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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit
Autoren: Dario Vandis
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abzuschalten.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber«, sagte Zamorra. »Ich vermute, es steckt Magie dahinter.«
    »Das ist möglich - auch wenn ich es vom wissenschaftlichen Standpunkt her natürlich strikt abstreiten müsste.« Der Doc zuckte die Achseln. »Ihre Energie gewinnen diese Wesen auf natürliche, ja sogar allzu gewöhnliche Weise. Sechs Teile Kohlendioxid und sechs Teile Wasser werden unter Lichteinfluss in Glukose und Sauerstoff umgewandelt. Vielleicht erinnern Sie sich noch an ihre Schulzeit, Professor. Sicherlich wurde dieser chemische Vorgang damals genaustens analysiert.«
    Zamorra machte ein langes Gesicht. »Da ist nur ein schwarzer Fleck inmitten von Dunkelheit, Doc. Habe wohl das meiste verdrängt…«
    »Es handelt sich um einen Prozess, der zum ersten Mal in groben Zügen 1771 von dem Engländer Joseph Priestley geschildert wurde. Priestley schloss eine Maus zusammen mit einer brennenden Kerze in einen Behälter. Als das Licht erlosch, starb auch die Maus…«
    »…weil der Sauerstoff verbraucht war.«
    »Richtig. Priestley stellte eine Blume in den Behälter und wiederholte das Experiment wenige Tage später. Und siehe da, die Kerze brannte wieder. Der Stoffwechsel der Pflanze hatte den nötigen Sauerstoff produziert. Deshalb sind Bäume und Sträucher, die gesamte Flora so wichtig für das Überleben von Mensch und Tier. Ohne sie würde uns buchstäblich innerhalb kürzester Zeit die Luft ausgehen.«
    Zamorras schüttelte ungläubig seinen Kopf. »Wollen Sie damit sagen, dass…?«
    Doc Berenga nickte. Er nahm die Brille ab und fuhr sich über die Augen. »Ich würde es auf die Überarbeitung schieben, auf meine überreizten Sinne, wenn die Messergebnisse nicht eindeutig wären. Dieser Kerl, der da auf der Bahre liegt, ist kein Mensch und kein Tier. Es würde mich nicht einmal wundem, wenn er in meinem Labor Wurzeln schlägt. Er ist - eine Pflanze…«
    ***
    Zur selben Zeit, Tausende von Meilen entfernt
    Ted Ewigk schaltete den Fernseher ab und starrte in die Luft. Das Alleinsein schmerzte. Die Ungewissheit schmerzte.
    Er dachte an die vielen Jahre, die er mit Carlotta in dieser Villa verbracht hatte. Sie war der einzige Mensch gewesen, den er in den vergangenen Jahren wirklich an sich herangelassen hatte. Selbst Zamorra und Nicole, den Freunden aus alten Tagen, hatte er nicht so tiefe Einblicke in seine Seele gewährt.
    Carlotta wusste auch um seine Vergangenheit als ERHABENER der DYNASTIE DER EWIGEN. Jahrelang hatte er sich nach seiner Abdankung verstecken müssen, weil ein ERHABENER niemals sein Amt aufgab - es sei denn, er wurde von einem Herausforderer getötet.
    Seit sein Nachfolger, Magnus Friedensreich Eysenbeiß, entlarvt und getötet worden war, war diese Bedrohung vorbei… scheinbar. Denn auf Eysenbeiß war jetzt die eroberungssüchtige Alpha Nazarena Nerukkar gefolgt, die den früheren Ministerpräsidenten Satans und einstigen Hexenjäger an Schlechtigkeit und Machtgier noch zu übertreffen schien. Eysenbeiß hatte stets vorsichtig agieren müssen, weil er gar kein wirklicher Ewiger gewesen war. Sein Machtkristall, der ihn als Anführer der Dynastie legitimierte, war gestohlen; Eysenbeiß verfügte nicht über die mentalen Fähigkeiten, ihn zu beherrschen oder gar herzustellen.
    Nazarena konnte es, und sie war wild entschlossen, alles zu tun, um den einzigen Menschen auszuschalten, der ihr gefährlich werden konnte: Ted Ewigk, den Besitzer des zweiten, des verbotenen Machtkristalls.
    Dabei hatte Ted keinerlei Ambitionen, jemals wieder an die Spitze der Dynastie zurückzukehren. Er wollte seine Ruhe haben, wollte das Leben mit Carlotta genießen und hin und wieder seinen Freund Zamorra bei der Dämonenjagd unterstützen.
    Aber es war alles anders gekommen.
    Carlotta hatte sich verändert, zunächst schleichend, aber unaufhaltsam. Sie hatte nie viel von der Dämonenjagd gehalten, aber zuletzt war ihre Sorge um Ted zur Obsession geworden. Sie hatte versucht, ihn vor jeder Gefahr, jeder Herausforderung zu beschützen und sich stattdessen selbst oft genug ins Abenteuer gestürzt. Als Ted sie zur Rede stellte, gab sie sich verschlossen und behauptete, sie hätte ihre Gründe.
    Natürlich litt ihre Partnerschaft unter der Geheimniskrämerei, aber Ted akzeptierte, dass Carlotta offenbar eine Veränderung durchmachte. Zunächst. Als ihr Verhalten jedoch immer seltsamer wurde und selbst Zamorra und Nicole anfingen, Fragen zu stellen, versuchte er erneut, in sie zu
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