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0785 - Die erste Inkarnation

Titel: 0785 - Die erste Inkarnation
Autoren: Unbekannt
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beleuchtete das Gesicht von Walik Kauk.
    „Nur keine Hast", sagte Kauk. „Sie sind weg!"
    „Weg?" echote Kanthall. „Was ist überhaupt los? Warum bist du mitten in der Nacht gekommen?"
    Kauk schwenkte mit dem Arm zur Seite, so daß eine zweite Person in den Lichtkreis des Feuerzeugs geriet: Augustus!
    „Unser aufmerksamer Ka-Zwo hat mich gerade geweckt und mir mitgeteilt, daß Langur mit der HÜPFER aufgebrochen ist."
    „Was?" Kanthall war mit einem Satz aus dem Bett und schaltete die Raumbeleuchtung ein. „Davon weiß ich nichts. Es war kein Flug geplant."
    „Allerdings!" stimmte Kauk zu. „Deshalb schlage ich vor, daß wir Alaska und alle anderen wecken, um herauszufinden, was überhaupt vorgeht. Ich bin von Douc eine so eigenmächtige Handlungsweise nicht gewohnt."
    Kanthall schlüpfte in die Hosen, dann warf er dem Roboter einen finsteren Blick zu.
    „Warum hast du uns nicht früher benachrichtigt ?"
    „Ich habe das Fehlen der HÜPFER soeben erst während meines routinemäßigen Kontrollgangs registriert", sagte Augustus.
    Kanthall schüttelte den Kopf und schaltete den Interkomanschluß ein. Gleich darauf wandte er sich zu Kauk um.
    „Alaska reagiert nicht!"
    Kauk hob die Augenbrauen.
    „Das kann nur bedeuten, daß er nicht in seinem Raum ist!"
    „Wie wahr!" spottete Kanthall. „Ich werde auf jeden Fall nachsehen. Inzwischen weckst du die anderen und rufst in den Gemeinschaftsraum im ,Vorgärtchen'. Sobald wir wissen, was geschehen ist, versuchen wir, Langur über Funk zu erreichen."
    Kauk verschwand im Korridor.
    „Ich muß dir sagen, daß du ein ausgesprochener Versager bist, Augustus", bemerkte Kanthall, während er sein Hemd überzog.
    „Du hast diesen Vorfall viel zu spät entdeckt."
    „Ich hatte nicht den Befehl, mich um Ereignisse innerhalb des Hauptquartiers zu kümmern", verteidigte sich der Ka-Zwo. „Meine Wächteraufgabe besteht darin, potentielle Angreifer dieser Unterkunft rechtzeitig zu entdecken."
    „Schon gut", winkte Kanthall ab und ließ die Magnetverschlüsse seiner Stiefel zuschnappen. „Ich ziehe den Vorwurf zurück."
    Er rannte aus seinem Zimmer und stieß im Korridor fast mit Vleeny Oltruun zusammen.
    „Was bedeutet das?" erkundigte sich die junge Frau. „Walik berichtete mir gerade, was passiert ist."
    Schulterzuckend rannte Kanthall weiter. Bevor er nicht mit Douc oder Alaska gesprochen hatte, konnte er sich keinen Reim auf diesen unverhofften Aufbruch machen. Bisher hatte Douc Langur nur einmal auf eigene Faust gehandelt, als der s-Travior auf der Erde aufgetaucht war. Doch damals hatte Langur seinen Weggang angekündigt und erklärt. Diesmal kam alles ein bißchen plötzlich.
    Kanthall setzte großes Vertrauen in den Fremden. Er glaubte nicht, daß der Forscher irgend etwas Unüberlegtes tun würde.
    Allerdings sah es so aus, als wäre Alaska in die Sache verwickelt.
    Kanthall erreichte den „Keller". Er sah, daß Wouznell und Marboo vor Saedelaeres Privatraum standen und ratlos dreinschauten. Kanthall seufzte und verlangsamte seine Gangart.
    „Er ist verschwunden, Jentho", sagte Wouznell.
    Kanthall nickte.
    „Ich bin sicher, daß er sich an Bord der HÜPFER befindet.
    Langur und er sind zusammen aufgebrochen, ohne uns vorher zu verständigen. Ich möchte wissen, was sie vorhaben."
    Gemeinsam begaben sie sich in die Zentrale, wo Kauk bereits vor der Funkanlage Platz genommen hatte. Kanthall brauchte Kauk nur ins Gesicht zu blicken, um zu erkennen, daß es bisher noch zu keinem Kontakt mit Douc und Alaska gekommen war.
    „Du bleibst am Funkgerät, Walik!" befahl Kanthall. „Sobald sie sich melden, informierst du mich."
    „Was bedeutet dieser geheimnisvolle Aufbruch?" fragte Mara Bootes.
    Auf Kanthalls Stirn bildete sich eine steile Falte. Er ahnte, daß sich eine gefährliche Entwicklung anbahnte.
    Es war absurd, Douc oder Alaska verräterische Absichten zu unterstellen, aber es gab ja auch so etwas wie unfreiwilligen Verrat. Kanthall erinnerte sich an den Zwischenfall mit dem Grlko-Netz. Zweifellos hing das Verschwinden Alaskas damit zusammen.
    Aber wie war Douc in diese Sache verwickelt worden?
    Kanthall erinnerte sich, daß der Forscher sich erboten hatte, das Grlko-Netz zu untersuchen. War er dabei zu einem Ergebnis gekommen, das ihn und Alaska zu diesem geheimnisvollen Alleingang veranlaßt hatte?
    Drohte eine Gefahr, die die beiden von den übrigen Mitgliedern der Terra-Patrouille fernhalten wollten?
    „Wir sollten uns auf einen baldigen Aufbruch zum
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