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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger
Autoren: Unbekannt
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Schott. Als ich es erreichte, ging es auf.
    Atlan erschien darin. Er reichte mir die Hand und zog mich herein. Der an die Kommandozentrale grenzende Raum war als hyperphysikalisches Laboratorium eingerichtet. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Die meisten der Geräte waren bis zur Unkenntlichkeit geschmolzen und auf einen Haufen zusammengetragen worden. Neben dem Müllberg stand ein technisches Kuriosum, das aussah wie der Wirklichkeit gewordene Alptraum eines Hyperphysikers. War dieses lächerliche Technikum die Geheimwaffe, mit der man Choolk hatte beikommen wollen?
    Ein starker HÜ-Schirm trennte uns von diesem Teil des Raumes.
    Ich blickte zur Seite und erblickte Perry auf einer Bahre. Ich ging hin. Er öffnete die Augen und zwinkerte mir zu.
    „Hast du mir einen Schrecken eingejagt", entfuhr es mir, als ich Perrys breites Grinsen sah.
    „Nur keine Aufregung, Mädchen, ich bin wohlauf", sagte er.
    „Und wozu das Theater?" fragte ich.
    „Um den COMP zu täuschen", antwortete Atlan. „Der COMP soll glauben, daß Perry ausgefallen und die SOL ohne Führung ist."
    „Dann war das mit der Wunderwaffe doch nur ein Bluff", stellte ich fest.
    Perry nickte.
    „Geoff hat nichts anderes als 5-D-Müll produziert... Keine Sorge, in diesem Raum können wir frei sprechen, wir haben uns abgesichert ... Höre meinen Plan, Irmina. Selbst auf die Gefahr hin, daß du unter Druck gesetzt wirst, möchte ich dich einweihen, damit du dich nicht unbewußt verrätst."
    Er machte eine Pause und deutete auf den HÜ-Schirm, hinter dem sich Berge des Hypermülls türmten.
    „Dieser gefährliche Abfall muß schnellstens von Bord geschafft werden. Das wird auch der COMP einsehen, ja, er wird sogar froh sein, daß diese ihn irritierende Strahlungsquelle von Bord gebracht wird. Deshalb wird er den Müll passieren lassen. Was der COMP nicht ahnen kann, ist, daß ich mich in dem Müll befinde. Auf diese Weise kann, ich mich von Bord schmuggeln."
    „Ist das nicht zu gefährlich? Und warum willst du das Risiko auf dich nehmen?" sagte ich.
    „Wir brauchen Informationen über Choolk", antwortete Perry, „um ihm beikommen zu können. Da wir sie anders nicht beschaffen können, will ich versuchen, sie von seinem Schiff zu holen. Die technischen Probleme sind gelöst. Im Schutz eines Kampfanzugs kann mir die Strahlung des 5-D-Mülls nichts anhaben. Es gibt aber noch ein anderes Problem. Ich muß so vollständig paralysiert werden, daß mein Körper praktisch keine Lebenszeichen mehr von sich gibt, die der COMP anpeilen könnte. Ich muß in eine scheintote Starre versetzt werden. Traust du dir das zu, Irmina?"
    Ich nickte unbehaglich.
    „Ich könnte deine Gehirn- und Organzellen derartig umgruppieren, daß du als klinisch tot giltst. Aber diesen Zustand könntest du aus eigener Kraft nicht verändern. Und mir ist es nicht möglich, ihn nur auf Zeit zu programmieren. Ich müßte ein Zeichen bekommen, wenn du an Bord von Choolks Raumschiff bist, um die entarteten Zellen erneut umzugruppieren."
    „Daran haben wir bereits gedacht", sagte Atlan lächelnd. „Wie Perry schon sagte, technische Probleme gibt es keine.
    Ein Roboter wird den Müllberg steuern, dann ein Loch in die Hülle von Choolks Schiff brennen und Perrys reglosen Körper hineinschieben. Wenn es soweit ist, erhalten wir von dem Roboter einen entsprechenden Funkimpuls. Dann kannst du Perry regenerieren."
    „Das gefällt mir nicht", sagte ich. „Es wäre einfacher, Gucky teleportieren zu lassen."
    „Nein, das geht nicht", sagte Perry kopfschüttelnd. „Wir haben das Problem längst durchdiskutiert. Choolk hat auf seinem Schiff bestimmt eine Para-Falle zurückgelassen."
    „Und wenn der COMP dein Verschwinden bemerkt?" fragte ich.
    „Der COMP wird sich davon überzeugen können, daß ich hier im Koma liege - erst danach wird mein Abtransport eingeleitet.
    Und wir haben noch einen besonderen Leckerbissen parat.
    Irgendwann, während ich selbst noch auf Choolks Schiff bin, wird mich auf der SOL ein Doppelgänger vertreten. Und zwar ein Doppelgänger den der COMP nicht entlarven wird."
    „Woher willst du einen solchen nehmen?" fragte ich.
    „Antapex!"
    Meine Kehle wurde trocken.
    „Antapex", wiederholte ich.
    „Von dir wissen wir, daß Antapex die Fähigkeit zur vollkommenen Regeneration bestizt. Wenn er sich eine Hand nachwachsen lassen kann, dann muß er auch die Möglichkeit der Metamorphose haben. Er wird in der Lage sein, mein Aussehen anzunehmen."
    Mir
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