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0809 - Das Schlangenkreuz

0809 - Das Schlangenkreuz

Titel: 0809 - Das Schlangenkreuz
Autoren: Jason Dark
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nickte. »Das hatte ich mir schon immer gedacht.«
    Rechts von uns lag einer dieser Kanäle oder toten Flussarme.
    Wenn wir hinschauten, sahen wir alte Boote auf dem Wasser liegen.
    Auch auf ihnen lebten Menschen. Manche saßen an Deck und schauten mit apathischen Blicken in das trübe Wasser.
    Die Hitze lähmte alles. Und sie würde in den Sommermonaten noch schlimmer werden. Ich dachte mit Sehnsucht an London, an einen Pub, in den die Sonne hineinschien, der von Insekten verschont wurde und in dem einem das Bier so herrlich kühl die Kehle hinablief, während man die Seele baumeln ließ.
    Hier baumelte nichts.
    Hier standen wir unter einer immensen Spannung, denn beide wussten wir nicht, was uns erwartete. Es konnte schlimm werden, denn die Macht und auch die Magie der Templer durfte keinesfalls unterschätzt werden. Da hatten sich Baphomet und die Crowley-Satanisten zusammengetan und eine unheilige und menschenverachtende Allianz gebildet. Als Mittelpunkt kam noch das Herz meines Vorfahren hinzu, wobei ich diesen Henry St. Clair nicht als einen meinen Ahnherren ansah.
    Mein Familienstamm, auch wenn er aus Frankreich stammte, war letztendlich in Schottland geblieben und hatte dort auch Zeichen hinterlassen.
    Ich hörte Suko, wie er tief durchatmete. »Okay, John, ich denke, wir sind auf der richtigen Spur.«
    »Wieso?«
    Er deutete auf den Stadtplan. Ich hörte nur das leise Knattern des Papiers, hinschauen konnte ich nicht, denn die Straße war schmal genug. »Es gibt nur noch diesen einen befahrbaren Weg. Ansonsten kannst du durch Sumpf stechen.«
    Ich kurbelte für einen Moment die Scheibe ein Stück nach unten.
    Luft wurde in den Wagen gepresst. Noch feuchter und modriger, so dass sie einem den Atem rauben konnte.
    Hier standen nur mehr wenige Häuser oder Hütten, und auch die Straße hatte schon bessere Zeiten erlebt. Über die Unebenheiten hinweg rumpelte der Golf. Der feuchte Wald bildete einen regelrechten Wall an der rechten Seite.
    Dafür entdeckten wir plötzlich ein Gebäude, das wie ein geisterhafter bleicher Schatten in der düster gewordenen Umgebung stand.
    Wir sahen den Turm und wussten, dass wir unser Ziel erreicht hatten.
    Und wir entdeckten einen Jeep, der etwas verloren vor der schlichten Kirche parkte.
    Ich stellte den Wagen woanders ab und mit der Schnauze nach vorn. Dann stiegen wir aus.
    Die Plagegeister schienen aus dem rötlichen Ball der Sonne zu kommen und sie fielen über uns her wie die schlimmsten Bluträuber. Die Insektenplage warso schlimm, dass wir aufgaben, nach ihnen zu schlagen, und irgendwann hatten wir uns auch an sie gewöhnt oder sie sich an uns, denn sie zogen sich etwas zurück.
    Suko deutete auf den Wagen. »Hat Bob dir erzählt, dass er mit einem Jeep kommen wollte?«
    »Nein.«
    Mein Freund schielte zur Kirche. »Ob dort schon jemand hineingegangen ist?«
    »Pater Domingo vielleicht.«
    »Kann sein.« Er wollte gehen und nachschauen, aber wir hörten, dass aus der Ferne ein Fahrzeug näher kam, und wir konnten darauf wetten, dass Bob Crane anfuhr.
    Ein weißer Ford Camaro näherte sich uns. Die Scheiben waren abgedunkelt, wir sahen nicht, wer hinter dem Lenkrad saß. Der Fahrer stoppte seinen Wagen zwischen dem Jeep und unserem Golf. Er stieg aus, und wir schauten in das lächelnde, trotzdem etwas erschöpft wirkende Gesicht Bob Cranes, der uns zunickte.
    »Gut gefunden?«, fragte er beim näherkommen.
    »Mit einigen Schwierigkeiten«, gab ich zu.
    »Hatte ich mir gedacht. Es ist nicht leicht, sich in Baton Rouge zurechtzufinden.« Er blickte auf den Jeep, sein Gesicht zeigte dabei Zufriedenheit. »Ich sehe schon, Pater Domingo ist hier. Dann kann nichts mehr schief gehen.«
    »Wir haben ihn noch nicht gesehen, Bob.«
    »Er wird in der Kapelle sein.«
    »Gut, lassen wir ihn noch dort«, sagte ich. »Eine Frage an dich. Gibt es etwas Neues?«
    Der farbige Polizist schaute mich etwas betrübt an. »Was erwartest du denn, John?«
    »Zumindest bessere Spuren.«
    Crane schaffte es, lautlos zu lachen.
    »Das ist ein Irrtum, mein Lieber. Es gibt keine besseren oder neuen Spuren. Es kann sie auch nicht geben, denke ich.«
    »Warum nicht?«
    »Ganz einfach«, antwortete er, wobei seine Stimme zerknirscht klang. »Ich stehe auf verlorenem Posten, verdammt noch mal. Ich weiß nicht einmal, wem ich in den eigenen Reihen trauen kann. Jeder kann bei dieser verfluchten Sekte mitmischen. Oder schaffst du es, hinter die Stirn der Menschen zu blicken?«
    »Leider nein.«
    »Ich auch
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