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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer
Autoren: Jason Dark
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Lachen entgegen, das von seiner Stimme abgelöst wurde, die Deborah noch einmal an ihre Aufgabe erinnerte.
    »Mach sie nicht nur gut, sondern sehr gut!« riet er ihr. »Es ist in deinem eigenen Interesse…«
    Die Taft gab keine Antwort. Sie blieb an der Bar sitzen. Sie wollte nachdenken, das schaffte sie erst nach einer Weile, und sie mußte sich eingestehen, daß sie Schlimmeres vom Besuch des Teufels erwartet hatte. Was er von ihr verlangt hatte, war nicht weiter tragisch. Im Gegenteil, je länger Deborah darüber nachdachte, um so mehr freute sie sich darauf.
    Es würde ihr Spaß machen, bestimmt.
    Und am Ende dieses kleinen Spaßes stand ein besonderes Ziel - der Tod!
    ***
    Jane Collins wuchtete den letzten Koffer auf den kleinen Gepäckwagen, wischte über ihre Stirn, weil sie ins Schwitzen geraten war, und schüttelte den Kopf. »Mein Gott, Sarah, das ist ja der helle Wahnsinn!«
    »Wieso?« erkundigte sich die Horror-Oma unschuldig.
    »Wie lange willst du verreisen?«
    »Eine Woche.«
    »Und dein Gepäck?«
    »Hör auf, Jane, das brauche ich eben.«
    Die Detektivin nickte ergeben. »Ja, ich weiß, du brauchst es. Aber du wirst etwas zuzahlen müssen, wenn wir es gleich wiegen lassen. Da sind die Fluggesellschaften eisern.«
    Sarah Goldwyn, auch Horror-Oma genannt, winkte ab. »Mach dir da mal keine Sorgen, Kindchen. Bei mir geht alles glatt, und die paar Pfund machen mich nicht ärmer.«
    »Ja, ich weiß.«
    Beide Frauen, die eine jung, die andere alt, aber im Herzen jung geblieben, hielten sich in der Abflughalle des Londoner Airports Heathrow auf und warteten auf die Maschine nach Barcelona, die in gut neunzig Minuten starten sollte.
    Lady Sarah hatte sich entschlossen, nach Spanien zu fliegen, denn dort gab es jedes Jahr ein Horror-Film-Festival, das sie sich diesmal nicht entgehen lassen wollte. Immer wieder war etwas dazwischengekommen, hatte sie sich auch überreden lassen, nicht zu fliegen, doch nun kannte sie kein Pardon mehr, sie wollte fliegen, und sie würde auch fliegen.
    Jane Collins nicht. Obwohl die Horror-Oma sie tagelang bekniet und auch gestichelt hatte, war Jane nicht davon zu überzeugen gewesen. Es hatte in ihrem Leben genug Horror gegeben, und es gab ihn immer noch. Da konnte sie auf Horrorfilme verzichten.
    Sarah Goldwyn wollte es nicht, und so blieb die eine in London, und die andere flog nach Spanien.
    »Zwei Koffer und zwei Taschen«, sagte Jane. Sie schüttelte den Kopf. »Was hast du denn alles eingepackt?«
    »Nicht nur Kleidung.«
    »Sondern?«
    Lady Sarah lächelte. »Auch einiges an Informationsmaterial. Und du weißt selbst, wie wertvoll meine alten Bücher sind. Ich habe ja nun alles gesammelt, was auf diesem Gebiet erschienen ist, wenn du verstehst.«
    »Klar, sicher.«
    »Es sind doppelte Bücher und Filme. Ich weiß, daß es in Sutges eine Börse gibt. Ich werde da kaufen und tauschen, mich mit neuem Material eindecken und so weiter…«
    »Richtig. Und so weiter.«
    »Das beziehe ich auf meinen kleinen Urlaub, den ich noch anhängen werde. Sind ja nur zwei Tage.«
    Jane mußte lächeln. Wenn sie daran dachte, wie alt Sarah Goldwyn, war, dann konnte sie vor soviel Energie nur Respekt haben. Das war eigentlich unfaßbar. Sarah Goldwyn schien immer jünger zu werden, sie lebte auf, sie war einfach wunderbar, aber das hatte Jane schon oft genug gesagt.
    Und sie war ein Original. Nicht nur was ihre Ketten anging, die in mehreren Reihen vor ihrer Brust hingen, nein, sie hatte ein offenes Ohr für alle Menschen, und sie wurde selbst von Jugendlichen respektiert, wenn sie die entsprechenden Filme besuchte.
    Ein Hut gehörte auch zu ihrem Markenzeichen. An diesem Tag hatte sie sich für einen violetten Stoffhut entschieden. Die Krempe wirkte wie ein Tellerrand. Über ihr Wollkleid hatte sie einen Staubmantel gestreift und den Riemen der großen Handtasche quer über ihre Schulter gehängt.
    »Du kannst es dir ja noch einmal überlegen, Jane.«
    »Nein, nein, ich bleibe hier in London. Schließlich muß jemand auf dein Haus aufpassen.«
    »Das ist nicht wichtig.« Sarah winkte ab. »Etwas anderes interessiert mich viel mehr.«
    »Was, bitte?«
    Sarah ging so weit vor, bis sie Janes Hand berühren konnte. »Wer paßt auf dich auf, Kind?«
    Jane hatte lachen wollen, ließ es jedoch bleiben, als sie sah, wie ernst Sarah die Frage gemeint hatte.
    »Ich kann sehr gut auf mich selbst achtgeben, das weißt du?«
    »Weiß ich das wirklich?«
    »Ja.«
    Sie wiegte den Kopf. »Komisch, aber
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