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0807 - Das Gespenst von Angus Castle

0807 - Das Gespenst von Angus Castle

Titel: 0807 - Das Gespenst von Angus Castle
Autoren: Jason Dark
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ihn mitgenommen, obwohl er ihn uns hatte hier lassen müssen, denn wir, die Lyells, haben hier geherrscht. Wir haben ihn aufgenommen, was er uns nicht gedankt hat. Er floh aus diesem Land, denn er wollte die Neue Welt entdecken, das neue Jerusalem, Arkadien und so weiter. Er war ein Sucher, ein Forscher und ein Tempelritter. Er kam sich grandios vor, und er wollte der größte Entdecker der Welt werden…«
    Der Lord hatte nicht viel gesagt, aber das wenige raste mir wie ein Tornado durch den Kopf. Was kam denn hier zusammen? Was mußte ich hören? Wenn alles stimmt, war dieser Henry St. Clair tatsächlich ein Ahnherr von mir, denn mein Name hatte sich aus dem seinen entwickelt. Und ich wußte ja, daß die Ursprünge des Namens Sinclair in Frankreich zu finden waren, und diesmal erhielt ich die Bestätigung, aber nicht nur das, ich erfuhr auch, daß jener besagte Henry St. Clair ein Tempelritter gewesen war.
    So schloß sich der Kreis…
    Und plötzlich fiel mir etwas anderes ein. Es hatte sich in den letzten Monaten viel um Kolumbus und die Entdeckung Amerikas gedreht. Fünfhundert Jahre war das her. Man hatte Kolumbus gelobt, man hatte Filme über seine Reise gedreht, aber man hatte sich auch kritisch mit ihm beschäftigt.
    Und ich erinnerte mich sehr gut daran, daß es auch Stimmen gegeben hatte, die dem großen spanischen Seefahrer die Krone hatten nehmen wollen, die ihn nicht als den Entdecker der Neuen Welt anerkannten, denn vor ihm waren bereits die Wikinger dort gewesen.
    Aber nicht nur sie hatte man wieder aus der Versenkung geholt, es gab noch andere Seefahrer, und dabei hatten sie sich auf einen Namen konzentriert, in dem auch einiges in den Gazetten zu lesen war.
    Ein gewisser St. Clair!
    Genau dieser Mann sollte rund hundert Jahre vor Kolumbus die Neue Welt entdeckt haben.
    Auch ein Europäer, ein Franzose, der über Schottland nach Amerika gelangt war. Und der dabei wohl nicht vergessen hatte, einen Schatz mitzunehmen.
    Jetzt lief es mir kalt den Rücken hinab, obwohl die Weiße Frau nicht in meiner Nähe stand. Ich wußte, daß es einen Schatz gab. Er lag versteckt in den Heiligen Wassern, in einer Höhle auf dem mächtigen Kontinent Neufundland, wo Templer-Schiffe angelegt hatten. [1]
    Auch das eines gewissen Henry St. Clair?
    Es sah danach aus, aber ich verstand noch immer nicht, weshalb die Lyell mich töten wollten.
    Diese Frage stellte ich dem Lord, der vor seiner Antwort den Kopf senkte und erst dann sprach. »Das kann ich dir sagen. Sie haben uns nichts gegeben, deine Vorfahren. Sie sind bei Nacht und Nebel verschwunden. Sie haben sich eingeschifft, und wir hatten das Nachsehen. Ich habe ihn verflucht, und ich habe auch viel von ihm gelernt. Er hat nicht alles mitgenommen. Ich fand noch gefährliche Bücher über Zauberei und Alchimie. Mit ihnen habe ich mich beschäftigt. Die Texte waren mit Menschenblut geschrieben, und ich lernte, damit umzugehen. Auch von Unsterblichkeit war dort geschrieben worden, und wir, die Lady und ich, beschlossen, diesen Weg zu gehen, denn es gab schon damals einen sehr mächtigen Dämon, der uns den Schutz geben würde.«
    »Baphomet?«
    »Ja, er war es. Ihm dienten wir. Und wir gerieten dabei in den Bann seiner Karfunkelaugen, wir jagten andere Templer, wir töteten viele von ihnen, aber die richtigen verpassten wir. Baphometh aber ließ uns nicht im Stich. Er vertröstete uns auf eine späte Rache, die nun eingetroffen ist. Wir haben herausgefunden, daß es noch zahlreiche Sinclairs gibt, die von dem ehemaligen Henry St. Clair abstammen, denn sie alle sollen sterben.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte ich.
    »Wie heißt das Wort?«
    »Du wirst es nicht schaffen, Lord.«
    »Es sind schon Tote da.«
    »Ich weiß, doch damit ist Schluß. Ich bin erschienen, um eure ruchlosen Taten zu stoppen. Ich werde es auf keinen Fall zulassen, daß ihr weiterhin mordet. Ich werde mich dagegen stellen, hast du das verstanden, Lord Lyell?«
    »Ja, aber hier sind wir mächtig. Alle St. Clairs müssen sterben, denn sie haben uns betrogen. Baphomets Blutrache überdauerte die Jahrhunderte. Er lebt, und er hat uns auch am Leben gelassen. Wir stehen unter seiner Magie, denn wir haben unsere Gruften verlassen können. Wir sind nicht direkt Körper, wir sind nicht Geist, wir teilen uns alles. Baphomeths Geist steckt in uns.«
    Ich wollte mehr wissen und fragte: »Was hat mein Vorfahr noch getan? Weißt du darüber Bescheid?«
    »Ja, er ist nach seiner Flucht aus Frankreich, wo er keine
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