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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres
Autoren: Larry Brent
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müssen nicht zurück. Sie
finden den Kommissar dort nicht mehr. Ich habe bereits seine Dienststelle
verständigt, nachdem Saro und ich Sie mit Mühe, aber ohne Aufsehen, aus der
Wohnung und hierher ins Hotel geschafft hatten. Wenn Sie jetzt in Lucelions
Wohnung zurückgingen, würden Sie eine aus der Decke gerissene Gardinenleiste
finden, auf dem Boden liegende, zerknüllte Vorhänge und eine zerrissene
Gardine. Das ist Ihr Werk, Sie können es später überprüfen. Aber dazu haben wir
jetzt keine Zeit, Mr. Brent. Ich bin froh, daß Sie so hart im Nehmen sind. Das
erleichtert die Sache. Ich möchte Sie gleich aufs neue strapazieren. Sie jagen
den Nachtmahr. Germaine ist der Nachtmahr. Ihr muß so schnell wie möglich das
Handwerk gelegt werden. Ihre Eingriffe in das diesseitige Leben werden von Mal
zu Mal unverschämter. Ich weiß jetzt, wie alles zustande gekommen ist, woher
sie kommt und weshalb sie sinnlos mordet."
    „Sie wissen es?" Larry war hellwach.
    „Ich kenne den Ort, wo sie sich verbirgt. Sie kommt aus dem
Chateau Germaine."
    „Ich habe nie davon gehört."
    Man nennt es im Volksmund auch das Chateau Noir. Ich habe diese
Kenntnisse registriert, als ich in das Zimmer kam. Sekundenlang noch schwebte
Germaines böser Geist im Raum, und ich konnte die Strömungen erfassen und
analysieren. Wie fühlen Sie sich?"
    „Es wird stündlich besser, Madame", entgegnete Larry mit
rauher Stimme. Sagen Sie mir, wo das Chateau Germaine ist, und ich werde der
Dame einen Besuch abstatten. Ich möchte ihr gern plausibel machen, daß es nicht
die feine Art ist, anderen Leuten Schreckensbilder ins Hirn zu projizieren und
ihnen dann klammheimlich einen Vorhang um die Kehle zu schlingen."
    „Ich werde Sie begleiten, Mr. Brent. Germaine dürfte nur darauf
warten, daß Sie kommen. Sie hat ihre eigenen Waffen, jemanden unschädlich zu
machen. Mit mir wird ihr das nicht so leicht gelingen. Germaine und ich wir
sind wie Feuer und Wasser!"
     
    ●
     
    Sheherezade ließ sich nicht von ihrem Vorschlag abbringen. Larry
bat sie, ihm zu sagen, auf welche Weise er das Chateau erreichen könne. Aber
sie bestand darauf, ihn zu begleiten und ihm während der Fahrt nach dort den
Weg etappenweise anzugeben.
    Sie drängte zur Eile. Auch Saro kam mit.
    X-RAY-3 verzichtete gern auf den klapprigen Peugeot, der noch vor
Lucelions Haus stand. Er bestellte ein Taxi.
    Es war sieben Minuten vor elf, als der Wagen endlich das dichte
Verkehrsgewühl der Innenstadt verließ und über die nächtliche Avenue dem
fünfzehn Kilometer entfernten Chateau entgegensteuerte.
    Verhältnismäßig schnell kamen sie vorwärts.
    Die Inderin ließ gut hundert Meter vom Eingang des Chateau Noir
entfernt das Taxi anhalten.
    Der Chauffeur wunderte sich nicht wenig, als er die drei Fahrgäste
in dieser menschenleeren Umgebung absetzte.
    „Bißchen einsam hier. Weit und breit keine Bar. Sind Sie wirklich
da, wohin Sie wollten?" Der Franzose blickte abwechselnd von einem zum
anderen.
    „Wir sind vom Show-Business, Meister", sagte Brent knapp.
„Den ganzen Tag in 'ner verrauchten Bude, bei den Proben, das gleiche abends
bei den Vorstellungen. In der Innenstadt schnappt man auch vergebens nach Luft.
Da fühlen sich nur noch die Autos wohl."
    „Ah, verstehe. Hier draußen kann man noch richtig
durchatmen." Der Chauffeur tippte sich an seine speckige Mütze und
bedankte sich mit einem breiten Grinsen für das fette Trinkgeld, das Larry ihm
zuschob. „Seien Sie vorsichtig", mahnte er, bevor er den Gang reinlegte.
    „Vorsichtig? Weshalb?" erkundigte sich Larry.
    „Wegen der Luft. Die ist hier so sauber, daß das schon kaum mehr
zuträglich für unsere vergifteten Lungen ist. Es kann 'nen Sauerstoffschock
geben." Er wollte auf Larrys Flachserei eingehen, aber das gelang ihm
nicht recht. X-RAY-3 war sowieso überzeugt davon, daß der Fahrer ihm kein Wort
von dem abnahm, was er ihm erzählt hatte. Der Chauffeur hatte da seine eigenen
Gedanken. Sein lüsterner Blick sagte alles. Der Franzose schien überzeugt
davon, daß die drei Fahrgäste Besucher einer geheimen Party im nahegelegenen
Chateau waren.
    X-RAY-3 hakte sich auf der einen Seite bei der Inderin unter, auf
der anderen Seite bei ihrem Begleiter. Er nickte dem Fahrer vielsagend zu.
    Der Chauffeur schluckte, gab Gas und fuhr davon. „Also doch
Gruppensex", murmelte er und schob die Mütze in seine flache Stirn. „Hab'
mir doch gleich gedacht, daß die nicht zum Luftschnappen da sind. Jean ist
nicht so doof, wie er
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