Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
rannte aus dem offenen Tor hinaus - und erhielt einen Schlag ins Gesicht!
    ***
    Nicole Duval hatte gerade die 5500-Seelen-Gemeinde Schaafheim hinter sich gelassen. Sie fuhr mit ihrem geliehenen BMW 525 die Straße zum Wartturm hinauf.
    »Typisch Hessen«, murrte sie. »Schreiben Schaf mit zwei A.«
    Sie strich die derzeit rotblonden Haare zurück und konzentrierte sich auf die Straße. Von der Autobahn bis hierher handelte es sich um eine kurvige, abwechslungsreiche Strecke, die ihre volle Aufmerksamkeit forderte.
    Kurz nach dem Ortsausgang kam eine scharfe Linkskurve. Nicole wurde kaum langsamer. Sie fühlte, dass es jetzt auf jede Sekunde ankam.
    Auf der Höhe angekommen, auf der der Wartturm stand, fuhr sie gemäß dem Straßenschild nach links. Sie konnte den Turm von hieraus bereits sehen. Jetzt waren es nur noch 500 Meter bis dorthin.
    Nicole versuchte, so schnell wie möglich auf dem schmalen, asphaltierten und kurvenreichen Wirtschaftsweg voranzukommen. Doch schon nach wenigen Metern trat sie die Bremse voll durch und brachte den BMW quietschend zum Stehen.
    Du willst heute nicht hierher!, klang es in ihr. Komm ein anderes Mal wieder!
    »Was ist das?«, flüsterte sie.
    Erneut hallten die Worte einer Geisterstimme durch ihren Kopf. Du willst heute nicht hierher! Komme ein anderes Mal wieder!
    Sie wendete den Wagen und fuhr wieder zurück bis zur Landstraße. Dort hielt sie den BMW an und überlegte.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, stöhnte sie, als sie erkannte, was geschehen war. »Der hat eine magische Sperre aufgebaut, damit er seine Ruhe hat.«
    Etwas anderes konnte es nicht sein. Denn gegen »normale« Hypnose konnte sie sich wehren, dagegen war sie mental abgeschirmt wie auch gegen fremde Gedankenleser. Es musste etwas sein, das diese Abschirmung durchdrang.
    Was für eine Magie war das?
    Und wie konnte sie die Sperre durchbrechen oder wenigstens umgehen?
    Sie versuchte erneut, die Barriere zu durchdringen - und musste an derselben Stelle wieder umkehren.
    Sie hatte sich am Glauberg aufgehalten, als sie Zamorras Signal erhalten hatte. Sie hatte sich sofort in ihren Leihwagen gesetzt und war so schnell wie möglich hierher gefahren.
    Jeder andere an ihrer Stelle wäre heute nicht mehr an diesen Ort zurückgekehrt. Sie hatte es nur ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit Magie zu verdanken, dass sie nicht umkehrte und zum Glauberg zurückfuhr. Sie konnte sich gegen die Beeinflussung wehren. Zumindest teilweise.
    Sie griff in die rechte Tasche ihrer Hose. Dort steckte ihr Dhyarra-Kristall 4. Ordnung.
    Es handelte sich dabei um einen blauen Sternenstein. Dhyarras bezogen ihre magische Kraft aus Weltraumtiefen. Um sie zu benutzen, musste der Ausführende unmittelbarem Hautkontakt mit ihnen haben und eine klare, bildhafte Vorstellung von dem, was durch Magie bewirkt werden sollte. Das bedingte starke Konzentration und große Fantasie.
    Sie gab ihrem Kristall den bildlichen Befehl, einen Schutz vor der magischen Einflüsterung zu schaffen. Es dauerte eine Weile, bis sie sich die entsprechenden Bilder vorstellen konnte, um den Dhyarra-Kristall damit zu steuern.
    Sie verließ den Wagen, ohne abzuschließen, zog sich noch schnell eine Lederjacke gegen die Kälte über und rannte dem Turm entgegen. Als Waffe hatte sie einen Blaster aus dem Arsenal von Ted Ewigk dabei, der an einer Magnetplatte an Nicoles Gürtel haftete.
    Nach knapp drei Minuten hatte sie ihr Ziel erreicht. Vorsichtig schlich sie sich heran. Zuerst warf sie einen Blick auf Zamorras geliehenen Mercedes. Ihr Gefährte hatte die Türen ebenfalls nicht verschlossen.
    Da hörte sie hämisches Gelächter und gleich darauf ein »Verdammt noch mal!«
    Das war doch Zamorras Stimme, durchfuhr es sie.
    Der Eingang zum Wartturm befand sich auf der entgegengesetzten Seite, sie musste das antike Bauwerk also erst halb umrunden.
    Sie sah, wie Zamorra aus dem Turm rannte. Plötzlich tauchte Luc Avenge wie aus dem Nichts auf und rammte ihm die Faust ins Gesicht. Er hatte sich mittels zeitlosen Sprunges dorthin versetzt.
    Durch diese Fähigkeit war er dem Professor bei weitem überlegen. Immer dann, wenn er in Gefahr geriet, konnte er fliehen. So hatte Zamorra keine Chance gegen ihn.
    »Aber das werde ich gleich ändern«, flüsterte Nicole.
    Sie nahm den Blaster von der Magnetplatte, stellte die Waffe auf Betäubung - und schoss sie auf Luc Avenge…
    ***
    Nicole Duval erwartete, dass Luc Avenge als Folge des Blasterbeschusses zusammenbrechen würde.
    Doch der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher