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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd
Autoren: Unbekannt
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verdorbener Lebensmittel den Hyperkomempfänger der Siedler fand.
    „Damit haben wir ein Druckmittel bei den Verhören, Mink", sagte er zum Kommandanten seines Flaggschiffs. „Die Vögel werden singen, damit sie - vielleicht - den Hyperkomempfänger behalten dürfen, der ihre einzige Möglichkeit ist, Neuigkeiten aus der Galaxis zu hören."
    „Es gibt direktere Methoden", gab Plato Mink mit finsterem Gesicht zurück.
    Vigeland winkte ab. Er hatte durchaus nichts gegen harte Verhörmethoden, aber er wußte, daß es viel wirksamere Waffen gab als Fäuste und sonstige physisch wirkende Mittel.
    Das, was er bei der Ausbildung zum USO-Spezialisten gelernt und später als USO-Major immer wieder in der Praxis angewandt hatte, war nicht vergessen: die raffinierten, subtilen Methoden, aus Gefangenen wichtige Informationen herauszuholen. Es störte ihn nicht, daß er das, was er gelernt hatte, um für den Frieden in der Galaxis und für die Sicherheit aller Intelligenzen zu arbeiten, skrupellos für verbrecherische Ziele einsetzte.
    Als er sah, daß ein Fluggleiter die Gefangenen brachte, drehte er sich mit seinem Sessel herum und blickte erwartungsvoll zum Panzerschott.
    Die fünf Gefangenen hatten sich nebeneinander vor Nos Vigeland stellen und ihre Namen sagen müssen: Ormy Isenau und Filar Heneth hießen die beiden Frauen; die Männer waren Jaro Tomkis, Attel Kono und Hisp Gualda. Alle fünf trugen warme Kleidung, die äußerlich schäbig und zerrissen, innen aber mit tadellosem Pelz gefüttert war.
    Die Gefangenen schwitzten.
    Sie waren das kühle Klima Harveys gewohnt, und in der Zentrale herrschte eine Temperatur von fünfundzwanzig Grad Celsius.
    Vigeland wandte sich an den Gefangenen, der ihm am ältesten zu sein schien, an Hisp Gualda.
    „Ihr habt das Konzil hintergangen, indem ihr einen nicht angemeldeten Hyperkomempfänger heimlich betrieben habt", sagte er drohend. „Wenn das Konzil davon erfahren würde, was wäre dann?"
    „Man würde uns bestrafen", antwortete Gualda.
    „Wißt ihr, welche Strafe darauf steht?" erkundigte sich Vigeland in plötzlich mitfühlendem Tonfall. „Natürlich wißt ihr es nicht. Aber ich weiß es. Man würde eure Stadt dem Erdboden gleichmachen und eure Vorräte vernichten. Das wäre eine grausame Strafe, denn ihr würdet entwedern verhungern oder im nächsten Winter erfrieren."
    „Wie sollte das Konzil denn etwas von unserem Hyperkomempfänger erfahren?" fragte der junge Mann, der sich als Jaro Tomkis vorgestellt hatte.
    Nos Vigeland lachte, als hätte Tomkis einen Witz erzählt.
    „Du bist wirklich ein aufgewecktes Kerlchen, Jaro." Er wurde ernst. „Es könnte ja sein, daß ich einem Freund mitteilen möchte, was wir auf eurem Planeten gefunden haben, und rein zufällig könnte eine Funkabhörstation der Laren oder der Überschweren mithören. Das stellt mich vor ein Problem. Einerseits bin ich auf Informationen angewiesen, weshalb ich das, was ich weiß, weitergeben muß; andererseits mache ich mir Sorgen um euch.
    Weiß einer von euch vielleicht, wie ich mich aus diesem Dilemma befreien kann?"
    „Sie könnten vergessen, daß Sie bei uns einen Hyperempfänger gefunden haben", sagte die Frau, die sich Vilar Heneth nannte. „Denken Sie an unsere Kinder, die hungern und frieren und wahrscheinlich sterben würden."
    „Hör auf zu betteln, Vilar!" sagte Attel Kono. „Du kannst von diesen Piraten kein Mitleid erwarten."
    Plato Mine zog seinen Impulsstrahler und zielte damit auf Kono.
    „Soll ich, Sir?" fragte er.
    Vigeland schüttelte den Kopf.
    „Warum, Mine? Nein, er hat recht. Wir sind Piraten." Er wandte sich an Attel Kono. „Es ist in diesen Zeiten der einzige Ausweg, wenn man seinen Stolz nicht wegwerfen will. Wie geht es denn euch? Ihr seid an euer Land, an eure Stadt gebunden.
    Deshalb müßt ihr vor den Laren und Überschweren kriechen und euch klein und häßlich geben. Wir dagegen können uns wehren, und wenn die Lage bedrohlich wird, ziehen wir uns in einen anderen Raumsektor zurück.
    Wir brauchen kein Mitleid, aber wir dürfen auch kein Mitleid mit anderen Menschen haben. So ist es. Bis jetzt hat niemand meine Frage beantwortet, wie ich mich aus meinem Dilemma befreien kann. Na?"
    „Sie brauchen Informationen?" erkundigte sich Jaro Tomkis.
    „Wenn Sie von uns brauchbare Informationen erhalten, könnten Sie dann vergessen, daß Sie bei uns einen Hyper-komempfänger gefunden haben?"
    Lachend wandte Vigeland sich an seine Männer.
    „Sagte ich nicht gleich,
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