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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin
Autoren: Jason Dark
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bezeichnet werden kann.«
    »Der Bogen, die Pfeile?«
    »Nein, das wäre lächerlich gewesen. Es gibt andere, stärkere Dinge, auch die nicht so aussehen.«
    »Was denn?« fragte Suko.
    »Er ist der Stein…«
    Wir begriffen, nur nicht so genau, deshalb setzte ich eine Frage nach. »Einen Stein, wie ihr ihn in eurem Besitz habt?«
    Sie schüttelten die Köpfe, und wieder sah es so aus, als würden sich Schatten bewegen. »Nicht die Steine, der ihre ist viel mächtiger, weil er einmal Guywano gehörte. Es ist der Stein der Zeit. Sie kann damit Grenzen überwinden. Sie schafft es, von einer Welt in die andere zu gelangen. Sie braucht ihn nur zu reiben, und schon öffnet sich das Tor zu Aibon. Es kommt darauf, an, wie sie ihn behandelt. Wenn sie ihn in einem bestimmten Rhythmus reibt, dann kann sie als feinstoffliche Person in einer Zwischenwelt stehen, dann bringt sie eben nur, ihren Aibon-Teil mit hinein und kann von ihm aus agieren.«
    Wir hatten verstanden.
    Von Jane wussten wir, dass diese Person so plötzlich wie ein Geist erschienen war und Evelyn Dale erschossen hatte. Da war diese Kimberly Hart eben ein Stück Aibon gewesen, das wie eine Insel in der normalen Welt gestanden hatte.
    Durch den Stein, der einmal Guywano gehört hatte, war sie mächtig geworden, zu mächtig, was wiederum von den Herrschern oder Hütern wie den beiden Grauen nicht hingenommen werden konnte.
    Sie mussten etwas tun, um Kimberly Hart zu stoppen, und wir sollten sie dabei unterstützen, deshalb hatten sie uns gerettet.
    »Warum habt ihr uns zu der Höhle geführt?« fragte ich.
    »Es ist der Ort.«
    »Wieso?«
    »Von hier aus reist sie durch die verschiedenen Welten. Diese Höhle ist ein Tor, von denen es nur wenige gibt. Sie hat es in Besitz genommen.«
    »Es ist geschlossen«, hakte Suko nach.
    »Noch.«
    Seine nächste Frage folgte automatisch. »Kann man es öffnen?«
    Die Männer in Grau bewegten sich. Wenn Schatten Unsicherheiten zeigen konnten, so war es bei ihnen der Fall. Niemand traute sich so recht, zuzustimmen oder abzulehnen.
    »Ja oder nein?«
    »Man kann.«
    »Wer – ihr?« fragte ich.
    »Ja.«
    Es hörte sich gut an. Unsere Spannung stieg, beinahe flüsternd stellte ich die nächste Frage. »Was geschieht, wenn ihr das Tor vor unseren Augen öffnet?«
    »Dann ist der Weg zu ihr frei.«
    »Das heißt, wir werden sie sehen können.«
    »Stimmt.«
    »Tut es!« Ich wollte endlich wissen, was in unserer normalen Welt vorging. Schließlich hatte ich nicht vergessen, dass auch Jane Collins mit in diesen gefährlichen Fall hineingezogen worden war, und er konnte sich für sie zu einer tödlichen Falle entwickeln. Im Gegensatz zu uns stand sie allein, und sie würde sich auch nicht so wehren können, aber das war Theorie, ich wollte in der Praxis erleben, wie dieses für uns eigentlich nicht sichtbare Tor aktiviert und geöffnet wurde.
    Neben uns bewegten sich die Aibon-Hüter. Ich schaute auf die Hände mit wechselnden Blicken. Sie hielten bereits ihre Steine fest und zielten damit in die Mitte hinein.
    Uns umgab eine dumpfe, düstere Atmosphäre, geschwängert mit einer feuchtheißen Luft. Aber noch dunkler waren die beiden Strahlen. Von den Steinen her glitten die pechschwarzen Strahlen die Nische hinein, um ein bestimmtes Ziel zu treffen.
    Es war eine Wand. Verziert mit einigen Reliefs. Kleine Kunstwerke, die braune, übereinander liegende, tote Körper zeigten, als sollte dieses Bild Fremde davor abschrecken, auch nur einen Schritt tiefer in die Höhle zu gehen.
    Die schwarzen Strahlen trafen zusammen. Sie bildeten genau dort einen Kreis, wo sich das Steinrelief abzeichnete.
    Dabei aber blieb es nicht.
    Der Kreis erweiterte sich. Schwarzes Licht – so paradox es auch klang – eröffnete uns die Sicht in eine fremde Welt, die gar nicht so fremd war.
    Es war die unsere.
    Und das Tor öffnete sich weiter. Schatten und graues Licht wechselten sich ab, zitterten zunächst, um sich anschließend zu einem Bild oder einer Projektion zu vereinigen.
    Wir sahen ein Haus.
    Wenig Licht und Dunkelheit mischten sich dort zusammen, wobei die Finsternis überwog.
    Ein Park, eine Terrasse, eine zerstörte Scheibe. Die Szene klärte sich, als hätte jemand an der Feineinstellung einer Optik gedreht, bis sie gestochen scharf war.
    Wir sahen Jane, und wir sahen Kimberly Hart. Letztere machte den Eindruck, als wollte sie Jane Collins keine Chance mehr lassen, am Leben zu bleiben…
    ***
    Kimberly Hart war erschienen, und Jane Collins konnte
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