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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna
Autoren: Jason Dark
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gerädert war sie aus dem Bett gestiegen, und zwar sehr früh, denn sie wußte, daß auch ihre Freunde zeitig eintreffen würden. Sie hatte geduscht, sich angezogen und fühlte sich noch immer wie eine Person, deren Blut gegen flüssiges Metall ausgetauscht worden war.
    Zwar gab es schon Frühstück, sie wollte trotzdem erst schauen, wie es draußen aussah.
    Im Hinterhof hatte sich nichts verändert. Das Wetter war besser geworden, zumindest regnete es nicht. Und besonders warm war es auch nicht.
    Das alles störte sie nicht. Jane war nur von dem Betrieb überrascht, der auf einer der Hauptstraßen herrschte, die sie von ihrem Fenster aus einsehen konnte.
    Heute war ja der Tag der Wallfahrt. Allerdings hätte sie nicht gedacht, daß der Betrieb schon so früh einsetzen würde. Bereits jetzt strömten die Massen der Kranken und Hoffenden nach Glenfield, um der Wunderheilerin zu folgen.
    Nachdenklich wandte sie sich ab. Der Druck war geblieben, auch die Erinnerung an die Begegnung in der letzten Nacht kehrte zurück. Jane wußte, daß dies nur der erste Eindruck gewesen war. Und sie hatte auch nicht die Warnung vergessen.
    Elenor Hopkins hatte es auf sie abgesehen. Auf sie allein, trotz der zahlreichen Besucher, die zu ihr strömten, und davor fürchtete sie sich. Sie dachte auch an das Schicksal des Reporters Hal. Wenn eben möglich, wollte sie dem entgehen.
    Hunger verspürte sie keinen. Dennoch wollte sie hinunter in den Frühstücksraum, wo auch die anderen Gäste saßen, falls sie sich noch nicht auf den Weg gemacht hatten. Möglicherweise konnte sie dort gewisse Neuigkeiten erfahren.
    Jane streifte die rehbraune Jacke über, fuhr noch einmal durch ihre Haare und verließ das Zimmer.
    Im Flur war es ruhiger als in der Nacht. Zwei Zimmermädchen standen zusammen und flüsterten.
    Ihr Kichern hallte Jane entgegen. Die beiden verstummten auch nicht, als die Detektivin an ihnen vorbeiging. Sie nahm nicht den Lift, sondern das Treppenhaus, um nach unten zu gehen. Es roch muffig, viel besser war der Geruch in der Halle auch nicht, nur im Frühstücksraum roch es nach Kaffee.
    Hier wurde auch am Abend gegessen. Der Raum sah aus wie die Halle in einem Bahnhof. Ziemlich unpersönlich eingerichtet. Die Vierertische standen in Dreierreihen und Jane hatte das Glück, einen am Fenster zu bekommen. Viele Gäste hatten schon das Frühstück in sich hineingeschlungen. Ein kleines Büfett war aufgebaut und beinahe schon geplündert worden. Jane suchte sich einige Reste zusammen. Aus der Küche hörte sie Geschrei. Jemand wollte Nachschub haben.
    Sie häufte Rührei auf den Teller, bestellte bei einem schwitzenden Kellner Kaffee und war froh, daß er so schnell gebracht wurde.
    Allerdings schmeckte er nicht besonders. Sehr schwarz und bitter, als hätte sich Säure in den Bohnen befunden. Sie trank ihn mit kleinen Schlucken und schaute nach draußen, wo die normale Straße vorbeilief. Vor dem Hotel hatten sich die Leute der schreibenden Zunft eingefunden. Sie standen dort zusammen, diskutierten lautstark und wiesen immer wieder in eine bestimmte Richtung, nämlich dorthin, wo das Haus der Familie Hopkins lag. Das war ihr aller Ziel.
    Ihre Wagen standen ebenfalls in der Nähe. Zu mehreren Personen kletterten sie in die Fahrzeuge und fuhren ab.
    Jane blieb noch sitzen. Obwohl es sie drängte, würde sie so lange warten, bis John und Suko eintrafen. Sie waren hier verabredet, und Jane sah keinen Grund, den Termin nicht einzuhalten.
    Sie aß ihr Ei, salzte es noch nach, aber der Geschmack wurde kaum besser. Ein Helfer trug frische Toastscheiben zum Büfett. Jane holte sich zwei, nahm auch noch Marmelade mit.
    Es kamen nicht viele Gäste. Die meisten hatten schon gegessen und waren unterwegs, um nur nichts zu versäumen. Vor dem Eingang stand eine Frau, die in ein Mikro sprach. Ihr Statement konnte nicht besonders sein, denn hier tat sich nichts.
    Jane hielt immer wieder nach einem Rover oder dunklen BMW Ausschau, vergeblich. Dann hörte sie einer Unterhaltung am Nebentisch zu. Dort hockten zwei Reporter und redeten über den Betrieb im Ort.
    »Sie haben alles abgesperrt. Ich war kurz vor Sonnenaufgang dort.«
    »Das ist Wahnsinn! So viel war hier noch nie los.«
    »Glaubst du denn daran?«
    »Ich glaube nur an das, was ich auch schreibe.«
    Der andere lachte. »Dann kannst du dich gleich einsargen lassen oder in Pension gehen.«
    »Willst du mich beleidigen?«
    »Nein.«
    »Hörte sich aber so an.«
    »Sorry.«
    »Außerdem schreibst
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