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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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Boden der Halle. Jetzt befand sich Tehlarbloe im Zentrum der Kristallhalle.
    Er war völlig allein. Sein Erstaunen wuchs, als er spürte, daß seine Angst vollständig verflogen war.
    „Hier bin ich. Du hast mich rufen lassen!" sagte er. Da er keine Ahnung hatte, ob hier klassische Formeln angebracht waren, sprach er in einfachen Worten aus, was ihn bedrückte.
    Eine Stimme, von der er nicht sagen konnte, ob sie tatsächlich Schall war oder nur in seinen Gedanken sprach, antwortete ihm.
    „Das Berührungselement Moeckdöhnes hat dich kommen lassen."
    „Warum?" rief er zurück.
    „Weder die Kaiserin von Therm noch eines ihrer untergeordneten Elemente hat jemals eine Anordnung interpretiert."
    „Was willst du von mir?"
    Eine winzige Pause entstand. Tehlarbloe dachte an die letzten neun Tage und daran, daß er die zentrale Gestalt einer Rebellion gegen das bestehende System war. Die Kaiserin mußte doch auf dieses Verbrechen eingehen?
    „Ich will dich sehen und kennenlernen."
    „Wie lange dauert das?" wollte er wissen. Er sprach, ohne die Worte abzuwägen. Er hatte nichts mehr zu verlieren.
    „Du wirst es merken. Ich denke, es wird eine interessante Unterhaltung werden. Du scheinst eine erstaunliche Person zu sein."
    Tehlarbloe schüttelte verwirrt den Kopf. Er begriff jetzt nichts mehr. Wer redete wirklich mit ihm? Einer der Regelerschaffer, der Berührungskreis oder die Kaiserin von Therm?
    Er blieb stehen und spürte die Worte und Begriffe auf sich eindringen. Sie kamen von allen Seiten und waren von seltsamer Eindringlichkeit. Die Verwirrung seines Verstandes lichtete sich nur sehr langsam. Dann begann er zu begreifen, daß er in einen Dialog eingetreten war -ausgerechnet er sprach mit einem kosmischen Überwesen, das die Geschicke einer Galaxis leitete oder beeinflussen wollte.
    Die Vorstellung ließ ihn zusammenzucken.
     
    10.
     
    Als die Geräusche des startenden Raumschiffs verklungen waren, senkte Qartane den Blick und nahm die Hände von den Augen.
    „Das ist das einundsechzigste Schiff, das völlig außerhalb der Beobachtungsmöglichkeiten der Kaiserin steht. Wir haben gute Arbeit geleistet."
    Der Sprecher der Kommandanten deutete hinüber, wo am Rand des Raumhafens das Flaggschiff der Rebellenflotte stand.
    „Und wie erfahren wir, wo sich der Fremde befindet? Die Galaxis ist groß."
    „Da du jeden Stern kennst, wird die Suche schnell vorüber sein.
    Außerdem rechnen wir damit, daß dieser Rhodan weitere Planeten anfliegt, wie er es schon versucht hat."
    „In diesem Fall werden wir benachrichtigt."
    „Sicher. Etwas von oder über Tehlarbloe gehört?"
    „Nichts. Auch das Berührungselement, vorsichtig darauf angesprochen, gab keine Antwort."
    Mahavdoorn Eins bot nach wie vor ein Bild des Friedens und der Ruhe. Die einzelnen Schiffe waren in großen zeitlichen Abständen gestartet worden. Die Bevölkerung war nicht beunruhigt und ahnte höchstens etwas.
    Bisher war keiner aus der Gruppe der Rebellen ausgeschert; unverändert schwebte die nackte Existenzangst über den Feinsprechern und Regelerschaffern. Pröhndome hatte versprochen, bei der ersten Ortung bekanntzugeben, wo sich das seltsame Schiff zwischen den Sternen befand.
    „Anadace ist vor Schmerz und Ungewißheit halb von Sinnen", meinte der alte Raumfahrer nachdenklich.
    „Verständliche Reaktion. Sie hat erlebt, wie Tehlarbloe immer mehr gute Entwicklungsarbeit leistete. Sie scheint ebenso zu denken wie er."
    Nur ein einziges Gebäude befand sich unmittelbar am Rand des Raumhafens. Es war, wie alle anderen Bauten dieser Art, in die Landschaft integriert und als Großbauwerk kaum zu erkennen. Langsam und in tiefe Gedanken versunken gingen der Sekretär und der Raumfahrer auf den Eingang zu und in ihre Büroräume.
    Wieder startete ein Raumschiff der Rebellen und nahm Kurs auf die Sonne.
    Qartane blickte hinaus auf den Raumhafen und dachte nach.
    Noch hatten sie Zeit, aber stündlich konnten Nachrichten eintreffen, die etwas über den Verbleib des Fremden aussagten.
    Wenn Tehlarbloe zurückkehrte oder die Suche nach ihm von Erfolg gekrönt war, ehe das Flaggschiff startete - dann war die Rebellion gerettet. Aber wenn er tatsächlich tot war, wie Qartane es befürchtete, würde den Rebellen die zentrale Gestalt fehlen, der Träger der Idee, mit dem sie sich identifizieren konnten.
    Es war eine Art Wettlauf gegen die Zeit. Wer würde gewinnen?
    Für Qartane war es nicht anders als für alle anderen Männer der Flotte. Einmal schlich die
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