir gesprochen.
    Khira hatte Laertes vertraut, doch Artimus konnte nicht vergessen, dass der Hagere die Finnin zu Versuchszwecken missbraucht hatte. Wie ehrenhaft seine Ziele dabei auch immer gewesen waren, das spielte für den Südstaatler keine große Rolle. Die Tat zählte für ihn, und mit der hatte Khiras Leidensweg erst begonnen.
    »Geh runter von mir, verdammt. Was soll das?« Van Zant versuchte, das Gewicht Laertes von sich zu drücken, doch er war nach wie vor wie gelähmt. Täuschte er sich, oder wog dieserVampir ein-Vielfaches von dem, das man ihm zugetraut hätte? Oder war auch das wieder Magie?
    Laertes Worte zischten in Artimus' Ohren. »Schweig jetzt. Hör mir zu. Ich habe keine Ahnung, wie du hierher gekommen bist, aber wenn es etwas mit drei dunkelhäutigen-Vampiren zu tun hat, dann nicke jetzt mit dem Kopf.« Offenbar befürchtete der Vampir, dass jedes Geräusch zu einer Gefahr für sie werden konnte. Der Physiker verstand und verhielt sich entsprechend - zumindest vorerst.
    Doch bei einem Nicken beließ er es dennoch nicht. Kaum vernehmbar antwortete er Laertes.
    »Drei-Vampire, ja. Dunkelhäutig - keine Ahnung, ich habe nur ihre Spur aufgenommen, sie nicht gesehen.«
    Laertes verkniff sich alle Fragen, die ihm auf der Zunge lagen. Dazu musste später Zeit sein, nicht jetzt. »Gut, folge mir. Unter der magischen Glocke werden sie uns nicht bemerken, hoffe ich. Aber sprich nicht, mach keine Geräusche. Höre nur zu. Ich glaube, was wir hören werden, könnte äußerst interessant
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