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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp
Autoren: Unbekannt
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machte eine Handbewegung, die den vorlauten Nachrichtenoffizier sofort verstummen ließ.
    „Wir haben Schlimmeres überstanden", sagte der Verkünder der Hetosonen halblaut.
    Er wußte besser als jeder andere, daß dies ein Gemeinplatz war. Natürlich hatten die Laren schon weitaus schwierigere Lagen gemeistert. Aber diesmal lag der Fall gänzlich anders.
    Solange die Laren nur ausführende Organe der Konzilsspitze gewesen waren, hatten sich Rückschläge verkraften lassen.
    Wer informiert war, hatte gewußt, daß hinter den Laren noch eine Macht stand, die selbst den unüberwindlich erscheinenden Laren mit ihren SVE-Raumern Befehle geben konnte. Jeder hatte sich ausrechnen können, daß eine Niederlage der Laren notfalls vom ersten Konzilsvolk wieder ausgebügelt werden konnte.
    Jetzt traf jeder Hieb doppelt wirksam. Jeder Treffer zeigte, daß die Konzilsspitze" selbst verwundbar war, und mit zerstörten Mythen ließ sich schlecht siegen. Jede noch so kleine Schlappe der Laren würde den Widerstandswillen der Galaxisbewohner anstacheln - vor allem die lästige Terra-Brut, die sich irgendwo in der Galaxis verkrochen hatte.
    Ein Machtfaktor, der sich einfach versteckte, konnte, logisch betrachtet, nicht sonderlich gewichtig sein -und trotzdem spukte dieses NEI in den Köpfen vieler Galaxisbewohner als wichtige Größe herum.
    „Wir müssen mit den Mastibekks verhandeln!" erklärte Hotrenor-Taak verdrossen.
    Der Nachrichtenoffizier erstarrte förmlich.
    Laren verhandelten oft, aber stets nur aus der Position des Stärkeren heraus. Auch mit dem längst vergangene Solaren Imperium hatte man verhandelt, obwohl die Flotten der SVE-Raumer die militärische Macht des Imperiums binnen weniger Tage hätten vernichten können. Verhandlung war in diesem Fall einfach billiger gewesen.
    Jetzt aber mußten die Laren verhandeln, sie mußten ihre Schwäche zugeben -zumindest den Mastibekks gegenüber.
    Dieser Gedanke war fast schon revolutinär, ein krasser Bruch mit den überkommenen Wertvorstellungen.
    Hotrenor-Taak sah auf und lächelte.
    „Es schadet nichts, wenn die Mastibekks glauben, daß wir auf sie angewiesen sind", erklärte er laut.
    „Zumindest werden wir bei diesen Verhandlungen erfahren, was die Mastibekks eigentlich wollen. Und wenn sie sich stur stellen - wir haben noch einiges zu bieten."
    Der Verkünder der Hetosonen besann sich einen Augenblick.
    „Ein Funkspruch an unsere Besatzung auf Olymp: Kontakt mit den Mastibekks aufnehmen, Gründe für Tankverweigerung ermitteln, Verhandlungsgrundlagen sondieren, gegebenenfalls Möglichkeiten für gewaltsame Aktionen vorbereiten!"
    Der Nachrichtenoffizier wartete sekundenlang. Als keine Ergänzungen mehr kamen, zog er sich hastig zurück.
    Hotrenor-Taak blieb allein: „Man müßte die Kelosker befragen", murmelte er. „Vielleicht wissen sie eine Möglichkeit. Wofür sorgen wir schließlich für ihren Schutz?"
    Er nahm eine Akte vom Tisch und betrachtete das Decklbatt.
    „Strategisch-politischer Entwurf zur vollen Kontrolle des Hetos der Sieben", las der Verkünder der Hetosonen leise. „Hoffentlich ist ihnen etwas eingefallen."
     
    3.
     
    Vaneerda Vouner arbeitete als Bedienung im „Dusty Safe Cafe", und die Arbeit gefiel ihr. Sie wiederum gefiel den männlichen Gästen, und das erfreute den Besitzer - bei ihm schlug sich dieses Gefallen in klingender Münze nieder.
    Das Cafe war eines der wenigen, das menschliches Personal beschäftigte.
    Nur dank der fast schon exklusiven Kundschaft konnte sich der Inhaber diesen Luxus erlauben. Auf der anderen Seite sorgten die Honorare für das Personal für entsprechend gesalzene Preise, die eben nur von einem bestimmten Kundenkreis bezahlt wurden.
    Vaneerda Vouner lächelte verhalten, als der hochgewachsene, schlanke Mann das Cafe betrat. Der Gast erwiderte das Lächeln.
    „Wie üblich", bestellte er und ließ sich in einem Winkel des Cafes nieder. Durch die sorgfältig polierten Scheiben konnte der Gast das Treiben auf der Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Der Gast schätzte diesen Vorteil seines Sitzplatzes. Ein Blick aus dem Fenster lieferte ihm oft genug eine Beschreibung der allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung, weit präziser als Zeitungsartikel oder komplizierte Umfragen.
    An diesem Tag war die Stimmung durchwachsen. Viele Passanten schienen mit wichtigen Problemen beschäftigt zu sein, und aus der Gestik einiger ließ sich ablesen, daß die Bevölkerung mit einem kontroversen Thema befaßt
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