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0784 - Der Seelenangler

0784 - Der Seelenangler

Titel: 0784 - Der Seelenangler
Autoren: Earl Warren
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der Stress, der mit dem Kampf gegen die Schwarzblüter und andere verbunden war, auch ihm zusetzte.
    Und er blieb innerlich nicht unberührt, obwohl er hatte lernen müssen, sich abzugrenzen. Denn hätte er mit jedem Dämonenopfer und jedem Todesopfer mitgelitten, wäre er längst wahnsinnig geworden.
    Es war Krieg zwischen Licht und Finsternis, Gut und Böse, Menschen und Dämonen, ein uralter Kampf, der währen würde, solange es Menschen gab.
    Die Mordkommission in Roanne musste verständigt werden. Ihr Leiter, Kommissar Charbon, und sein Assistent Pierre H. Dent kannten zum Glück Zamorra und Nicole und hatten mit ihnen schon ein paar übernatürliche Fälle bestanden. Soweit möglich, würden sie hinderliche behördliche Eingriffe wegen des Todesfalls abblocken.
    Zamorra war tief betroffen.
    Ihm war klar, dass Alain Lacousses Tod etwas mit ihm zu tun haben musste. War es eine Herausforderung, die ihm ein Dämon schickte? Noch wusste Zamorra nicht, wer - oder was - hinter dem Ganzen steckte. Von dem Verschwinden der Nonne Lioba in Rom, das einen Tag zuvor stattgefunden hatte, hatte er keine Ahnung.
    Müde, mit brennenden Augen, schaute er auf den Toten nieder. Die Zeitschau hatte ihn Energie gekostet, und er war zur Zeit nicht in der besten Verfassung. Zamorra schaute umher, zu seinem Schloss hinauf, das auf der Anhöhe stand und stolz und weiß emporragte, mit Dämonenbannern und magischen Mitteln gesichert. Es war früher Nachmittag. Der Maitag war schön wie zuvor. Trotzdem spürte Zamorra eine düstere, unheimliche Drohung, als ob sich etwas zusammenballte, ihn belauerte. Es war nicht mehr sicher hier, nachdem eine böse Kraft in unmittelbarer Nähe des Châteaus zugeschlagen hatte.
    Das konnte sie jederzeit wieder, wie ein heimtückisch lauernder Heckenschütze. Es gab keine Sicherheit mehr, Lind es blieb keine Zeit zum Ausruhen und zur Trauer. Die Mächte der Finsternis gönnten Zamorra keine Pause.
    Nicoles Handy, ein TD 2 von Tendyke Industries, schlug an. Sie meldete sich, gab es Zamorra.
    »Hallo.«
    »Hier ist der Teufel, äh, wollte sagen, Mostache, der Wirt vom Lokal ›Zum Teufel‹«
    »Ich weiß, wie dein Lokal heißt, Monsieur Mostache. Warum rufst du mich denn an?«
    »Weil der Teufel bei mir zu Gast ist. Asmodis. Er sitzt am Montagne-Tisch und hat sich bereits um die frühe Tageszeit eine Flasche vom besten Wein bringen lassen. - Er wartet auf dich. -Was ist mit Alain Lacousse?«
    »Das wirst du früh genug erfahren«, antwortete Zamorra, der die Neugier des Wirts am Telefon nicht befriedigen wollte.
    Er gab Nicole das Handy zurück. »Wir müssen sofort ins Dorf«, sagte er.
    ***
    In einer anderen Dimension
    Der Angler warf wieder die Angel aus. Er schickte einen dünnen Strahl magischer Energie durch die Dimensionen. Damit konnte er fast jeden Ort erreichen. Diesmal hatte er sich einen ganz besonderen ausgesucht, um seine Kräfte zu testen.
    So, wie ein Angler seine neue Angelrute ausprobierte, mit Glasfiberstab, Leuchtblinker und speziellen Ködern. Das ungeheuerliche Wesen in der Zwischendimension konnte seine Gestalt wandeln, wie es bei Alain Lacousse bewiesen hatte.
    Der Köder war eine Projektion von ihm und stand mit ihm in einer direkten Verbindung. Abyss, wie er sich nannte, war umsichtig vorgegangen.
    Zuerst hatte er sich die Vatikanstadt als Ziel seiner Aktion ausgesucht, als Teich sozusagen für seine Angelaktion. Christliche Symbole beeindruckten ihn selbst nicht und störten die Abyss-Angel nicht. Ins Château Montagne jedoch hatte er die Angel nicht auswerfen können, was er gern getan hätte.
    Dämonenbanner und Absicherungsmaßnahmen hinderten ihn - oder es - sein Geschlecht war so leicht nicht definierbar. Aus Frust darüber hatte Abyss sich einen von Zamorras Dorfbewohnern geangelt, was den Professor pesönlich treffen und provozieren musste.
    Nun hatte Abyss sich einen Plan ausgedacht. Er hatte es auf Zamorra abgesehen, und es würde nicht so leicht sein, diesen zu erledigen. Jedenfalls nicht im Château Montagne. Also musste er weg, mitsamt der Duval, die ebenfalls auf der Liste des Anglers stand.
    Was für Trophäen, dachte er und stellte sich vor, wie er die enthäuteten Körper der beiden seiner Sammlung einverleiben wollte. Mit einem Abbild von Zamorras Amulett natürlich und Nachbildungen ihrer Waffen, gräulich entstellt, doch lebensecht und erkennbar.
    Daran würde er sich erfreuen. Und den Großen Plan sollten seine Aktionen voranbringen - den Griff nach der Macht
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