Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hoggard Zanta dazwischen. ,Aber um die SOL werden wir, wenn nötig, auch kämpfen."
    Rhodan seufzte. „Ich will nicht darauf eingehen, ob Ihre Haltung egoistisch ist oder nicht, Joscan. Doch selbst wenn Ihnen das Schicksal der Terraner egal ist, werden Sie einem Flug zur Erde zustimmen müssen. Unsere Treibstoffvorräte sind nämlich aufgebraucht, und die Erde ist der einzige Ort, an dem wir sie erneuern können."
    „Das Treibstoffproblem wird sich auch auf andere Art und Weise lösen lassen", erwiderte Joscan Hellmut. „Das ist jedenfalls kein Argument für einen Flug zur Erde, das wir akzeptieren können."
    Rhodan schüttelte verständnislos den Kopf. „Was ist denn in Sie gefahren, daß Sie so stur sind?"
    Als die Solgeborenen schwiegen, sagte Fellmer Lloyd: „Ich kenne den Grund für ihre starre Haltung, Perry. Sie haben ganz einfach Angst. Sie fürchten weniger die Aphilie und andere damit verbundene Gefahren als die Aussicht, vielleicht unter freiem Himmel leben und die Geborgenheit des Schiffes verlassen zu müssen.
    Diese kreatürliche Angst macht sie taub und blind gegen alle logischen Argumente."
    „Sie können uns nicht beleidigen", schrie Hoggard Zanta den Mutanten an. „Wir sind es längst gewöhnt, diskriminiert zu werden. Aber glauben Sie nicht, daß wir uns alles gefallen lassen. Wenn es um die SOL geht, dann werden wir ein Wörtchen mitreden."
    „Nur ruhig Blut, Hoggard", besänftigte Joscan den Führer der Radikalen. Er blickte Rhodan fest in die Augen. „Sie haben unseren Standpunkt gehört. Werden Sie unsere Wünsche berücksichtigen ?"
    „Warum nehmen Sie denn nicht Vernunft an ...", versuchte Rhodan zu vermitteln. „Also nicht?" unterbrach Joscan ihn. So entschlossen hatte ich ihn vorher noch nie gesehen. „Ich kann auf Ihre Forderungen nicht eingehen, das verbietet sich schon wegen der Treibstoffprobleme von selbst", sagte Rhodan gepreßt. „Seien Sie vernünftig, Joscan, und finden Sie sich damit ab. Es ist das beste für uns alle."
    Joscan Hellmut nickte wortlos, gab seinen Leuten einen Wink und wandte sich zur Tür. Alle bis auf Hoggard Zanta folgten ihm.
    Dieser blickte uns aus fanatisch glühenden Augen an und sagte dann haßerfüllt: „Wir werden schon einen Weg finden, unseren Willen durchzusetzen. Joscan wird jetzt wohl eingesehen haben, daß der von mir vorgeschlagene Weg der einzig zielführende ist."
    Damit wandte er sich um. Er hatte gerade die Tür erreicht, als Atlan ihm nachrief: „Hoggard Zanta!" Atlan näherte sich dem Solgeborenen, der stehengeblieben war, bis auf zwei Schritte und sagte mit drohendem Unterton zu ihm: „Vergessen Sie nur eines nicht.
    Jeder, der gegen die Bordgesetze verstößt, macht sich der Meuterei schuldig und wird entsprechend bestraft."
    Hoggard Zanta grinste verzerrt. „Keine Meuterei, verehrter ExPräsident. Es ist die Revolution!" Und mit dem Ruf: „Die SOL den Solgeborenen!" folgte er den anderen. „Wenn das nur kein böses Blut gibt", meinte Galbraith Deighton unbehaglich. „Joscan Hellmut wird schon wieder zur Vernunft kommen", behauptete Rhodan. „Solange er etwas zu sagen hat, werden sich die Solgeborenen zu keiner Unbesonnenheit hinreißen lassen."
    Wir kehrten in die Kommandozentrale zurück. Mir fiel sofort auf, daß der gewaltige Kuppelraum wie ausgestorben dalag. Nur ein paar Männer standen ratlos herum oder saßen unschlüssig vor ihren Instrumenten. Die meisten der Kontursessel waren unbesetzt. Im Schott zur Funkzentrale erschien ein Funker, der den Eindruck machte, als wüßte er nichts mit sich anzufangen. „Was ist denn hier los?" rief Rhodan ärgerlich. „Hält die Mannschaft etwa Siesta?"
    Ein verstört wirkender Offizier kam aus Richtung des Antigravschachts. „Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist", sagte er entgeistert. „Als die sechs Personen aus dem Konferenzzimmer kamen und einer von ihnen ein Handzeichen machte, verließen wie auf Kommando alle Solgeborenen ihre Posten. Ich habe ihnen gedroht, aber sie hörten nicht... Ich konnte doch nicht auf sie schießen!"
    „Nein, natürlich nicht", sagte Rhodan gepreßt. „Verständigen Sie den Bereitschaftsdienst.
    Dann werden wir den Start eben ohne die Unterstützung der Solgeborenen durchführen."
    Aber die Ersatzmannschaft traf nie ein. Wie ich später erfuhr, hatte Hoggard Zanta mit seinen Leuten den Bereitschaftsraum besetzt, die dort stationierten Männer entwaffnet und unter Arrest gestellt - sofern es sich nicht um Solgeborene handelte.
    Das war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher