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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin
Autoren: Jason Dark
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rothaarige, gefährlich aussehende Person, die nicht mehr so nackt war, sondern mit einem Cape angezogen, dessen Kapuze sie über den Kopf gestreift hatte, so dass nur ihr Gesicht frei blieb.
    Ihr Gesicht hatte sich nicht verändert. Nach wie vor zeigte es diese wilde Schönheit, gepaart mit einem anmutigen Reiz und auch noch mit einer gewissen kindlichen Naivität.
    Jane fürchtete sich vor ihr. In diesem Moment wurde ihr klar, dass Kimberly Hart alles wusste. Es war auch leicht. Normalerweise hätte Jane die Tür öffnen und ihr die Leiche der Aibon-Verräterin präsentieren müssen. Doch Jane stand da, schaute aus dem Fenster, als wäre sie eine normale Besucherin.
    Kimberlys Blick verhieß nichts Gutes.
    Sie bewegte ihren rechten Arm und holte einen Pfeil aus dem Köcher. Den legte sie auf, spannte die Sehne, hob den Bogen an, hielt ihn dabei flach, und spätestens jetzt hätte Jane sich eine Deckung suchen müssen. Sie tat es nicht, und sie wusste selbst nicht, aus welchem Grund sie so handelte. Es konnte durchaus der Bann sein, mit dem Kimberly sie dank ihrer Kraft belegt hatte.
    Sie schoss.
    Jane hatte den Eindruck, sich schreien zu hören. Der Ruf zitterte durch ihren Kopf, doch es war wirklich nur Einbildung, denn ein anderes Geräusch riss sie daraus hervor.
    Es war das Krachen und Splittern einer Fensterscheibe. Der Pfeil hatte sie zerstört. Zum Glück nicht die Scheibe, hinter der Jane stand, die Splitter hätten sie verletzen können. So bekam sie kaum etwas mit, den kalten Luftzug spürte sie am stärksten, und mit zwei wuchtigen Schritten stand Kimberly fast im Raum.
    »Jetzt bin ich da«, sagte sie nur…
    ***
    Wunder gibt es immer wieder!
    Auch Suko und ich erlebten so etwas wie ein Wunder, denn wir hatten uns voll und ganz auf die beiden Männer in Schwarz oder Grau verlassen müssen und waren von ihnen wiederzurückgeführt worden, zu der Halle hin, in der wir gelandet waren.
    Tief war es in die Düsternis gegangen, und kein Nebel war uns entgegengewallt. Wir hatten auch nichts von Guywano gesehen, aber wir hatten ein Ziel erreicht, vor dem wir nun zu viert standen.
    Was es genau war, konnten wir nicht so leicht erkennen. Uns erinnerte es an einen Tunneleingang, denn in dieser düsteren und mächtigen Felswand befand sich ein Loch.
    Wir schauten hinein.
    Es war düster, finster; die Atmosphäre war böse. Im Hintergrund ballte sich die dunkle Luft zusammen. Dort zitterte sie wie das Standbild eines abrupt unterbrochenen Films. Wir konnten uns vorstellen, dass sich genau dort das Zentrum einer starken Magie befand.
    Das Unheimliche dieser Umgebung konnte nicht geleugnet werden. Hier fühlte sich kein Mensch wohl, hier war finsterstes Aibon, die Welt Guywanos und wir lebten! Die Männer in Schwarz hatten uns gerettet und nicht mehr attackiert. Es musste seine Gründe haben. Ich ging davon aus, dass sie etwas von uns wollten.
    Aber was?
    Die Erklärung musste von unseren beiden Begleitern kommen, und die ließen nicht lange auf sich warten. Sie hielten uns eingerahmt, so dass wir ihre Flüsterstimmen von zwei Seiten hörten.
    Beim Sprechen wechselten sie sich gegenseitig ab, und so erfuhren wir, dass diese Höhle das magische Zentrum einer Person war, die sich auf der anderen Welt Kimberly Hart nannte.
    »Von diesem Ort aus unternimmt sie ihre Reisen. Hierher kehrt sie auch zurück.«
    »Und hier werdet ihr sie erwarten.«
    Ich drehte den Kopf. »Wir?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil wir euch nicht grundlos das Leben gerettet haben. Ihr werdet uns, Aibon, helfen, diese Person zu vernichten. Diese Druidin wird mit ihrem Blut für das bezahlen, was sie uns antat. Wir werden sie vernichtet sehen, das ist alles.«
    »Ihre Schönheit ist nur gekauft«, sagte der zweite.
    »Tatsächlich sieht sie anders aus.«
    »Geliehen, alles nur geliehen für die Welt der Menschen.«
    »Was habt ihr gegen sie?« fragte Suko.
    »Sie wird zu mächtig.«
    »Ist das alles?«
    »Guywano will es nicht.«
    »Da muss noch ein Haken kommen«, sagte ich. »Das glaube ich euch einfach nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Er ist selbst stark genug, um mit ihr fertig zu werden.«
    Ob sich die Männer in Grau anschauten oder nicht, konnten wir nicht sagen. Es sah jedenfalls so aus, und sie hatten sich auch zu einer Erklärung entschlossen, weil sie mit offenen Karten spielen wollten. »Es wäre auch irgendwo einfach, sie zu vernichten, wenn es ihr nicht gelungen wäre, Guywano etwas abzunehmen, das für ihn sehr wichtig war und als Waffe
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