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0807 - Das Gespenst von Angus Castle

0807 - Das Gespenst von Angus Castle

Titel: 0807 - Das Gespenst von Angus Castle
Autoren: Jason Dark
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Heimat fand, hier nach Schottland gekommen, und er war ein schottischer Prinz, mit einer großen Macht. Er hat viele Getreue um sich sammeln können, und mit ihnen ist er über das große Meer in die Neue Welt gefahren.«
    »Nicht mit allen – oder?«
    »Nein, es gibt auch einen zweiten Spross, der in diesem Land geblieben ist. An ihn haben wir uns gehalten, und ihr hier gehört zu dieser zweiten Linie. Wir aber haben Baphomet geschworen, daß diese Linie nicht überlebt, und diesen Schwur halten wir ein. Es zieht die Menschen immer wieder an bestimmte Orte, wenn man es so geheimnisvoll macht, wie wir es getan haben. Sie kamen, sie liefen uns in die Falle, und eine Frau namens Gilda McDuff hat uns dabei geholfen. Die Leichen wird man niemals finden, und auch ihr werdet für alle Zeiten verschollen bleiben, das kann ich euch versprechen.« Auf seinem bärtigen Gesicht zeigte sich ein Lächeln. »Ich habe genau gewußt, daß ihr kommen würdet. Ihr seid hier, und ihr seid auch zurückgekehrt.«
    »Ja, weil wir dem Spuk ein Ende bereiten wollen.«
    Er lächelte. »Ich weiß, daß du ein besonderer Sinclair bist. Ich habe es erfahren. Du kennst Baphomet, man nennt dich sogar den Sohn des Lichts, und du bist für uns die größte Gefahr. Wir aber wollen nicht, daß du das mit uns machst, was dein Ahnherr einstens hier verbrochen hat. Du und die anderen beiden sollen den Tod erleiden. Erst dann ist der Weg richtig frei.«
    Nach diesen Worten zuckte er zusammen, und mit einer glatten Bewegung hob er das Schwert an.
    Ich blieb stehen.
    Die Klinge zielte auf mich.
    Einen Moment später aber zielte sie auch auf mein Kreuz!
    Der Lord rührte sich nicht. Man konnte nicht behaupten, daß er zu Eis geworden war, aber weit davon entfernt war er nicht. Er stand da, hielt sein Schwert fest und schien schon in der ersten Bewegung regelrecht eingefroren zu sein.
    »Hast du das vergessen?« fragte ich ihn. »Ich bin der Sohn des Lichts. Ich bin so etwas wie ein Templer, aber ich stehe auf der anderen Seite, und ich weiß auch, was ich meinen Ahnherren schuldig bin. Ich habe immer das Böse bekämpft und werde es auch weiterhin tun.«
    Der Lord lächelte. »Das Böse bekämpft? Bist du dir so sicher, daß Henry St. Clair nicht böse war?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich jedenfalls bin es nicht, wenn du verstehst. Und ich bin es auch gewohnt, mein Versprechen zu halten. Diesem Kreuz gegenüber habe ich eine Verpflichtung, das solltest du sehr genau wissen. Der Sohn des Lichts hat noch nie vor dem Bösen kapituliert. Ob Mensch oder Geist, das Kreuz beherbergt nicht nur die Kraft der Erzengel, es steht auch für die Auferstehung des Guten und für die erneute Niederlage des Satans. Was in Urzeiten begonnen hat, kann man nicht zerstören, auch du nicht.«
    Ich glaubte nicht, daß ihn meine Worte überzeugt hatten, aber er tat einfach nichts. Er starrte das Kreuz an, er schien gelähmt zu sein von dieser matt silbrig schimmernden Macht, aber weshalb lächelte er dann so kantig?
    Wo steckte sein Trumpf?
    »Du kannst nicht gewinnen«, sagte er.
    »Warum nicht?«
    »Dreh dich um!«
    Da wußte ich Bescheid. Ich ahnte zumindest, was passiert war, denn er hatte noch eine gefährliche Helferin – Lady Lyell.
    Und sie hatte sich in der Nähe meiner Eltern aufgehalten. Ich ging zurück, ohne den Lord aus den Augen zu lassen. Auch als ich mich drehte, ließ ich ihn nicht aus den Augen.
    Zugleich schielte ich in die andere Richtung.
    Und ich sah meine Eltern.
    Sie lagen auf dem Boden.
    Über ihnen aber schwebte Lady Lyell wie ein eiskalter und furchtbarer Todesengel.
    Noch immer bleich, noch immer durchscheinend. Die Gesichtszüge waren verschwunden, dort zeichnete sich jetzt die Fratze des Dämons Baphomet ab…
    Meine Eltern lagen vor der Treppe wie tot. Mich durchzuckten wahre Stromstöße der Angst, und ich wußte nicht, wie ich ihnen helfen sollte. Es war die Kälte des Todes, die von der Lady Lyell Baphometh ausging, und ihre böse Fratze grinste mich herausfordernd an.
    Ich drehte durch.
    In diesem Augenblick war mir alles egal.
    Daß ich startete, damit hatte sie wohl nicht gerechnet, aber dann hörte sie meine Worte, die ein schauriges Echo durch dieses gruftartige Gewölbe warfen.
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Mit dem Sprechen dieser alten Formel hatte ich mein Kreuz aktiviert!
    Mochte Baphomet in der Nähe sein oder auch Asmodis. Eines stand fest. Die Macht des Kreuzes war dermaßen stark, daß sie mich nicht im
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