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0784 - Der Seelenangler

0784 - Der Seelenangler

Titel: 0784 - Der Seelenangler
Autoren: Earl Warren
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behutsam setzte sie den LKW dort nieder, wo sie ihn gepackt hatte. Dann verschwand sie, verkleinerte sich und kehrte zu ihrem Besitzer zurück.
    Feuerbart hatte nämlich eine Botschaft und ein Befehl Calderones erreicht, mit dem er in Verbindung stand.
    »Gib sie frei!«, befahl der Ministerpräsident der Hölle.
    »Warum?«, fragte Feuerbart. »Die Chance ist einmalig, Zamorra zu erledigen und Duval auch.«
    »GIB SIE FREI!«
    Calderone war kein Mann oder Dämon, mit dem ein Untergeordneter diskutierte. Der Feuerbart-Dämon gehorchte, war aber so empört, dass sein Bart lichterloh aufflammte und ihm der Dampf aus den Ohren schoss, als er in seiner Wolke saß.
    Er kannte Calderones Beweggründe nicht. Diese waren logisch. Calderone brauchte Zamorra und Nicole Duval, um Kontakt mit dem Unbekannten, dem Angler aufzunehmen. Er wusste, dass dieser die beiden nach Moskau gelockt und es auf sie abgesehen hatte.
    Darüber wollte Calderone noch mehr wissen, auch, wer - oder was -der Angler war. Wenn jedoch Zamorra und Nicole starben, auf dem Roten Platz zerschmettert, hatte der Angler keinen Grund mehr, in Moskau zu agieren. Dann konnte es lange dauern, bis Calderone wieder an ihn herankam und Erkenntnisse über ihn sammeln konnte.
    So ließ er Zamorra am Leben. Calderone hielt sich im Hintergrund. Er hatte seine Vollstrecker in Moskau - Feuerbart und Buer. Und konnte im Hintergrund die Fäden ziehen.
    Das gefiel ihm. Er hatte kein Risiko, er konnte andere für sich die Kastanien aus dem Feuer holen lassen -und er hatte sie dann.
    ***
    Abyss hingegen war verärgert und angeschlagen nach Nicole Duvals Aktion. Der Angler war verwirrt. Er hatte vom Flammenschwert gehört, das MÄCHTIGE umgebracht haben sollte, doch nie so recht daran geglaubt.
    Jetzt wusste er, dass es so war. Doch die Hintergründe und die Funktionsweise des Flammenschwerts kannte auch er nicht. Er wusste nur, dass Duval und das Flammenschwert mit dem Amulett in einer engen Beziehung standen, kooperierten.
    Mein nächster Anschlag gilt Nicole Duval, dachte er, nachdem er sich etwas erholt hatte.
    Abyss war nicht nur innerlich verletzt, was er regenerierte, sondern zudem geschockt und verunsichert. Der Nimbus seiner Unbesiegbarkeit und Unverletzbarkeit hatte einen heftigen Stoß erlitten.
    Doch der MÄCHTIGE gab deshalb nicht auf, jetzt erst recht wollte er seinen Plan durchführen.
    Er bekam mit, dass die dämonische Faust den. LKW packte, in dem Zamorra, Nicole und andere saßen. Auch, dass der LKW wieder auf die Straße zurückgestellt wurde. Die Gründe dafür waren ihm unverständlich. Hier gab es noch andere Akteure als ihn.
    Wenn Duval weg ist, bekomme ich Zamorra, dachte der Angler.
    Was die Konkurrenz angeht, werde ich mich Swetkins und der Schattenarmee bedienen, um sie auszuschalten.
    Ein gewaltiger Showdown bahnte sich an.
    ***
    Der Leutnant und die Milizionäre waren geschockt und verstört. Es hatte einen Toten gegeben, sie hatten einen Kameraden verloren. Zamorra drängte darauf, sofort zu Professor Saranow weiterzufahren, ja, er befahl es. Nach dem Telefonat, das der Leutnant zuvor vom Roten Platz aus mit dem Innenministerium geführt hatte, gehorchte er.
    Der LKW hielt nicht sehr lange an. Der Leutnant verhandelte kurz mit den Polizisten, die in Streifenwagen eingetroffen waren. Dann wurde die Fahrt fortgesetzt. Auch heute noch fragte die Moskauer Polizei nicht viel, wenn die Armee - Milizja, Miliz genannt - befahl.
    Der Tote lag zerschmettert irgendwo in der Stadt. Seine sterblichen Überreste mussten geborgen werden, was jedoch nicht Zamorras Sache war. Er fieberte danach, schleunigst zu Saranow zu gelangen, der ihn Und Nicole seinerseits ungeduldig erwartete.
    Der LKW, der dreißig Soldaten als Insassen auf der Ladefläche fasste, war nur leicht beschädigt worden und fahrtüchtig. Der Fahrer musste allerdings ausgewechselt werden. Er zitterte derart, nachdem die Dämonenhand zugepackt und den LKW hoch emporgehoben hatte, dass er nicht mehr zum Fahren fähig war.
    Zamorra bot sich an, den LKW zu steuern. Nicole setzte sich zu ihm und dem Offizier in die Fahrerkabine. Zamorra fuhr an. Die Gänge musste er bei dem Armeelastwagen fast mit der Faust hineindreschen, es krachte im Getriebe, doch die Karre fuhr.
    Der Leutnant nickte zufrieden. Er war blass im Gesicht, riss sich jedoch zusammen, um Haltung zu zeigen. Vorm Haus des Professors, der schon aus dem Fenster schaute und ihnen zuwinkte, stiegen Zamorra und Nicole aus.
    »Brauchen Sie mich
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