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0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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Küste bei Santa Barbara. Die finstere Höhle diente schon in der spanischen Kolonialzeit als Piraten-Unterschlupf. Man konnte dieses Versteck sowohl vom Pazifik her, als auch auf dem Landweg betreten. Doch beide Zugänge waren so gut verborgen, dass ein normaler Mensch sie nicht finden konnte.
    Das Wesen, das grollend in der Skull-Grotte hockte, war kein Mensch. Zarkahr hatte es vorgezogen, seine heimatlichen höllischen Gefilde zu verlassen. Der uralte Erzdämon wollte höchstpersönlich vor Ort sein, um seinen Gegner Rico Calderone zu erledigen.
    Rico Calderone!
    Alleine der Name genügte, um Zarkahrs Hass ins Unendliche wachsen zu lassen. Er, der sich selbst DER CORR nannte, war der legitime Nachfolger von Lucifuge Rofocale!
    Jedenfalls sah er selbst das so.
    In Zarkahrs Dämonenaugen war Calderone ein schmieriger Emporkömmling, dessen Menschen-Vergangenheit allein schon ein guter Grund war, um seinen Aufstieg zu vereiteln.
    Doch was war geschehen?
    Calderone saß auf dem Höllenthron!
    Zarkahr wanderte ruhelos in der Höhle umher. Hier unten konnte er getrost seine normale Gestalt behalten.
    Er war ein geflügelter Dämon, mit Schweif und Hörnern und ledrig-brauner Haut. Der Anführer der Corr-Sippe wartete auf seinen Späher, den er Calderone auf den Hals gehetzt hatte.
    Bisher wusste Zarkahr nur, dass Calderone eine größere Sache hier in Kalifornien plante. Was das sein sollte, davon hatte er keine Ahnung. Aber das würde sich hoffentlich bald ändern…
    Geduld war nicht gerade Zarkahrs herausragendste Eigenschaft. Obwohl er schon seit Jahrtausenden existierte, wollten die Minuten in dieser Höhle nicht vergehen. Gerne wäre er Calderone selbst auf die ehemalige Menschenhaut gerückt. Aber er wollte und musste sich im Hintergrund halten.
    Calderone konnte sich ohnehin denken, dass Zarkahr sauer auf ihn war…
    Endlich kehrte Zarkahrs Spion zurück. Er hieß Zadho, und er verabscheute Zarkahr im Grunde seines schwarzen Herzens. Genauso wie alle anderen Mitglieder der Corr-Sippe übrigens. Aber da Zarkahr über eine unvorstellbare Macht verfügte, beugte Zadho sich ihm widerwillig.
    »Was hast du mir zu berichten, Zadho?«
    »Calderone ist in der Menschenstadt, die Los Angeles heißt, eingetroffen…«
    »Was du nicht sagst! Weiter!«
    »Er trifft sich mit Menschen, die sich für Umweltschutz einsetzen.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Calderone soll ein Grüner geworden sein?« Zarkahr war trotz seines Alters über aktuelle Entwicklungen in der Menschenwelt durchaus orientiert.
    »Das bezweifle ich, Herr. Diese Gruppe, mit der er zu tun hat, setzt sich für die Erhaltung des Mono Lake ein. Das ist ein See in der Sierra Nevada.«
    »Mono Lake…« Zarkahrs Dämonenfratze nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Das sagt mir nichts Bestimmtes. Oder doch? Da war doch mal etwas mit einem solchen See… Berichte weiter!«
    »Ja, Herr. Bevor er sich mit diesen Umweltschützem traf, hat Calderone einen von Bensons Ghouls getötet.«
    Benson hieß der Anführer der unterirdisch lebenden Ghoul-Großfamilie von Los Angeles.
    »Er hat was?«, wütete Zarkahr. Das Schicksal eines Ghouls kümmerte ihn nicht. Aber Benson und dessen Leichenfresser waren seine treuen, wenn auch dümmliche Vasallen. Wenn Calderone einen von ihnen erledigte, kratzte er damit zumindest ein wenig an Zarkahrs Machtbereich.
    »Dieser miese Emporkömmling!«, fauchte DER CORR. »Calderone lässt auch keine Gelegenheit aus, mich zu wütend zu machen!«
    »Vielleicht wollte er auch noch etwas ganz anderes bezwecken«, mutmaßte Zadho. »Jedenfalls hat er den toten Ghoül in Zamorras Badewanne gelegt. Und während er das tat, verkleidete er sich als Lucifuge Rofocale.«
    »Zamorra ist also auch in Los Angeles?«
    »Ja, samt seiner Buhle Nicole Duval. Und sie sind nicht die Einzigen…«
    »Heraus damit!«
    »Stygia befindet sich ebenfalls in Los Angeles, Herr. Sie hat menschliche Gestalt angenommen und mischt sich unter die Sterblichen.«
    Wie sich die Höllenfürstin gemeinsam mit Ernesto fortteleportiert hatte, war Zadho entgangen. Stygia war eine Meisterin der Täuschung und verwischte immer wieder mit magischen Mitteln ihre Spuren.
    »Calderone, Stygia und Zamorra also.« Zarkahr ließ sich jeden der Namen seiner Feinde auf seiner Feuerzunge zergehen. »Und mehr hast du nicht herausgefunden?«
    Zadho fand, dass das schon eine ganze Menge war. Aber er sagte: »Leider nein, Herr.«
    Zarkahr fragte sich, was Calderone im Schilde führte.
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