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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe
Autoren: Volker Krämer
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oder?«
    Assunta nahm all seinen Mut zusammen. »Herr, mein Volk, die Asanbosam, haben dir stets treu gedient. So wie ich dir treu beigestanden habe. Doch nun… mein Volk ist in großer Not und braucht seinen König. Die Menschen bekämpfen die meinen mit Feuer, sie verbrennen das Gebiet meines Volkes, vertreiben es. Ich bitte dich, mich an meinen angestammten Platz zurückkehren zu lassen. Der König der Asanbosam muss nun für sein Volk kämpfen. Bitte, gib mich frei.«
    Sarkanas erster Impuls war es, laut loszulachen. Assunta wollte seine Freiheit? Der Vampirdämon hätte gute Lust gehabt, den Dunkelhäutigen für diese Frechheit zu vernichten!
    Doch Sarkana war schlau. Noch lange waren nicht alle Vampire unter seinem Banner versammelt. Noch musste er um jeden Clan kämpfen, der sich auf seine Seite schlagen sollte. Gewalt -ja, sie war das Mittel, das er im Ernstfall immer einsetzen konnte. Wer vermochte sich ihm zu widersetzen? Doch konnte er tatsächlich an allen Fronten zur gleichen Zeit kämpfen?
    Sarkana zögerte mit seiner Antwort. Wäre es nicht klug, sich der Loyalität eines ganzen Volkes zu versichern? Er musste taktisch vorgehen. Niemand gewann einen ganzen Krieg ausschließlich in offenen Schlachten. Dazu gehörte viel mehr.
    »Gut, Assunta. Ich verliere dich hier nicht gern, doch auch du bist nicht unersetzbar.« Assuntas Kopf senkte sich bei diesen Worten. Es schien, als hätte Sarkana seine Bitte erhört, und doch schmerzte ihn die Bemerkung des Vampirdämons. »Also kehre zu deinem Volk zurück. Sorge dort für Ordnung und dafür, dass die Asanbosam meine treuen Vasallen bleiben. Vergiss nie, was ich für dich getan habe. Vielleicht werde ich den Dank dafür einmal einfordern. Und nun geh!«
    Der Dämon versank wieder in seine Grübelei. Nur beiläufig registrierte er, wie Assunta mit hängenden Schultern den Thronsaal verließ.
    Sarkana war davon überzeugt, dass er den entsprechenden Tribut einfordern würde. Wenn Assunta den Machtbereich seines Volkes gesichert hatte, dann ließe sich für ihn und seine Asanbosam sicher eine Verwendung finden.
    ***
    Gegenwart - Sarkanas Refugium -Thronsaal:
    Dalius Laertes lauschte in seinem Versteck den Worten Assuntas. Es ging Kraft und Faszination von dem Vampir aus, dessen knorrige Stimmgewalt den Saal bis in den letzten Winkel ausfüllte.
    Doch es war nicht allein die Geschichte, die Assunta erzählte; da war noch etwas Bemerkenswertes, das Dalius’ Aufmerksamkeit fesselte. Die junge Frau und Tahum, die diese Erzählung sicher nicht zum ersten Mal hörten, tauschen untereinander Blicke aus, die Laertes eine ganz eigene Story erahnen ließen.
    So sah eine Königin nicht ihren Leibwächter an. Assunta hingegen war so in der Vergangenheit gefangen, dass ihm diese Vertrautheiten gänzlich entgingen. Für einige Momente hielt der König der Asanbosam inne, schien sich konzentrieren zu müssen. Er kam Laertes wie jemand vor, der erst nach und nach aus einem unendlich langen Traum erwachte. Dalius ahnte noch nicht, wie nahe er mit dieser Vermutung an die Wirklichkeit heran kam.
    Ein leises Summen in seinem Rücken ließ den hageren Vampir herumfahren. Irgendetwas geschah in dem zweiten Thronsaal hinter ihm. Ein kurzer Blick zeigte, dass die drei Asanbosam noch nichts bemerkt hatten. Zu sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt. Nicht einmal die geschulten Sinne-Tahums reagierten.
    Und das sollte möglichst auch so bleiben.
    Laertes zog sich katzengleich zurück. Eine unbekannte Gefahr ging von den drei Asanbosam aus, die er nicht im Mindesten einzuschätzen wusste. Ehe er etwas unternahm, musste er mehr wissen - musste die ganze Geschichte kennen. Und eine Störung konnte er jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
    Es war ein eigentümliches Gefühl, in die exakte Kopie des Saales zu kommen, aus dem man sich gerade erst zurückgezogen hatte.
    Neben dem hier leeren Thron materialisierte eine Gestalt. Erst war sie nur in schwachen Umrissen zu sehen, schien dann sogar für einen Augenblick lang wieder völlig zu verblassen. Doch dann stabilisierte sich der Vorgang.
    Dalius Laertes traute seinen eigenen Augen nicht, denn nur wenige Meter von ihm entfernt stand niemand anderes als Artimus van Zant und schaute sich verwirrt um. Es war Laertes ein Rätsel, wie gerade der Physiker hier aus eigenen Kräften auftauchen konnte, doch er zögerte dennoch nicht.
    Laertes handelte - und sprang den letzten Gefährten Khira Stolts mit ganzer Kraft an!
    ***
    Es war eigentlich ganz
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