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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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König für immer der Welt entrücken.«
    »Das führt zu nichts«, äußerte Nicole. »Sie wird manipuliert. Merlin steht mit ihr in mentaler Verbindung. Er redet ihr diesen Unsinn ein.«
    Zamorra beugte sich weit zu dem Mädchen hinunter. »Eva! Hör mir zu. Geh zurück in deinem Leben. Geh über deine Geburt hinaus. Wo bist du? Was siehst du? Wer ist bei dir?«
    »Artus war mein Bruder, mein Sohn, mein Geliebter. Ich habe nach seinem Tod den Zweig des Heiligen Dornbusches in die Welt gepflanzt, wo er Wurzeln trieb und blühte. Aber unsere Welt ging zu Grunde. Wir…«
    »Eva!«, rief Zamorra. »Wer redet dir das ein? Du bist nicht Morgaine, die Schwester Artus'. Du bist die Tochter Merlins.«
    Das Mädchen schlug die Augen auf.
    Mit einem Schlag war es hellwach. »Wo bin ich?«
    »Auf der Wildhüterstation, im Stationsgebäude.«
    »Hast du etwas herausgefunden, Zamorra? Etwas, das Aufschluss gibt über meine Herkunft, über all die Fragen, die du dir stellst zu meiner Person?«
    »Nein. Nichts. Hattest du irgendein Erlebnis während der Hypnose?«
    »Etwas griff mich an. Es prallte mit seiner ganzen Energie gegen mich, wurde aber von etwas, von irgendeiner Macht, die nicht aus mir kam, zurückgeschlagen. Ich - ich hatte Angst. Große Angst. Und ich hörte eine Stimme. Sie drang aus weiter Ferne zu mir. Sie hatte großen Einfluss auf mich. Sie klingt noch immer in mir nach.«
    »Es war die Stimme deines Vaters«, knurrte Zamorra. »Die Stimme Merlins.«
    »Was sind es für Fragen, die du mir stellen wolltest, Zamorra?«
    »Warum diese Fragen aufwerfen, wenn du sie mir nicht beantworten kannst? Du hast einen mächtigen Feind, Eva. Die dämonische Schlange und das Skorpion-Monster draußen im Dschungel sollten dich vernichten. Das ist misslungen. Jetzt ist dein Feind in die Gestalt eines Wildhüters geschlüpft. Seinen ersten Angriff gelang es uns abzuwehren. Aber er wird aufs Neue angreifen. Und wir haben keine Ahnung, welcher Hilfsmittel er sich das nächste Mal bedient oder in welcher Gestalt er auftritt.«
    Nicole mischte sich ein. Sie sagte lächelnd: »Hab aber keine Sorge, Eva. Zamorra wird dich beschützen.«
    Das Mädchen warf Zamorra einen seltsamen Blick zu.
    Zamorra wandte sich an Tendyke. »Wir werden auf der Station bleiben. Ich denke, dass es der Dämon noch einmal versucht. Fraglich ist, ob er wieder in der Gestalt des Wildhüters auftritt. Wir müssen jedenfalls auf alles gefasst sein. Kannst du veranlassen, dass für uns Unterkünfte bereit gestellt werden?«
    »Ich rede mit den Leuten hier. Irgendjemand von der Nationalpark-Verwaltung wird ja wohl zuständig sein.«
    »Du denkst also, unser Einsatz hier dauert länger?«, fragte Nicole.
    »Ich weiß es nicht. Aber ich gehe nicht fort, ehe ich Eva nicht in Sicherheit weiß«, sagte Zamorra fest entschlossen. »Und ich will ihr Geheimnis ergründen. Dann haben wir auch den Schlüssel zu einer Reihe von Fragen, auf die wir bis jetzt keine Antworten kennen.«
    ***
    Wagara schlich durch den Dschungel.
    Es war Nacht. Jede Erinnerung an sein menschliches Dasein war ausgelöscht. Vergessen war Fé, die Frau, die er geliebt hatte und die von ihm eine Stube voll Kinder haben wollte. Vergessen war die Möglichkeit, zum Leiter der Wildhüterstation im Nationalpark Lopé aufzusteigen.
    Da war nur die Besessenheit, Eva zu töten.
    Und da war die Angst vor DEM CORR, dem Gehörnten.
    Der Dämon in der Gestalt Wagaras schlich um die Station herum. Das Mädchen wurde bewacht. Die Stationshelfer hatte eine der Hütten zum Schlaf raum umfunktioniert, für die weißen Männer und die weiße Frau. Bei ihnen schlief Eva. Der Mann mit dem Amulett bewachte sie.
    Zamorra!
    Der Dämon kannte den Parapsychologen. In der Schattenwelt, in der er, der Dämon, lebte, war der Name Zamorra ein Begriff.
    Er musste Zamorra töten, um an Eva heranzukommen. Ihr Tod bedeutete für ihn Leben. Tötete er sie nicht, war sein Schicksal besiegelt.
    Wagara trug das Gewehr mit sich.
    Er kauerte im Schutz dichter Büsche und starrte unruhig auf die Hütte mit dem Strohdach, in der er seine Feinde wusste. Zamorra musste sterben. Er war der Gefährlichste von allen. Der andere Mann, dieser Tendyke, war auch gefährlich. Auch er musste sterben. Und dann würde Eva sterben…
    Die Station war ruhig. Die Menschen, die hier lebten, schliefen. Die Wildhüter fuhren ihre Patrouillen. Nachts kamen gerne die Wilderer. Der Dämon griff in die Tasche. Seine Hand ertastete ein Feuerzeug. Er nahm es heraus.
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