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08

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Titel: 08
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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hin und glänzte hellsilbern wie ein Kerzenfisch. „Du bist wirklich wunderschön." Und diese Brüste! Er hatte Mühe, Augenkontakt zu halten.
    Ihre Kurven waren bezaubernd und ihre Brüste wogten sanft im Wasser, die Brustwarzen so hellrosa, dass sie fast cremefarben waren. Sie war wie ein Geist... oder ein Traum.

    „Nein, ich bin hässlich", erwiderte sie schlicht, als würde sie ihm erklären, dass zwei und zwei vier ergaben. „Und du musst krank sein. Vielleicht solltest du schlafen. Oder essen."
    „Hässlich!" Erneut wäre er beinahe kopfüber aus dem Boot gepurzelt. „Willst du mich auf den Arm nehmen?"
    „Ich . . ich glaube nicht."
    „Du hast wenigstens ein bisschen was auf den Hüften, nicht wie diese anorektischen, eingebildeten Hollywood-Tussen. Dein Haar .. dein Schwanz
    . . deine Augen . . deine Ti...
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    äh, deine Brü. . äh .. Du bist die attraktivste Frau, die ich je gesehen habe.
    Hässlich! Unsinn!"
    „Naja", sagte sie und schwamm langsam um das Boot herum, „mein Speck hält mich warm."
    „Wir sind im Südpazifik", sagte er und fühlte sich dumm dabei. „Warum musst du dich warm halten?"
    „Ich reise viel herum. Und wenn man auf den Grund schwimmt, kann es recht kühl werden. Und meine Haarfarbe und meine Augenfarbe sind hässlich. Die meiner Freunde sind gelb und blau und grün - alle Farben, die du dir vorstellen kannst. Ich habe sie sah an sich herunter, „ich habe eine Unfärbe.
    Ich bin praktisch gar nicht da."
    „Unfarbe, so ein Blödsinn. Wo ich herkomme, ist Silber fast das Wertvollste, was es gibt. Wir machen Geld daraus. Und außerdem ist es hübsch."
    „Ich kenne mich mit der Lebensweise der Zweibeiner nicht aus", gab sie zu und rollte sich auf den Rücken. Träge planschte sie mit dem Schwanz und gähnte. „Deswegen bin ich dir auch die letzten zwei Tage gefolgt. Als du . . äh
    ... verwirrt wirktest, habe ich gedacht, es wäre an der Zeit, dir meine Hilfe anzubieten."
    „Das war nett von dir." Zwei Tage? „Ich weiß das zu schätzen."
    „Seit kurzem darf mein Volk sich euch nämlich zeigen."
    „Das gibt's ja nicht!"
    „Doch, das gibt's." Sie planschte heftiger, und sofort war er von den Augenbrauen bis zur Gürtelschnalle durchnässt.
    Er hustete fünf Minuten lang, während sie ihm mit undurchdringlicher Miene zusah, und keuchte schließlich: „Tut mir leid. Das sagt man unter Zweibeinern so, wenn man sein Erstaunen ausdrücken will. Jetzt fällt's mir wieder ein! Ich habe es auf CNN gesehen. Ihr habt euch doch jahrhundertelang versteckt, oder?"
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    „Genau. Doch dann hat unser guter König in seiner Weisheit beschlossen, dass wir uns, wenn wir es wollen, den Landbewohnern zeigen dürfen. Aber du bist der Erste, den ich aus der Nähe sehe."

    „Ich fühle mich geehrt."
    Das schien sie merkwürdigerweise zu freuen. „Danke schön!" „Lebst du hier in der Gegend?" „Ich lebe überall."
    „Bist du schon mal an Land gewesen?" .Ja."
    „Bist du schon mal bei einem alabamischen Barbecue gewesen?" „Nein."
    „Das war ein Witz."
    Sie runzelte die Stirn. „Das war nicht lustig."
    „Na ja, ich bin müde. Und ich habe Hunger. Ich hätte wohl besser nicht das Barbecue erwähnen sollen. Ich . . He, wo gehst du hin?" Mit einem einzigen Schlag ihres Schwanzes war sie verschwunden.
    „So ein Mist", murmelte er. „Da treffe ich das hübscheste Mädchen der Welt und brauche nicht länger als fünf Minuten, um sie zu verscheuchen. Gut gemacht, Con."
    Eines war sicher: Dies war nicht seine Woche.
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    Ein paar Minuten später war sie zurück. „Hallöchen!"
    „Hallo." Sie warf etwas Kleines, Glänzendes in sein Boot. Etwas Kleines ...
    Kopfloses. Fische. Sie hatte drei kleine silberne Fische für ihn gefangen und getötet.
    „Ich weiß, dass Zweibeiner oft ein wenig empfindlich sind", sagte sie und pickte sich eine Schuppe aus ihren außergewöhnlich scharfen Zähnen.
    „Deshalb habe ich sie für dich getötet."
    Er kämpfte gegen die Übelkeit an. Das war keine Mahlzeit, das waren Köder!
    „Ah .. danke, Ree."
    „Reanesta."
    „Ja, schon klar, aber ich bleibe lieber bei Ree. Ich . . äh, ich will nicht undankbar erscheinen, aber ich kann sie so nicht essen."
    „Wie kannst du sie nicht essen? Soll ich die Flossen für dich abbeißen?"
    „Nein!", rief er. Dann fuhr er leiser fort: „Ich meine, nein, danke. Ich kann noch nicht mal Sushi essen, ohne dass mir schlecht wird."
    Sie sah ihn nachdenklich an. „Aber dein Körper braucht Feuchtigkeit und
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