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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne
Autoren: Dämonenkiller
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Treibholz und die verrotteten Trümmer eines kleinen Holzbootes. Auch das Boot war ein uraltes Baumuster.
    „Bis jetzt, ja. Und drüben?"
    „Niemand greift an", entgegnete Branca. Er war unruhig, und seine Unsicherheit wuchs. Er kannte die wahre Natur der Gefahren nicht, die auf der unbekannten Insel lauerten. Aber er brauchte Geld, und vielleicht ließ sich etwas von der versprochenen Beute verkaufen.
    „Kommt zu uns!" rief Dorian vom Strand aus. Wir machen einen Vorstoß."
    „Wir kommen!"
    Ein weißes, abgenagtes Skelett lag im Windschatten eines Felsens. In den Bootstrümmern entdeckten sie zwei Totenköpfe von Menschen, denen man die Schädel gespalten hatte. An einer luftleeren Rettungsweste klebten getrocknete Algenbüschel.
    Sich gegenseitig schützend, gingen die fünf Männer mit schußbereiten Waffen einmal über den Strand. Jeff griff in die Tasche und gab Branca ein kleines Funksprechgerät.
    „Wir bilden zwei Gruppen. Der interessante Punkt liegt ziemlich genau im Zentrum der Insel." „Verstanden. Wie lange bleiben wir?"
    Dubois sah auf die Uhr und brummte: „Wir sollten vor Einbruch der Dunkelheit wieder an Bord sein."
    Während sie den Hang des Strandes hinaufgingen, sprang von Jeffs Boot das Äffchen herunter und rannte leise kreischend auf die Männer zu. Dubois grinste und hob das Kerlchen auf den Arm. „Unser Maskottchen. Vielleicht bringt er uns Glück, der Kleine", meinte er, als ob er sich entschuldigen müßte.
    „Los!"
    Schweigend stapften sie durch den Sand, der mit Tang, Teerklumpen, allen nur denkbaren Plastikabfällen, Holzteilen und Dosen bedeckt war. Der Unrat begann dort, bis wohin die Wellen während der Winterstürme hinaufschwappten, und reichte bis hin zu den ersten Gewächsen. Der Nebel stand wie eine leuchtende graue Mauer vor ihnen.
    Dicht vor den ersten Büschen, die sich halb außerhalb, halb schon im Bereich des Nebels befanden, ließ Dorian die Männer anhalten.
    „Hört zu!" sagte er drängend und zertrat seine Zigarette. „Unsere Kompasse funktionieren nicht. Die Gefahr, daß wir uns verirren, ist groß. Es gibt nur ein Mittel dagegen. Wir müssen deutliche Spuren legen."
    Branca nickte und entsicherte die Maschinenpistole, die um seinen Hals hing.
    „Und in diesen Spuren zurückgehen zu den Booten. Wir sollten außerdem alle zehn Minuten miteinander sprechen."
    Er drückte auf den Auslöser, und aus dem Walkie-talkie sprang die Antenne hoch.
    „Klar? Uhrenvergleich!"
    Sie bildeten zwei Gruppen und drangen an einer Stelle zwischen zwei von gelben Papierstreifen bedeckten Erdbeerbäumen in das Gebiet des Nebels ein. Schon nach zehn Schritten hatten sie die Orientierung verloren. Wo war vorn, wo hinten, wo lag der Strand? Alle Geräusche wurden von dem watteartigen Nebeldunst verschluckt. Der letzte Mann einer jeden Gruppe knickte Zweige um, rollte kleine Steine drum herum und zog mit der Stiefelspitze dicke Linien in den sandigen Untergrund. Die Sicht betrug nicht mehr als drei Meter.
    Das letzte, was Gianni Branca von Dorians Gruppe hörte, war das traurige Kreischen und Schnattern des Äffchens. Dann schluckte der Nebel auch dieses Geräusch.

    Sie stampften schweigend weiter. Ronald blieb vier Schritte hinter Branca, und immer wenn sich das Gelb der Jacke im Nebel verlor, wurden seine Schritte schneller. Ronald blieb immer wieder stehen und machte ihre Spuren deutlicher.
    „Eine verrückte Insel", sagte er vorwurfsvoll.
    „Dorian weiß schon, warum er so vorsichtig ist", antwortete Branca mürrisch. „Aber ich glaube nicht an seine blöden Gespenster und Dämonen. Ich habe das hier."
    Erschlug auf die Maschinenpistole und hob die Schrotflinte.
    „Hoffentlich hilft's."
    Bisher hatten sie keine weiteren Anzeichen für Schwarze Magie oder Dämonen bemerkt, obwohl sie mindestens zweihundert Meter, wie sie glaubten, geradeaus gegangen waren, vorbei an feuchten Sträuchern und triefenden Gewächsen, deren Namen sie nicht kannten. Mit jedem Schritt schien die Vegetation zuzunehmen; sie wurde üppiger, farbiger, feuchter. Überall kondensierte das Wasser an den Blättern und tropfte zu Boden. Riesige Moospolster in allen Farben schillerten trotz des fehlenden Lichtes. Die Pflanzen hatten eine ungesunde grüne Farbe.
    Clarke fühlte sich nicht wohl. Im gleichen Moment sah er, daß der Nebel wieder dünner wurde. Vielleicht hing es mit den Pflanzen zusammen.
    „He, Branca!" rief er.
    „Ja? Ich verstehe. Zeit für uns."
    Er zog das Funksprechgerät hervor,
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