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077 - Die Hexe von Andorra

077 - Die Hexe von Andorra

Titel: 077 - Die Hexe von Andorra
Autoren: Dämonenkiller
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Basajaun zu besichtigen?"
    Dorian schüttelte den Kopf. Nach dem seltsamen Zwischenfall an der Brücke hatte er sich entschlossen, vorerst anonym zu bleiben, um die Lage zu sondieren und so vielleicht herauszufinden, was gespielt wurde. Nach dem er Isidor Quintano kennengelernt hatte, konnte er sich ganz gut vorstellen, daß er mit den beiden Schäfern unter einer Decke steckte.
    „Mein Name ist Garcia Tabera", stellte sich Dorian vor; und so gelogen war das nicht, denn in einem seiner früheren Leben hatte er tatsächlich ähnlich geheißen. „Ich war auf dem Weg nach El Serrat und kam in der Dunkelheit vom Wege ab. Als ich mich an zwei Männer, die zufällig auftauchten um Auskunft wandte, fielen diese grundlos über mich her. Ich war froh, daß ich den beiden Wegelagerern entwischen konnte und fuhr aufs Geratewohl weiter, bis ich hierher kam."
    Isidors Gesicht hatte sich bei Dorians Erzählung verfinstert. Plötzlich begann er auf Katalanisch zu schimpfen, fuchtelte mit den Fäusten in der Luft herum und stampfte mit dem Fuß auf. Er schien sich dabei Dorians Gegenwart überhaupt nicht bewußt zu sein. Als sein Blick auf ihn fiel, beruhigte er sich sofort wieder.
    „Tut mir leid, Senor Tabera", sagte er entschuldigend. „Ich fürchte, dieses Mißverständnis ist meine Schuld."
    „Ich verstehe nicht", sagte Dorian. „Wie..."
    Quintano legte ihm einen Arm um die Schultern, ergriff mit der anderen Hand den Kerzenleuchter und drängte Dorian in Richtung des linken Ganges.
    „Ich stehe in Ihrer Schuld, und das mindeste, was ich für Sie tun kann ist, Ihnen meine Gastfreundschaft anzubieten", sagte er. „Nein, schlagen Sie mir diese Bitte nicht aus! Seien Sie mein Gast! Ich werde Ihnen alles erklären. Die beiden Männer, die Sie belästigt haben, sind keine Wegelagerer. Es sind gläubige Schäfer, gottesfürchtig, aber dumm. Sie haben Sie verwechselt."
    „Ich verstehe immer noch nicht." Dorian stellte sich dumm, obwohl er langsam zu verstehen glaubte. „Wollen Sie sagen, daß diese beiden Männer von Ihnen beauftragt wurden, jemanden bestimmten...
    Dorian verstummte.
    „Es ist alles ganz anders, als Sie glauben", versicherte Quintano und führte Dorian in einen Saal, in dessen Mitte eine gut zwanzig Meter lange Tafel mit vierzig Stühlen stand; aber nur auf dem Platz am oberen Kopfende war gedeckt. Dort standen einige Silberschüsseln mit Obst, eine prunkvolle Weinkaraffe mit einem dazupassenden Becher, eine Terrine, verschiedene Schalen und eine Waschschüssel. Nur das Besteck fehlte.
    Quintano bot ihm seinen Platz und Wein und Essen an.
    Dorian lehnte den Wein nicht ab, um nicht unhöflich zu erscheinen, nippte aber nur davon, um einen klaren Kopf zu behalten.
    „Ich erwarte jemanden, den ich persönlich noch nicht kennengelernt habe", erzählte Quintano von sich aus. „Da mich die Erfahrung gelehrt hat, vorsichtig zu sein, habe ich die beiden Schäfer ersucht, diesen Fremden bei seinem Eintreffen zu überprüfen. Das ist des Rätsels Lösung. Wie konnte ich wissen, daß diese beiden Analphabeten sich des falschen Mannes annehmen würden und sich dazu noch wie Wegelagerer gebärden? Aber ich werde sie zur Rechenschaft ziehen. Verlassen Sie sich darauf, Senor Tabera!"
    Dorian wußte, daß Miguel Aranaz ein Telegramm an Quintano abgeschickt hatte, um ihn auf seinen Besuch vorzubereiten. Jetzt fragte er sich jedoch, was in dem Telegramm gestanden hatte, wenn der Burgverwalter ihm einen solchen Empfang bot. Aus Quintanos Worten war eindeutig zu, schließen, daß der Überfall ihm, Dorian Hunter, gegolten hatte. Wollte Quintano nicht, daß Castillo Basajaun einen neuen Besitzer fand?
    Fürchtete er um seinen Posten?
    Dorian glaubte nicht, daß die Antwort so einfach war. Er wollte gerade sein Inkognito lüften, weil er keine andere Möglichkeit sah, mit Quintano das Thema zu besprechen, als im Hintergrund des Saales ein Geräusch zu hören war.
    Aus einer Seitentür traten zwei Gestalten. Quintano wirbelte herum. Dorian erkannte sofort die beiden Schäfer, die ihm mit Kruzifix und Stricknadel zu Leibe gerückt waren.
    „Das sind die beiden Männer!" rief der Dämonenkiller aus und wies in ihre Richtung.
    Quintano sprang mit einem unartikulierten Lauf von seinem Platz auf und näherte sich den beiden Männern lauernd.
    „Kommt her!" herrschte er sie auf spanisch an und begann sie dann in katalanischem Dialekt zu beschimpfen.
    Die beiden Schäfer kamen wie geprügelte Hunde näher.
    Quintano stürzte zu einer
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