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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald
Autoren: M.H. Rückert
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der Wald, wie es um seinen Herrn steht.«
    »Du meinst, der Zauberwald leidet oder trauert?« Nicole wollte es nicht glauben.
    Gryf legte den Kopf etwas zur Seite. Er war nicht ganz mit Nicoles Mutmaßung einverstanden.
    »Der Vergleich hinkt ein wenig«, sagte er. »Myrrdhin und der Wald sind keine siamesischen Zwillinge. Broceliande reagiert, in dem sich die Magie… eintrübt.«
    »Bitte? Willst du mich zum Narren…«
    »Stopp, Nicole!«, wehrte Gryf ab. »Wie soll ich dir etwas erklären, was ich nur aufgrund meiner Fähigkeiten spüren kann? Du weißt, dass es schwarze und weiße Magie gibt. Abgesehen von den ganzen Schattierungen, die uns noch unbekannt sind. Nimm einmal an, dies wäre eine Mischung aus Schwarzer und Weißer Magie. Broceliande reagiert so stark darauf, dass ich es wie ein Hintergrundrauschen wahrnehme, aber nicht weiter verstehe.«
    Nicole winkte ab. »In Ordnung. Ich frage nicht weiter. Wisst ihr noch die Richtung zum Brunnen?«
    Teri schürzte die Lippen. »Das bringen wir besser mit einem zeitlosen Sprung hinter uns.«
    »Und dieses Hintergrundrauschen?«, erinnerte Gryf. »Falls das unsere Fähigkeiten behindert? Ich würde an deiner Stelle vorsichtig sein.«
    »Probieren wir’s einfach aus«, schlug Teri vor. Sie konzentrierte sich und versuchte einen zeitlosen Sprung.
    »Was ist?«, wollte Gryf wissen, als sie nach einigen Sekunden noch nicht entmaterialisiert war.
    Teri schüttelte den Kopf und krampfte die Hände zusammen. Dann schüttelte sie die Arme aus.
    »Es war wie bei einem Stromstoß«, erklärte sie und hielt ihm die Arme entgegen. Ihre Gefährten konnten deutlich erkennen, dass die feinen Härchen abstanden. »Als ob mich etwas durchzuckte. Mir tut jeder Knochen weh.«
    Nicole strich ihr mit einer Hand über die goldenen Haare.
    »Und, geht’s wieder?«
    »Laufen wir«, sagte Teri wiederwillig. Viel lieber hätte sie einen zeitlosen Sprung benutzt, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Sie sahen sich aufmerksam um. Sie konnten niemanden wahrnehmen. Dennoch schienen sich Blicke in ihre Rücken zu brennen.
    ***
    Der Dornenbusch schloss sich vor der kleinen Gruppe, kaum, dass sie bis auf fünf Meter heran waren. Die Sträucher nebenan taten es ihm gleich. Der Weg hatte sich automatisch vor ihnen verschlossen.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte Nicole Duval »Das Grünzeug sollte man dafür mindestens fünf Stunden kochen.«
    »Das war schon das dritte Mal in der letzten halben Stunde, dass uns so etwas passiert«, stimmte Zamorra ihr zu. »Wie es aussieht, haben wir einen Umweg gemacht.«
    Die Wege, die sie benutzten, veränderten sich.
    Die Pfade wurden fast unmerklich schmaler.
    Eine Lichtung hatten sie noch nicht gesehen, seit sie im Wald gingen. Andere Pfade zweigten ab, doch sie führten keinem Ziel entgegen. Sie hörten ganz einfach auf. - »Eine Sackgasse mitten im Wald«, donnerte Gryf. »Das habe ich hier noch nie erlebt.«
    »Ich auch noch nicht«, bestätigte Teri. »Autsch! Was soll…«
    Eine Dornenranke ringelte sich um ihren linken Fuß. Andere Hecken wuchsen plötzlich links und rechts der Wege empor. Die spitzen Dornen waren größer, als sie hätten sein dürfen.
    Und sie besaßen Widerhaken!
    Die Hecken wucherten mit einer geradezu unglaublichen Geschwindigkeit.
    »Und jetzt?«, fragte Teri, die sich nicht mehr traute, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    »Wir hätten einen Blaster mitnehmen sollen«, beklagte sich Nicole über ihre Nachlässigkeit. »Dann hätten wir ein Problem weniger.«
    »Der hätte nur kurzfristig geholfen«, brummte Gryf. »Außerdem würde dann der gesamte Wald gegen uns kämpfen. Und diese Schlacht könnten wir nicht gewinnen.«
    Zamorra dachte angestrengt nach. Es hieß, dass in Broceliande kein Wesen ein anderes tötete. Sollten sie also nur auf einen anderen Weg geführt werden?
    Sie hatten die Wahl, zurückzugehen oder sich Zuwachsen lassen.
    Ihm wurde unbehaglich zumute, als er die Dornen von vorne auf sich zukommen sah. Er drehte sich um und sah einen abzweigenden Weg, der sich langsam, aber stetig verbreiterte.
    Der Wald hinderte sie massiv am Vorankommen. Gingen sie weiter so würden die Dornen sie solange einhüllen, bis sie sich nicht mehr bewegen könnten. Und das wollten Zamorra und seine Gefährten selbstverständlich nicht.
    »Ich kann mich fast nicht mehr bewegen«, zeterte Teri. Sie war bis in Bauchhöhe von einer Dornenranke umhüllt. Für einen Augenblick war Zamorra von dem grauenvollen Gedanken erfüllt, dass sie zu
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