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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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oder ich erschieße sie! Zurück!«
    Zamorra hatte angehalten.
    Neben ihm atmete Nicole stoßweise.
    »Lass die Frau los!«, rief der Dämonenjäger. »Du entkommst mir nicht. Ich weiß, dass du kein Mensch mehr bist. Ich werde dich mit meinem Amulett vernichten!«
    »Du riskierst, dass ich diese Frau umbringe. Was hast du davon? Eva kannst auch du nicht retten, Zamorra. DER CORR will ihren Tod. DER CORR ist mächtig. Wenn du mich tötest, wird er einen anderen an meiner Stelle schicken. Du gewinnst dadurch nichts, Zamorra!«
    »Es ist schon ein Gewinn, wenn ich dich vernichte.«
    »Das schaffst du nicht.«
    Wie betäubt hing Fé im Griff des Dämons, der sich des Körpers ihres Mannes bemächtigt hatte. Rückwärtsgehend bewegten sich beide von der Hütte weg, die sie bewohnten. Die Nachbarn schauten hilflos zu.
    Zamorra hielt das Amulett in der Hand.
    Plötzlich warf sich Wagara herum. Er hatte die Frau losgelassen. Mit drei, vier Sprüngen erreichte er den Waldrand. Er verschmolz geradezu mit dem dunklen Hintergrund.
    Und plötzlich - brach er zusammen!
    ***
    Fé schrie wie am Spieß. Nicole kümmerte sich um sie.
    Zamorra langte bei der reglosen Gestalt an. Er beugte sich über sie.
    Wagara war tot. Der Dämon hatte seinen Körper verlassen und war ohne Gestalt in den Dschungel geflohen.
    Die weit aufgerissenen Augen des Toten starrten Zamorra durch die Dunkelheit an.
    Das Geschrei der Frau war verstummt.
    Nicole hielt Fé im Arm. »Was ist mit Mahmud?«, wimmerte Fé.
    »Sie - sie müssen jetzt ganz stark sein«, murmelte Nicole.
    Einige Nachbarn kamen näher. Stimmendurcheinander erfüllte die Nacht. Zamorras Herz war schwer. Der Dämon hatte den jungen Schwarzen getötet. Aber Wagara war schon tot gewesen, als er sich seiner Gestalt bemächtigt hatte. Ein Trost war das nicht. Für niemand…
    Zamorra schwor, nicht eher zu ruhen, bis er den Dämon zur Strecke gebracht hatte.
    Nicole übergab Fé der Obhut einiger Nachbarinnen. Einige Männer kümmerten sich um den toten Wagara.
    Zamorra und Nicole kehrten in die Station zurück.
    Und dort wartete Tendyke mit der Hiobsbotschaft auf, dass ihm Eva und das Einhorn entwischt waren.
    Es war wie ein Schlag ins-Gesicht für Zamorras. Er sagte heiser: »Sie will sich dem Dämon zum Kampf stellen. Und wenn wir es nicht verhindern können, stirbt sie womöglich. Der Dämon gewinnt an Stärke. Im Dorf gibt es genug Menschen, deren Lebenskraft und Seelenenergie er für sich nutzen kann.«
    »Machen wir uns auf die Suche nach Eva«, schlug Nicole vor.
    »Wo sollen wir anfangen?«, fragte Zamorra. »Als wir Eva antrafen, kam sie aus dem Dschungel. Und sicher ist sie auch wieder in ihm verschwunden.«
    Ratlosigkeit beherrschte die Gemüter…
    ***
    Zarkahr lachte schauerlich. Es hallte durch die Unterwelt und ließ den Dämon erbeben. Dann röhrte das Organ des Gehörnten: »Du hast versagt. Sie lebt noch immer!«
    »Wer konnte denn damit rechnen, dass plötzlich Zamorra mitmischt?«, versuchte sich der Dämon zu rechtfertigen. Er wagte nicht, den Gehörnten anzublicken. Andere Dämonen in der Runde verharrten schweigend. Keiner zeigte eine Gemütsregung. Das Schicksal ihres Artgenossen berührte sie nicht. Eigenschafteñ wie Mitgefühl oder Erbarmen waren diesen Kreaturen fremd.
    »Zamorra!«, wiederholte Zarkahr herablassend. »Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Es gibt tausend Möglichkeiten, ihn auszuschalten.«
    »Mit seinem Amulett…«
    »Schweig!«, donnerte das Organ DES CORR. »Du hast dein Leben verwirkt. Ich werde einen anderen an deiner Stelle zu der Station schicken. Einen aus der Runde, der gesehen hat, was ich mit Versagern mache. Er wird es nicht wagen, zurückzukehren, bevor die Tochter Merlins tot ist.«
    »Gib mir noch eine Chance, Zarkahr«, bettelte der Dämon. Er wand sich wie ein Wurm. Der Gehörnte konnte ihn mit einer Handbewegung auslöschen. Die Angst davor machte ihn fast verrückt. Daneben spürte er Hass, unbändigen, unauslöschlichen Hass. Er galt dem Menschen, der bisher verhindert hatte, dass er das Mädchen töten konnte. Und dieser Mensch war Zamorra.
    Zarkahr starrte mitleidlos auf den Dämon hinunter, der am Boden kauerte und den Blickkontakt mit ihm mied. »Gut«, röhrte er plötzlich. »Die letzte Chance. Solltest du wieder zurückkommen, ohne dass sie tot ist, ist dein Leben verwirkt. Du weißt, dass dies kein leeres Versprechen ist. Nutze deine letzte Chance.«
    »Ich werde alles tun, um dich zufrieden zu stellen, Zarkahr«,
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