Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
Vom Netzwerk:
müssen wie Feuer, aber sie spürte nichts davon.
    Vor ihr, vielleicht zwei Armeslängen entfernt, wurden die Umrisse einer Gestalt sichtbar. Das Wesen ähnelte einer Frau, aber es war feinstofflich, eher mit einem Schemen oder Schatten vergleichbar.
    »Wer bist du?«, fragte die Dämonenjägerin erneut.
    »Mein Name ist Makha. So klingt er jedenfalls in der Menschensprache. Unsere Ahnen waren ebenfalls Menschen. Aber das ist lange her.«
    »Und ich heiße Nicole Duval. Entschuldige meine Neugier, Makha, aber wie lange ist das her? Was für ein Wesen bist du? Und warum habt ihr mich unter Wasser gezogen?«
    Makha lachte freudlos. »Der unstillbare Wissensdurst der Menschen! Er treibt sie dazu, selbst die abgelegensten Orte der Welt zu verwüsten. Und er lässt sie sogar zu Götzendienern der Dämonen werden. Doch deine Fragen will ich gerne beantworten. Ich und meine Schwestern waren Menschen in der Zeit, als die Erde noch jung war. Dir ist vielleicht bekannt, dass dieser See alt ist. Für Menschen unvorstellbar alt. Nun, meine Schwestern und ich waren damals schon Dienerinnen der Großen Göttin. Wir haben irgendwann gemerkt, dass unsere menschlichen Körper zu unvollkommen waren. Also haben wir sie verlassen, um nicht ständig den Wechsel von Geburt und Tod erleiden zu müssen.«
    »Dann seid ihr also unsterblich?«
    »Ja, und wir verfügen über magische Kräfte, wie du am eigenen Leib erfahren konntest. Wir sind das, was man in deiner menschlichen Sprache vielleicht als Feen bezeichnen würde. Feinstoffliche Priesterinnen der Großen Göttin.«
    »Aber warum habt ihr mich in eure Welt geholt?«
    »Weil du böse bist, Nicole Duval. Du bist eine Dienerin der Dämonen. Deshalb haben wir dich gefangen genommen, bevor du Unheil anrichten kannst.«
    »Moment mal!« Die Französin wurde wütend. »Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn? Im Gegenteil, ich bekämpfe die Mitglieder der Schwarzen Familie, wo ich nur kann! Gemeinsam mit meinem Chef, der… Moment mal, warum habt ihr ihn eigentlich verschont?«
    »Wir haben nur über dich Macht, weil du eine Frau bist«, räumte Makha ein. »Wir sind, wie gesagt, Dienerinnen der Großen Göttin. Unsere Magie ist weiblich. Wir haben die Macht, dich zu Unseresgleichen zu machen.«
    Nun begriff Nicole, warum das Amulett nicht reagiert hatte. Diese Unterwasser-Feen standen auf der Seite des Guten. Merlins Stern hingegen warnte nur vor Schwarzer Magie, wenn er sich im Besitz einer Person befand, die selbst auf der Seite des Lichtes stand.
    »Du behauptest also, selbst gegen das Böse zu kämpfen«, vergewisserte sich Makha.
    »Allerdings!«
    »Dann frage ich mich, woher diese dämonischen Einflüsse stammen, die in der Nähe des Sees zu spüren sind.«
    »Jedenfalls nicht von mir! Außerdem bin ich ein Mensch und keine Dämonin.«
    »Kannst du das beweisen?«
    Nicole verdrehte genervt die Augen. Aber dann kam ihr eine Idee. Sie drückte einen Finger leicht gegen einen der scharfkantigen Felsen. Eine Wunde entstand. Rotes Blut vermischte sich mit dem Wasser.
    »Dämonen haben schwarzes Blut«, sagte Nicole eindringlich. »Darum werden sie auch Schwarzblütige genannt. Ich glaube dir, dass du die Dämonenwelt bekämpfen willst, aber du hast leider die Falsche erwischt.«
    Makha war verunsichert. Das spürte Nicole nun ganz deutlich.
    »Schwarzes Blut… du hast Recht, Nicole Duval. Ich war verblendet und habe übereilt gehandelt. Und doch kann ich dir nicht vertrauen. Dämonen sind verschlagen und hinterhältig.«
    »Was willst du tun?«, fragte Nicole herausfordernd. »Mich töten?«
    »Das nicht, jedenfalls nicht jetzt. Ich werde dich zu unserer Hohepriesterin bringen. Sie ist die Weiseste von uns und kann gewiss erkennen, ob du eine Dämonin bist oder nicht.«
    »Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig«, murmelte Nicole. Sie folgte Makha in die Tiefe des Sees. Die Dämonenjägerin hoffte nur, dass Zamorra nicht in der Zwischenzeit Probleme bekam. Aber er konnte im Notfall ja jederzeit das Amulett rufen.
    ***
    Zarkahr lachte höhnisch. »Was für ein Wiedersehen!«
    »Meine Freude hält sich in Grenzen«, knurrte der Dämonenjäger.
    »Das kann ich mir vorstellen. Jedenfalls muss ich zugeben, dass du einen Sinn für Romantik hast, Zamorra. Vor dieser Naturkulisse zu sterben, muss für einen Menschen wahrscheinlich die Vollendung sein.«
    Zamorra antwortete nicht. Er steckte in der Zwickmühle. Natürlich konnte er jederzeit sein Amulett rufen und Zarkahr damit angreifen. Aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher