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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse
Autoren: Unbekannt
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Weltanschauung verstehen können."
    „Zumal wir für die Varben ,Blinde' sind!" Rhodan überlegte. „Vielleicht erkennen wir mehr Gesetzmäßigkeiten, nachdem wir die Schleuse passiert haben!"
    Bjo Breiskoll lachte und winkte unbeeindruckt ab.
    „Wir werden von der Konditionierung nichts merken. Und deshalb werden wir auch nicht klüger auf Dacommion ankommen."
    Plötzlich beugte sich Douc Langur zurück und deutete auf die Bildschirme über ihren Köpfen. Dort war eine merkwürdige Lichterscheinung zu sehen. „Was ist das?"
    Eine mathematisch absolute Gerade spannte sich durch den Weltraum. Auf den rückwärtigen Bildschirmen verdünnte sie sich und verschwand in der scheinbaren Unendlichkeit des schwarzen Weltraums. Die Lichtsäule wirkte wie ein Laserstrahl in zarter, silberblauer Farbe. Aber eine schärfere Einstellung zeigte einen weiteren Unterschied. Der Strahl sah aus, als bestünde er aus Millionen enger Windungen, eine enggewendelte Spirale stach hinunter auf den Planeten und zielte, in der Atmosphäre durch die Brechung des Sonnenlichts unsichtbar, in der Nähe eines kleinen Gebirgszuges in ein großes, kraterähnliches Tal.
    „Das muß die Verbindung zwischen der Schleuse und Dacommion sein", antwortete Senco Anrat. Die Flotte der scheibenförmigen Raumschiffe zog sich weiter auseinander, aber die Flugrichtung blieb konstant. Sie würden, wenn nicht in letzter Minute eine Kursänderung erfolgte, in der Nähe des Kratertales landen, in dem der Gravostrahl endete.
    „Die Röhre erlischt niemals?" pfiff Langur fragend.
    „Ich weiß es nicht. Aber es scheint so zu sein, daß diese Verbindung zwischen den Planeten immer besteht, wie eine gespannte Schnur. Da sie mit Gravitation zu tun hat, spannt sich die Röhre sicherlich entlang einer Schwerkraftverbindung zwischen Baytuin und Dacommion. Einmal kürzer, einmal länger, je nachdem, ob die Planeten in Opposition stehen oder nicht."
    Breiskoll hob die Hand und rollte sich katzenartig im Sessel zusammen.
    „Was geschieht, wenn die Planeten auf ihren Bahnen durch die Sonne getrennt werden, wenn der gespannte Faden mitten durch die Sonne führt?"
    „Ich bin überfragt, Bjo!" gestand Rhodan. „Vielleicht krümmt sich dann die Gerade."
    „Dann ist sie keine Gerade mehr!" warf Wyt ein.
    „Erkundigen Sie sich bei den Weltverwaltern oder den Kontrolleuren!" schlug Perry mit einem humorlosen Grinsen vor.
    Sie schwiegen und betrachteten die Landschaft, die sich unter den Schiffen ausbreitete und deutlicher wurde. Perlenketten von weißen, runden Wolken stiegen über einem Binnenmeer auf und verteilten sich mit dem Westwind. Die Gedanken derjenigen der Mannschaft, die genügend technisches Wissen besaßen, beschäftigten sich mit der Gravoröhre, die nun auf den Schirmen unsichtbar wurde, überstrahlt von Sonnenlicht, verschmolz die spiralige Gerade mit dem verwaschenen Blau des Tagesfirmaments.
    Es gab keinen Grund, die technische Kapazität und die Beherrschung der Naturgesetze durch die Varben gering zu schätzen. Sie waren zweifellos Meister in der Anwendung. Wenn man die Gravitationsröhre mit einem funktionierenden Transmitter gleichsetzte und den Aufwand abschätzte, dann erreichten die Varben anscheinend absolut mühelos dasselbe Ergebnis mit einigen Prozenten der aufgewendeten Energiemengen und Steuerungsprobleme, die bei einem terranischen Transmitter für durchschnittliche Entfernungen und Kapazitäten gebraucht wurden.
    Mußte man nicht allein schon deshalb Furcht empfinden, weil niemand vorhersagen konnte, wie sich die Varben verhalten würden?
    Die Schiffe schwebten jetzt in einer normalen Landekurve und in einem durchschnittlichen Winkel auf das Landegebiet zu. Der Chef der Begleitflotte meldete sich und führte bis zur Landung ein Gespräch fachlicher Natur mit Senco Anrat.
    Nur über die Bedeutung des Begriffes aspalax konnten sie sich nicht verständigen. Es mußte etwas mit dem Platz zu tun haben, auf dem die Korvette landen sollte ...
    aspalax...?
     
    3.
     
    16.11.3583 BAYTUIN, ERKLÄRUNGEN.
    Shaadjamenth, die Lebensgefährtin des Straßenmeisters und Leichtsteinsammlers Chetvonankh, empfing den Anruf eines persönlichen Kontrolleurs gegen Mittag an ihrer Arbeitsstelle. Sie legte den Zeichenstab zur Seite und schaltete das Bild auf dem kleinen, über dem Arbeitstisch schwebenden Empfänger ein. Bis eben hatte sie die Ausführungen des Projektleiters kontrolliert - eine gravitationsgestützte Brücke über ein Tal, Teil der neuen Straße
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